Differenzielles und Musik
Wipperfürther Kulturfestival

Bildhauerei und Musik: Im Wipperfürther Pfarrheim präsentierte beispielsweise Christa Bremer aus Dortmund Skulpturen. | Foto: Siegbert Dierke
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Wipperfürth - Bereits zum vierten Mal präsentierte sich das „Kulturfestival
Wipperfürth“ mit bildender Kunst, Musik sowie Performances. Unter
den parallel stattfindenden Mottos „Bildhauerei differenziell“
sowie „Musik experimentell“ präsentierten bei dem alle zwei Jahre
stattfindenden Festival erneut bergische und überregionale
Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, Live-Acts sowie Musikklänge.

Das zweitägige Event in der Hansestadt Wipperfürth, im Rahmen des
Stadt-Jubiläums, zeigte in jedem Fall differenzielle und
experimentelle Ergebnisse. Denn auffällig waren für die Besucher vor
allem die leeren Räume zwischen den Orten der Kunst, die sich
innerhalb der Standorte Pfarrheim, Hausmannsplatz, Bouleplatz,
Kulturpunkt und alter Drahtzieherei offenbarten.

Der dreidimensionale Raum dazwischen ist ein ebenso ästhetischer wie
bedeutsamer Ort, der Berührungspunkte offenbart und die Kunstwerke
hier im Sinne der Bildhauerei in ihrer Brillanz deutlicher erscheinen
lässt. Besonders deutlich und auch sehenswert treten etwa die
Plastiken der Lindlarer Künstlerin Kira Hanusch hervor: Ihre
ineinander verhakten metallenen Gebilde, die auf dem Boden des
Pfarrheims sowie im Foyer und auch vor dem Gebäue zu sehen sind,
erzeugen ein Intermezzo an Anker-Zuspitzungen, die den Besucher
einladen, sich um diese herum zu bewegen.
Somit wirkt der Raum zwischen den Plastiken noch deutlicher, er wirkt
gar „durchstochen“.

Die Anmut der Plastiken wird zudem noch mit den experimentellen
Klängen des Musikers Pablo Paredes umgarnt, der am Piano und Keyboard
die sich vernetzten Räume zwischen den Plastiken hörbar macht.
Die Metall-Skulpturen der Dortmunder Künstlerin Christa Bremer laden
den Besucher indes ein, durch Berührungen die Linien und Konturen der
Werkkörper zu berühren und somit haptisch erfahrbar zu machen - eine
besondere Kommunikation zwischen Subjekt und Objekt also.
Auch an den weiteren Orten des Festivals konnten die Besucher das
Kunstfestival erfahren: blumige Holzskulpturen und Ballonkleider,
Marmor-Bildhauerei und mehr sind zu erleben. Sicher ist dort aber
allemal, dass die Klänge von Musik und gesprochener Stimme dominanter
sind: So durchdringen die Alte Drahtzieherei die „Poetryclans“ -
eine musikalische Liebeserklärung zu Tönen, Sprache und Gesang.
Untermalt von der warmen Stimme eines Christian Brückner, jener
Synchronstimme von Robert de Niro, erzeugte diese eine Vertonung von
Gedichten zu Jazz
inspirierten Songs, die von Andreas Schneemann und Sängerin Inga
Lühning abgerundet werden.
Das Festival offenbarte sich schließlich in hörbar experimentellen
Klängen, während die sichtbar differenziell ausgestellten Skulpturen
und Plastiken ihrem Thema folgten. (www.wippkultur.de).

- Siegbert Dierke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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