Umgestaltung der Römerallee
Die Römerallee wird Teil einer neuen Klimaachse

Die nahezu baumfreie Römerallee sowie die in direkter Verlängerung verlaufende Kölnstraße sollen im Zuge der geplanten Neugestaltung als so genannte Klimaachse »CLIMA VIA« zu einer klimafreundlichen Stadtentwicklung beitragen.       | Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen
  • Die nahezu baumfreie Römerallee sowie die in direkter Verlängerung verlaufende Kölnstraße sollen im Zuge der geplanten Neugestaltung als so genannte Klimaachse »CLIMA VIA« zu einer klimafreundlichen Stadtentwicklung beitragen.
  • Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen

Die Römerallee soll fahrradfreundlicher und ihr Charakter als Allee wiederhergestellt werden. Zugleich soll ihre Leistungsfähigkeit für den Kraftfahrzeugverkehr gewährleistet bleiben.

Zülpich (hs). Auf diese Punkte haben sich Politik und Verwaltung bereits im vorigen Jahr bei den Plänen zur Neugestaltung der Römerallee verständigt. Auch die Bürgerinnen und Bürgerin wurden im Rahmen einer Planungswerkstatt in den Prozess einbezogen. Darüber hinaus soll auch der Klimaschutz eine wichtige Rolle in den Planungen einnehmen. Ziel der Stadt Zülpich ist es, die derzeit nahezu baumfreie, etwa 2.000 Meter lange Römerallee sowie die in direkter Verlängerung verlaufende Kölnstraße grüner zu machen und damit eine klimafreundliche und an den Klimawandel angepasste, attraktive Grünverbindung zwischen Altstadt, neuem Bahnhof/ZOB, Gewerbe-/Industriegebiet und dem Wassersportsee samt dem Seepark zu schaffen. Dieser Abschnitt der ehemaligen römischen Fernstraßenverbindung Köln-Trier soll so zur neuen Klimaachse der Stadt Zülpich werden, der so genannten „CLIMA VIA“.

Die Planungen sehen vor, dass die Klimaachse mit 156 neuen und verschiedenen Alleebäumen begrünt wird, die nach dem Schwammstadtprinzip realisiert werden. Dabei wird das anfallende Regenwasser der Römerallee vor Ort zurückgehalten und zur Versickerung gebracht und damit das Grundwasser angereichert. Regenwasser, das nicht von den Baumstandorten aufgenommen werden kann, soll dem Niederschlagswasserkanal zugeführt und in das an der B265 liegende Regenrückhaltebecken geleitet werden.

Durch den Kühlungseffekt der Vegetation wird der Aufheizung der Stadträume entgegengewirkt. Schätzungen gehen davon aus, dass Bäume im globalen Durchschnitt pro Jahr etwa zehn Kilogramm Kohlenstoffdioxid binden können. Bei 156 neuen Baumpflanzungen würde dies eine CO 2-Reduktion von 1,56 Tonnen pro Jahr bedeuten. Hinzu kommt die CO 2-Reduktion der bepflanzten Baumbeete. Durch die Auswahl verschiedener Baumarten und der bodenbedeckenden Bepflanzung der Baumscheiben ergibt sich ein positiver Effekt auf die Artenvielfalt im städtischen Umfeld. Es werden Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen, die die vorhandenen Populationen stärken und im besten Fall auch ein Habitat für noch nicht vorhandene Arten darstellen. Durch die Pflanzung verschiedener Arten wird zudem die Resilienz des städtischen Grüns gegenüber den Folgen des Klimawandels erhöht.

Nicht zuletzt sollen die Baumpflanzungen auf der Klimaachse „CLIMA VIA“ auch für Anwohner, Fußgänger und Fahrradfahrer die Freiraum- und Aufenthaltsqualität auf Römerallee und Kölnstraße erheblich verbessern.

Voraussetzung für die Realisierung der Pläne ist die Bewilligung von entsprechenden Fördermitteln, um die sich die Stadt Zülpich derzeit bemüht. „Die Römerallee ist eine der wichtigsten und am stärksten befahrenen Straßen in der Zülpicher Kernstadt. Deshalb ist es erforderlich, dass sie zu einem zukunftsorientierten Straßenraum umgestaltet wird, der für alle Verkehrsteilnehmenden gut und vor allem sicher genutzt werden kann“, erläutert Stadtplaner Christoph M. Hartmann. „Gleichzeitig wollen wir aber auch erreichen, dass sie ihren einstigen Charakter als prachtvolle Allee zurückerlangt. Hiermit bietet sich zugleich die Chance, einen wichtigen Beitrag zu einer klimafreundlichen Stadtentwicklung zu leisten.“

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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