Anschaffung von vier Notstromaggregaten
Für einen möglichen Blackout gut gewappnet
Das Blackout-Konzept der Stadt Zülpich wurde im Stadtrat vorgestellt. Der Rat bewilligte die Anschaffung von vier Notstromaggregaten.
Zülpich (red). „Zülpich ist federführend und beispielgebend, was die Fürsorge für die Bevölkerung angeht!“ Manfred Riediger sparte nicht mit Lob für die Verwaltung der Stadt Zülpich, als er jetzt in der Sitzung des Stadtrates das Blackout-Konzept der Stadt Zülpich vorstellte. Riediger, der in der Zülpicher Kernstadt wohnt und bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand Niederlassungsleiter einer technischen Dienststelle des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste in Brühl war, gilt als anerkannter Experte auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes – unter anderem auch wegen seiner Erfahrungen bei der Mitwirkung beim „Runden Tisch Katastrophenschutz Brühl“. Unter der Federführung des pensionierten Polizisten hat eine eigens für diesen Zweck ins Leben gerufene Arbeitsgruppe – bestehend aus der Verwaltungsspitze, Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung sowie Vertretern von Feuerwehr, Polizei, DRK und Bundeswehr (Kreisverbindungskommando) – das Konzept „Vorbereitungsmaßnahmen längerfristiger flächendeckender Stromausfall („Blackout“) für die Stadt Zülpich“ entwickelt, das Riediger nun im Stadtrat vorstellte. Das „Zülpicher Konzept“, das fortlaufend aktualisiert wird, beschäftigt sich beispielsweise mit der Fragestellung, wie im Falle eines mehrtägigen Stromausfalls die Aufrechterhaltung der so genannten kritischen Infrastruktur gewährleistet werden kann. Hierbei handelt es sich um Einrichtungen, die von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung sind und deren Störung oder Zerstörung erhebliche Auswirkungen hätte – also beispielsweise Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken, Feuerwehren und Polizeidienststellen, aber auch Energieversorgung, Tankstellen, Banken, Lebensmittelgeschäfte, landwirtschaftliche Betriebe und nicht zuletzt auch die Verwaltung. Manfred Riediger hat für das Stadtgebiet Zülpich insgesamt rund 140 solcher Betriebe und Organisationen erfasst und ist mit ihnen in Kontakt getreten, um Schwachpunkte zu erkennen, Verbesserungen herbeizuführen und sie grundsätzlich für das Thema zu sensibilisieren.
Das Blackout-Konzept beinhaltet außerdem die Schaffung so genannter Katastrophenschutz-Leuchttürme als Anlaufstelle für die Bevölkerung. Hierfür sind in Zülpich die Feuerwache und das Rathaus sowie in den Ortsteilen die Feuerwehrgerätehäuser oder die Dorfhäuser eingeplant. Deren Funktionsfähigkeit gilt es im Blackout-Fall ebenso zu erhalten, wie die des Baubetriebshofes sowie der Dreifachsporthalle und des Forums im Zülpicher Schulzentrum, die als Notsammel- und Verpflegungsstelle für hilflose und ältere Bürgerinnen und Bürger im Konzept vorgesehen sind.
„Die Blackout-Vorsorge ist ein mehr als wichtiges Thema“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen. „Während der Flutkatastrophe hat sich gezeigt, welche massiven Auswirkungen regionale Stromausfälle in den betroffenen Regionen nach sich ziehen können.“ Im Anschluss an den Vortrag sprachen sich die Mitglieder des Rates ohne Gegenstimme für die außerplanmäßige Auszahlung von Haushaltsmitteln zur Anschaffung von insgesamt vier leistungsstarken Notstromaggregaten aus. Die Bewilligung beinhaltet außerdem zwei Fahrzeuganhänger sowie die Kosten für den Bau von Einhausungen und die Elektroinstallationen. Mit einem Gerät soll das Rathaus ausgestattet werden, um somit im Krisenfall die Funktions- und Handlungsfähigkeit der Stadtverwaltung und hier insbesondere die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den übergeordneten Behörden und externen Hilfsdiensten gewährleisten zu können. Da im Falle eines langfristigen und flächendeckenden Stromausfalls eine Krisenintervention in Form einer zentralen Unterbringung und Versorgung von einer großen Anzahl an betroffenen und hilfsbedürftigen Menschen notwendig ist, soll das „Forum Zülpich“ als für diesen Fall vorgesehene Anlaufstelle ebenfalls mit einem leistungsstarken Notstromaggregat ausgestattet werden. Zwei weitere Geräte sind für die Feuerwehrhäuser in den Ortsteilen Enzen und Sinzenich vorgesehen. Zusammen mit dem bereits in der Hauptwache in Zülpich stationierten Gerät würden somit alle drei Löschzüge der Zülpicher Feuerwehr über ein eigenes Notstromaggregat verfügen.
Bürgermeister Hürtgen bedankte sich mit einem Präsentkorb für die „grandiose Leistung“, die Manfred Riediger in den vergangenen Monaten im Zusammenspiel mit der Verwaltung bei der Entwicklung des Blackout-Konzeptes erbracht hat. Hürtgens Dank galt aber auch den Mitgliedern des Rates für das einstimmige Votum: „Wir wollen für den Fall der Fälle gewappnet sein. Mit unserem Konzept und den nun bewilligten Notstromaggregaten sind wir bereits sehr gut aufgestellt!“
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.