Lotsenpunkt eröffnet
Irgendwas geht immer
Zülpich - (bp). Hektische Betriebsamkeit herrscht bei der Zülpicher Tafel.
Paletten mit Lebensmitteln werden angeliefert, Obst und Gemüse in
Augenschein genommen und Waren in Regale einsortiert. Mittendrin haben
sich Vertreter der Caritas, der Pfarrgemeinde, der Zülpicher
Flüchtlingshilfe und der Stadtverwaltung eingefunden. Gemeinsam
wollen sie den offiziellen Startschuss für den zweiten Lotsenpunkt in
Zülpich geben.
Die Lotsenpunkte sind ein gemeinsames Projekt des Erzbistums und des
Diözesan-Caritasverbands Köln. Die Idee dahinter ist, dass in jedem
Seelsorgebereich des Bistums eine Stelle eingerichtet werden soll, die
Menschen unbürokratisch, niederschwellig und ortsnah die Möglichkeit
gibt, ein offenes Ohr und Hilfe für ihre Sorgen und Nöte zu finden.
„Das Ziel ist, das Engagement in den Gemeinden mit dem
professionellen Hilfsangebot sozialer Träger, wie etwa der Caritas,
enger zu verzahnen“, erklärt Lydia Ossmann vom
Diözesan-Caritasverband Köln.
Bereits seit einigen Jahren gibt es einen Lotsenpunkt in der
Zülpicher Innenstadt. Angesiedelt im FairCafé entwickelte er sich
aus einem Elterncafé, welches Pfarrgemeinde und Caritas dort
gemeinsam anboten. „Wir haben festgestellt, dass der Bedarf der
Menschen über ein Angebot für Eltern und Kinder hinaus ging und
waren deshalb sehr froh, dort einen ersten Lotsenpunkt in Zülpich
einrichten zu können“, berichtet Cilly von Sturm, Leiterin des
Bereichs Kinder, Jugend und Familie bei der Caritas Euskirchen.
Zusätzlich zu den Lotsenpunkt-Terminen im FairCafé wird es künftig
Sprechstunden bei der Tafel geben. „Der Bedarf ist da und wir
erhoffen uns, am neuen Standort Menschen zu erreichen, die wir bisher
nicht erreichen konnten“, so Marianne Komp, Ehrenamtskoordinatorin
des Pfarrverbands Zülpich. Gemeinsam mit Hermann-Josef Schneider von
der Caritas ist sie für die Ehrenamtlichen in den Lotsenpunkten
zuständig. „Ohne diese wäre ein Betrieb der Lotsenpunkte gar nicht
möglich. Sie sind die ersten Ansprechpartner vor Ort, hören zu,
helfen entweder selbst oder vermitteln an professionelle caritative
und soziale Dienste“, so Schneider. Damit dies klappt werden die
Ehrenamtlichen von ihm und Komp geschult und begleitet. „Wir
besuchen etwa regelmäßig soziale Einrichtungen der Caritas, wie zum
Beispiel die Wohnungslosenhilfe, um den Ehrenamtlichen direkte
Kontakte und Einblicke in die Arbeit zu vermitteln“, erklärt
Schneider.
Vom Erfolg des neuen Standorts ist auch Peter Eppelt überzeugt.
„Unsere ehrenamtlich Mitarbeitenden werden oft mit weitergehenden
Problemen unserer Kunden konfrontiert. Hier stellte sich uns die
Frage, was für eine Hilfe wird benötigt und wo kann diese gefunden
werden“, so der Vorsitzende der Zülpicher Tafel. Hier verspricht er
sich durch den Lotsenpunkt im Haus künftig kompetente Unterstützung.
Ebenfalls von der Idee überzeugt ist die Zülpicher
Flüchtlingshilfe, die sich auch in die Arbeit des neuen Lotsenpunkts
einbringen wird. Auch Paul Karle, Dezernent der Stadt Zülpich, fand
anerkennende Worte für das Projekt. „An einem Ort präsent zu sein,
wo viele Menschen Hilfe suchen, kann wirklich nachhaltig wirken.“
„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt
ihr mir getan“, mit diesen Bibelworten segnete Kreisdechant Guido
Zimmermann feierlich den neuen Lotsenpunkt. Dieser ist künftig in der
Industriestraße 27 immer montags von 11 Uhr bis 13 Uhr besetzt.
Zusätzlich können sich Hilfesuchende an den Lotsenpunkt im FairCafé
Zülpich (Münsterstraße 10) wenden. Sprechstunde dort ist jeweils
dienstags von 10 Uhr bis 13 Uhr.
Wer Lust hat sich ehrenamtlich für die Zülpicher Lotsenpunkte zu
engagieren, ist herzlich willkommen. Kontakt und Infos: Marianne Komp,
Tel. 02252-2322; Mail ehrenamt@st-peter-zuelpich.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.