Besserer Hochwasserschutz
Eine Engstelle beseitigt

Stellten die Maßnahmen vor, die den Hochwasserschutz in Schwerfen und Sinzenich verbessern (v.r.): Bürgermeister Ulf Hürtgen, Erftverband-Vorstand Dr. Bernd Bucher, Ottmar Voigt (Beigeordneter der Stadt Zülpich), Dr. Christian Gattke (Erftverband - Abteilungsleiter Flussgebietsbewirtschaftung) und Projektleiter Volker Gimmler (Erftverband). | Foto: Stadt Zülpich|Torsten Beulen
  • Stellten die Maßnahmen vor, die den Hochwasserschutz in Schwerfen und Sinzenich verbessern (v.r.): Bürgermeister Ulf Hürtgen, Erftverband-Vorstand Dr. Bernd Bucher, Ottmar Voigt (Beigeordneter der Stadt Zülpich), Dr. Christian Gattke (Erftverband - Abteilungsleiter Flussgebietsbewirtschaftung) und Projektleiter Volker Gimmler (Erftverband).
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Zülpich-Schwerfen/Sinzenich - Von dem extremen Hochwasserereignis am 21. Juli 2016 waren viele
Menschen in den Zülpicher Ortsteilen Schwerfen und Sinzenich
betroffen. Der Erftverband hatte daraufhin in enger Zusammenarbeit mit
der Stadt Zülpich ein Konzept zur Verbesserung des Hochwasserschutzes
erarbeitet.

(red). Als erste Maßnahme wurde nun in der Straße „An der
Gülichsburg“ in Schwerfen eine etwa 30 Meter lange Engstelle des
Rotbachs beseitigt. Dadurch kann der Bach künftig etwa 15 Prozent
mehr Wasser aufnehmen, ohne über die Ufer zu treten. „Es war
erschreckend zu sehen, was aus dem eigentlich friedlichen Rotbach
werden kann. Deshalb war es wichtig, dass hier etwas unternommen wird
und dass hier Lösungen im Sinne der betroffenen Anwohner gefunden
wurden“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen beim Ortstermin in
Schwerfen, an dem auch Erftverband-Vorstand Dr. Bernd Bucher, Ottmar
Voigt, Beigeordneter der Stadt Zülpich, Dr. Christian Gattke,
Abteilungsleiter Flussgebietsbewirtschaftung beim Erftverband, und
Projektleiter Volker Gimmler teilnahmen.

Dr. Bernd Bucher sprach von einem wirksamen Paket an Maßnahmen,
„das dazu führt, dass der Rotbach das Wasser besser durch den Ort
leiten kann.“ Der Vorstand des Erftverbandes betonte aber auch, dass
die Verbreiterung des Rotbaches aufgrund der beengten Verhältnisse in
Schwerfen nur ein Teil eines Kataloges an Maßnahmen sei. Das Konzept
beinhaltet außerdem den Umbau der Straße „An der Gülichsburg“,
damit übertretendes Wasser künftig in den Rotbach zurückgeführt
werden kann.

Diese Maßnahme wird die Stadt Zülpich im kommenden Jahr realisieren.
Auch einige Anwohner sind bereits aktiv geworden und haben
beispielsweise Mauern gezogen, um sich vor weiteren Überflutungen
besser zu schützen. „Hochwasserschutz ist immer eine gemeinsame
Aufgabe von Erftverband, Kommunen und Bürgern“, sagte Dr. Bernd
Bucher und lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit aller
Beteiligten.

Die Entfernung der Engstelle im Rotbach ist aber erst der Anfang eines
ganzen Kataloges an Maßnahmen, um den Hochwasserschutz in Schwerfen
und Sinzenich zu verbessern. Vergleichbare Arbeiten wie „An der
Gülichsburg“ sind auch im Bereich der Virnicher Straße geplant.
Außerdem werden im Bereich des Sportplatzes zusätzliche
Retentionsräume geschaffen. Für den Ortsteil Sinzenich sieht das von
Erftverband und Stadt Zülpich erarbeitete Hochwasserschutzkonzept
sogar eine große Lösung vor. Dort soll der unmittelbar am Ortsrand
entlang fließende Marienbach verlegt werden, um Platz für eine
Geländeerhöhung zwischen Ort und Gewässer zu schaffen. Außerdem
legt der Erftverband hier eine so genannte Sekundäraue an, die von
Rotbach und Marienbach durchflossen wird. „Das wird auch optisch
eine sehr schöne Maßnahme“, kündigte Dr. Christian Gattke an.
Derzeit läuft noch das Genehmigungsverfahren beim Kreis Euskirchen.
Und schließlich bekommt der Sportpatz eine neue Zufahrt und die
derzeit noch existierende Brücke über den Marienbach wird
abgerissen.

Das gesamte Maßnahmenpaket, das der Erftverband und die Stadt
Zülpich in Schwerfen und Sinzenich, umsetzen, soll beiden Orten
ausreichenden Schutz vor einem 50-jährlichen Hochwasser bieten;
abschnittsweise wirkt es sogar bis zu einem 100-jährlichen
Hochwasser.

Bislang kam es an manchen Stellen bereits bei einem 10-jährlichen
Hochwasser zu Überflutungen mit Schäden an den umliegenden Häusern.
„Einen vollständigen Schutz vor Hochwasser gibt es nicht“,
betonte Erftverband-Vorstand Dr. Bucher, „aber durch diese
Maßnahmen werden sie definitiv seltener zu Schäden führen.“

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RAG - Redaktion

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