"Tagesmutter" mit und ohne Bart
Erfolgreiche DRK-Qualifizierungsmaßnahme
Zülpich/Kreis Euskirchen - (pp) Der Bedarf an Tagesmüttern steigt, weil in immer mehr Familien
beide Elternteile berufstätig sind. Fürs Kind soll während der
Arbeitszeiten aber auch gut gesorgt sein. Deshalb entscheiden sich
viele für die persönliche Betreuung ihres Nachwuchses.
Qualifiziertes Personal ist gefragt. Die Familienbildung des Roten
Kreuzes im Kreis Euskirchen hat wieder erfolgreich ausgebildet: 14
Frauen und Männer bekamen nun im Zülpicher Rotkreuzzentrum die
Zertifikate überreicht. Einige von ihnen haben schon lange davon
geträumt, den Schritt in den sozialen Beruf zu wagen.
„Das sind alles neue Tagespflegemamas und -papas für den Kreis
Euskirchen“, freut sich Sabine Heines. Die Dozentin der
Qualifizierungsmaßnahme des Roten Kreuzes ist mächtig stolz auf ihre
Absolventen. Insgesamt 160 Stunden haben die Teilnehmer der
Qualifizierungsmaßnahme in den vergangenen Wochen zusammengesessen
und gelernt.
Eine zusätzliche Voraussetzung, um auch die praktische Arbeit
kennenzulernen waren Praktika, die entweder bei Tagesmüttern oder in
Kindergärten, absolviert werden mussten. Im Kurs lernt man alles rund
ums Kind: von der Entwicklung des Kindes, psychisch wie motorisch,
aber auch rechtliche Grundlagen, die man bei der selbständigen
Tätigkeit braucht. Denn um die Kinder optimal zu fördern sind die
Eltern sehr wichtig.
Die Teilnehmer lernen was eine „Erziehungspartnerschaft“
beinhaltet und wie Tagesmütter und –Väter optimal mit den Eltern
zusammenarbeiten. Im November hatte der Kurs der Absolventen
angefangen. Bevor die Inhaber der Zertifikate starten dürfen, bedarf
es aber noch einer Überprüfung im Auftrag des Kreisjugendamtes durch
den Kinderschutzbund, der für die Vermittlung und Beratung von
Tagesmüttern und Eltern im Kreis Euskirchen zuständig ist. Hierbei
wird genau geschaut, ob die vorhandenen Räumlichkeiten eine
angemessene Größe haben und kindersicher gestaltet sind. Die
Tagespflege ist meist für die Kleinsten gefragt. „Wenn die Eltern
ihr Kind schon mit drei Monaten in die Tagespflege geben, kommt dies
einer häuslichen und familiären Betreuung schon sehr nah“,
erläutert Heines. Das Betreuungsverhältnis endet in der Regel mit
dem Eintritt in den Kindergarten. „Tagespflege ist aber auch
Randzeitenbetreuung“, so Heines. Das heißt, wer mit den normalen
Kindergartenzeiten nicht auskommt, weil er zum Beispiel im
Schicht-Dienst oder im Einzelhandel arbeitet, darf auch ältere
Sprösslinge in die Aufsicht einer Tagesmutter oder Tagesvater geben.
Die Motivation, einen solchen Kurs zu absolvieren ist so
unterschiedlich und bunt wie die Teilnehmer, sagt Heines: „Einige
streben das Zertifikat an, weil sie selber kleine Kinder haben und
noch Fremde dazu nehmen wollen. Andere, weil sie festgestellt haben,
das macht super viel Spaß, Kinder in einem wichtigen Abschnitt des
Lebens zu begleiten. Manche wollen auch einfach die arbeitenden Eltern
unterstützen, weil sie wissen, wie schwierig es ist, als Familie
alles unter einen Hut zu bekommen.“ Zudem sei es eine gute
Möglichkeit für Quereinsteiger, in einen sozialen Beruf
einzusteigen. Manche machen mit der Tagesmutter-Qualifizierung einen
langgehegten Traum war – wie die junge Mutter Sonia Kurbaga. Die
Einzelhandelskauffrau ist eine Quereinsteigerin. Sie habe schon immer
eine Erzieherinnen-Ausbildung machen wollen, berichtet sie. Jetzt hat
sie die Elternzeit als Chance genutzt, um das Zertifikat zu erlangen.
Wer auch den Weg der Qualifizierung zur Tagespflegeperson gehen
möchte: Das DRK bietet im Herbst einen neuen Kurs an. Dazu wird ein
Infoabend angeboten: Am Mittwoch, 19. September, im Zülpicher
Rotkreuzhaus, Industriestraße 12a, von 19.30 bis 21 Uhr. Der Kurs
startet am 31. Oktober und beinhaltet 16 Treffen, mittwochs und
samstags, bis zum 13. Februar 2019. Informationen und Anmeldung gerne
unter 02251/791 184.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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