Das Smartphone als Werkzeug
Vermessung von BEW-Hausanschlüssen
Wipperfürth - Die BEW Bergische Energie- und Wasser GmbH mit Sitz in Wipperfürth
sorgt als kommunal verwurzeltes Unternehmen dafür, dass auch
abgelegene Regionen im Bergischen Land an eine zukunftsfähige
Netzinfrastruktur angebunden sind, inklusive schnellem Internet. Damit
sind große Bauprojekte verbunden, die viele Ressourcen im Unternehmen
langfristig binden. Im Sinne einer nachhaltigen und bezahlbaren
Energiezukunft setzt die BEW daher auf die Digitalisierung von
Prozessen, um die tägliche Arbeit zu erleichtern.
Anwender der ersten Stunde
Als „Early Adopter“ war die BEW schon sehr früh am
Entstehungsprozess von NAVA beteiligt: „Im engen Austausch mit
anderen namhaften Netzbetreibern konnten wir unsere
Praxisanforderungen direkt in die Entwicklung der App einbringen“,
erinnert sich Volker Schmitz, der bei der BEW für die Dokumentation
verantwortlich ist. „Seit 2018 nutzen wir NAVA, um damit die
Hausanschlüsse in den Bereichen der Gas-, Wasser- und Stromnetze zu
erfassen und teilweise auch die Breitbandanschlüsse direkt mit zu
vermessen.“ Bei der Auftaktveranstaltung waren alle wichtigen
Unternehmensbereiche vertreten, von der Netzdokumentation über die
Arbeitsvorbereitung, die Meister, die Bauabrechnung bis hin zur
Geschäftsführung.
Anfängliche Zweifel, ob ein Smartphone die professionelle
Vermessungsausrüstung ersetzen kann, wurden schnell ausgeräumt -
sowohl bei den Verantwortlichen als auch bei den Monteuren vor Ort.
Hohe Akzeptanz bei den Monteuren
„2018 hatten wir erste Tests durchgeführt und einen ersten
Montagetrupp mit NAVA ausgestattet, um Hausanschlüsse digital zu
vermessen. Schnell entstand auch bei den anderen Teams der Wunsch, die
App einzusetzen. Denn zum einen ist die Smartphone-Vermessung viel
einfacher und schneller als eine konventionelle Einmessung und zum
anderen treten deutlich weniger Fehler auf.“
Durch das Smartphone als modernes Werkzeug hat auch die Einmessung an
sich eine enorme Akzeptanzsteigerung erfahren: „Natürlich zählt
für die Monteure im Rohrbau oder im Kabelbau in erster Linie, dass
die Leitungen dicht und nachhaltig verlegt sind. Die Einmessung und
die Qualität des Bestandsplans sind dabei zunächst sekundär und
waren lange Zeit eine lästige Zusatzaufgabe. Heute ist das Smartphone
jedoch ein fester Bestandteil der Montagefahrzeuge und wird bei Bedarf
wie ein Hammer oder eine Zange als Werkzeug aus dem Fahrzeug genommen
und eingesetzt.“
Genauigkeit der Messungen
Auch in Sachen Genauigkeit wurden ursprüngliche Zweifel schnell
ausgeräumt. „Wir sind am Anfang vorsichtig gestartet und haben
zunächst sämtliche Hausanschlüsse auch konventionell von einem
Vermessungsbüro einmessen lassen“, so Schmitz. „Damit hatten wir
eine Basis, um Vergleiche anstellen zu können. Die Abweichungen, die
wir dabei festgestellt haben, liegen im Bereich von zehn Zentimetern,
so dass wir uns mit NAVA deutlich innerhalb der DVGW-Vorgaben
bewegen.“
Die BEW nutzt NAVA aktuell für Hausanschlüsse bis zu 20 Meter
Länge. Von insgesamt 800 Hausanschlüssen, die bis Juni 2020 gebaut
wurden, haben die Monteure rund 500 mit NAVA eingemessen. Jeder
einzelne brachte dabei Zeiteinsparungen und Qualitätsverbesserungen.
Mittlerweile ist neben den eigenen Monteuren auch ein Dienstleister
mit der Lösung ausgestattet, wobei die Einweisung in die App stets
durch eigenes Personal erfolgt. Über 50 interne und externe
Mitarbeiter sind heute mit der Bedienung der App vertraut. Hinzu
kommen acht Fachkräfte in der Arbeitsvorbereitung und in der
Netzdokumentation, die mit dem NAVA Manager die Vor- und Nachbereitung
der Vermessungsaufträge abwickeln.
Digital bis ins GIS
Durch die App ist eine papierlose und durchgängige digitale Arbeit im
Hausanschlussprozess möglich. Auf Seiten der Netzdokumentation
entfallen nun inneffiziente Tätigkeiten wie das Reinzeichnen von
Handskizzen und Rückfragen wegen fehlender Messwerte oder
unleserlicher Schrift. Als besonders hilfreich hat sich die
Fotodokumentation von NAVA erwiesen: „Bei der Kartierung des
Anschlusses im GIS steht dadurch nicht nur die reine Skizze zur
Verfügung, sondern die komplette Situation ist visuell
festgehalten“, erklärt Volker Schmitz. „Das verbessert sowohl die
Performance der Netzdokumentation als auch die Datenqualität im GIS,
denn die Mitarbeiter haben eine dreidimen-
sionale Vorstellung von dem Hausanschluss anstatt einer abstrakten
zweidimensionalen Skizze.“
Im GIS nutzt die BEW ein Tool zur Hausanschlusskonstruktion, mit dem
alle aufgenommenen Bauteile in kürzester Zeit erfasst werden.
Hilfreich ist dabei, dass auch der Außendienst bereits die
Möglichkeit der visuellen Kontrolle besitzt. Die Monteure sehen im
Bestandsplan direkt vor Ort, ob das Hausanschlussobjekt in der Skizze
richtig an die Versorgungsleitung angebunden ist. Die Qualität der
gelieferten Skizzen ist demzufolge deutlich höher als zuvor.
„Die App funktioniert gut und wird dabei noch kontinuierlich
weiterentwickelt. Künftig wollen wir auch die Formular-Funktion von
NAVA stärker nutzen, um zusätzliche Informationen zum Hausanschluss
zu erfassen, zum Beispiel Druckproben“, so Volker Schmitz, und er
fasst zusammen: „Man trifft viele Entscheidungen im Arbeitsleben.
Bei NAVA lagen wir goldrichtig und die App hat bereits eine Menge
unserer Probleme gelöst.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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