Boxen, Kickboxen & Co.
Wipperfürther Boxclub: Präventionsmaßnahmen für Kinder
Wipperfürth - (un) Einer der herausragenden Athleten des 20. Jahrhunderts,
Schwergewichtsboxer Muhammad Ali, hängte seine Boxhandschuhe 1981 an
den Nagel. Zwar nicht an den berühmten Nagel, sondern nur
vorübergehend, müssen die Boxerinnen und Boxer des Boxclubs
Wipperfürth ihre Kampfhandschuhe zur Seite legen, da der
Trainingsbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie ruht.
Vereinsvorsitzender Michael Berg: „Gesundheit geht vor, das haben
wir zu akzeptieren. Viele beruflich eingespannte Menschen, die im
Boxring einen Ausgleich zum Job suchen, vermissen den Trainingsbetrieb
sehr. Viele unserer Akteure joggen und radeln, um sich konditionell
fit zu halten. Von unseren Mitgliedern haben wir bereits tolle
Rückmeldungen erhalten darauf, dass wir auf den Mitgliedsbeitrag für
2020 verzichtet haben und jedem freistellen, die Beträge für
wohltätige Zwecke zu spenden. Gerade heute muss der Zusammenhalt
stärker werden und genau dies können Sportvereine fördern. Ein
großer Dank an unsere Vereinsmitglieder.“
Ausnahmetalent
Nina Schumacher
Der Club, der vor zwei Jahren mit seinen rund 170 Mitgliedern in einem
Beachclub in Köln sein 40-jähriges Jubiläum feierte, hat mehr als
ein Drittel weibliche Aktive in seinen Reihen, so Berg.
Herausragend die 33-jährige Nina Schumacher, die auf internationaler
Ebene starke Akzente setzt; an drei Weltmeisterschaften, unter anderem
in der Hochburg des Thai-Boxens, Bangkok, teilnahm. 2016 holte sie
Bronze bei der WM in Schweden, im selben Jahr kämpfte sich die
mehrfache Landesmeisterin und Deutsche Meisterin, die bereits für das
Nationalteam boxte, zur Silbermedaille bei den Europameisterschaften
im kroatischen Split.
Nina Schumacher ist Inhaberin der B-Lizenz als Kampfsporttrainerin in
ihrer Lieblingsdisziplin Muay Thai, dem Nationalsport Thailands.
Muay Thai und Kickboxen
Diese aggressive Sportart bedarf einer außergewöhnlich guten
Kondition, da der Kämpfer ständig in Aktion ist, nicht nur seine
Fäuste benutzt, sondern auch Füße, Schienbeine, Knie, Ellbogen und
Kopf einsetzt.
Viele Ähnlichkeiten mit dem Muay Thai weist das Kickboxing auf, bei
dem das Schlagen mit den Füßen und Händen erlaubt ist. Es verbindet
Techniken des konventionellen Boxens mit Techniken, die
Kampfsportarten wie Karate und Taekwondo entnommen sind.
Unvergessen die Champions-Night anlässlich des 25-jährigen Bestehens
2003, als rund 1.000 Zuschauer in der Wipperfürther Dreifachturnhalle
den Gummersbacher Kickboxer Uwe Leimbach nach seinem Sieg über den
Schweizer Ekrem Iskender zum neuen Weltmeister kürten.
Auch der Nachwuchs ist sehr erfolgreich und strebt Titelkämpfe an.
Michael Berg: „Unser Nachwuchskämpfer Yasin Pataslov hat
mittlerweile mehrere Kämpfe absolviert und einige Siege eingefahren.
Da es aufgrund der schlechten Trainingssituation an guter Vorbereitung
mangelt, fehlt aktuell die Kampfpraxis.“
Breiten- und Kindersport
Die Vereinsführung ist bestrebt, den Breitensport weiterhin zu
fördern und zu unterstützen. Seit einigen Jahren wird in
Wipperfürth Kinderkampfsport großgeschrieben.
Der Boxclub Wipperfürth zählt 25 Mitglieder zwischen zehn und 14
Jahren.
Lernziele wie Selbstverteidigungstechniken aus unterschiedlichen
Kampfsportbereichen, Gefahrenabwehr durch gezielte Techniken,
Verhaltenstraining, Förderung der Konzentrations- und
Reaktionsfähigkeit, Steigerung des Selbstbewusstseins, Vermitteln von
Geschicklichkeit und Ausdauer, Steigerung des Durchhaltevermögens und
Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz für andere Kinder werden
erfolgreich vermittelt und erfreuen sich großer Beliebtheit bei den
Eltern.
Informationen - auch zum Training, sobald es wieder erlaubt ist -
unter www.boxclub-wipperfuerth.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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