Am 8. August ist Weltkatzentag
Warum Katzen Hilfe benötigen

Schmeckt! Doch viel lieber als im Tierheim würden die Katzenkinder in einem neuen Zuhause gefüttert werden. | Foto: Inge Kohlgrüber
  • Schmeckt! Doch viel lieber als im Tierheim würden die Katzenkinder in einem neuen Zuhause gefüttert werden.
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Wipperfürth - Mit dem seit 2002 begangenen Weltkatzentag sollte ursprünglich auf
Missstände aufmerksam gemacht werden, unter denen Katzen leben
beziehungsweise gehalten werden. Da sich nur wenig geändert hat,
möchte der Tierschutzverein Wipperfürth diesen Tag zum Anlass
nehmen, um darauf hinzuweisen, dass immer noch viele Katzen Hilfe
benötigen und wie das passieren kann.

Der Deutsche Tierschutzbund belegt das Katzenelend so: Bundesweit gibt
es etwa zwei Millionen freilebende Katzen. Sie stammen ursprünglich
von unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten oder
ausgesetzten Tieren ab. Durch häufige Paarungen und zahlreiche
Geburten nimmt die Zahl weiter zu.

200 Millionen Nachfahren von einer Katze in zehn Jahren

Wenn man davon ausgeht, dass eine Katze zweimal im Jahr Kitten bekommt
und pro Wurf drei bis sechs gebärt, kommt man im ersten Jahr auf
zwölf Katzen. Die Kitten wiederum werden nach fünf bis sechs Monaten
geschlechtsreif. Der Deutsche Tierschutzbund rechnet bei einer Katze
mit 487 Nachkommen im dritten Jahr und im fünften Jahr mit 19.073
Katzen. Demzufolge hat der Deutsche Tierschutzbund errechnet, dass aus
einer unkastrierten Katze nach zehn Jahren rund 200 Millionen weitere
Katzen entstehen können.

Kastrationspflicht

Katzen sind als domestizierte Haustiere auf menschliche Zuwendung
angewiesen. Viele der Straßentiere leiden unter Krankheiten,
Parasiten sowie Mangel- und Unterernährung. Die einzige nachhaltige
und tierschutzgerechte Methode, um die Zahl der Katzen in den Griff zu
bekommen, ist die Kastration - ein Routineeingriff. Um die
unkontrollierte Vermehrung der Katzen einzudämmen, ist eine
Kastrationspflicht unabdingbar. Im Oberbergischen Kreis gilt diese
seit dem März 2018. Dafür hatte der Tierschutzverein Wipperfürth
jahrelang gekämpft.

In der Verordnung ist festgelegt, dass freilebende Katzen kastriert
und tätowiert oder gechipt werden müssen. Außerdem muss eine
Registrierung durch Eintrag der Kennzeichnung der Katze sowie Name und
Anschrift des Halters in ein kostenfreies Haustierregister, wie Tasso
oder Findefix, des Deutschen Tierschutzbundes erfolgen. Die Umsetzung
dieser Vorgabe hat für das Tierheim Wipperfürth eine hohe
Priorität, denn sonst kommen mehrfach im Jahr viele kranke Katzen mit
ihren ebenso oft kranken Katzenjungen ins Tierheim.

Zahlreiche „wilde“ Katzen

In diesem Jahr gibt es bereits zum zweiten Mal in Folge eine sehr hohe
Zahl an „wilden“ Katzen mit Jungen, die im Tierheim aufgenommen
wurden. Teilweise wurden die Kitten mit ihren Müttern eingefangen und
ins Tierheim gebracht, teilweise sind die Katzenjungen im Tierheim
geboren worden. Eine große Herausforderung, da das Tierheim räumlich
an seine Grenzen kommt. Während die Kitten, wenn sie ein bestimmtes
Alter haben (in der Regel zehn Wochen) und geimpft sind,
erfahrungsgemäß schnell vermittelt werden, sind es bei den
Mutterkatzen nur wenige, die etwas Zutrauen zu Menschen fassen und in
ein Zuhause ziehen können. Die meisten werden jedoch - nachdem sie
kastriert und gechipt worden sind - wieder an die Fundstelle
zurückgebracht. Dort werden sie von ehrenamtlichen Katzenfreunden an
Futterstellen gefüttert und „betreut“.

Es gelingt nur, einen Teil der freilebenden Katzen einzufangen. Die
restlichen Katzen vermehren sich immer weiter. Als Folge kommt es zu
Inzucht, kranken und behinderten Katzen.

Daher appelliert das Tierheim Wipperfürth an die Katzenhalter, alle
Katzen mit Freigang kastrieren zu lassen. Bei Zuwiderhandlung drohen
Bußgelder.

Kontakt

Wer freilebende Katzen beobachtet, die offensichtlich kein Zuhause
haben, sollte sich mit dem Tierheim in Verbindung setzen (0 22 67/37
70 oder info@tierheim-wipperfuerth.de); Infos unter
www.tierheim-wipperfuerth.de).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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