Transparenz und Teamarbeit
Joachim P. Beilharz und Dr. Christoph Münch: Komplett n ...

Mehrmals täglich stimmen sich der neue „Direx“ Joachim P. Beilharz (r.) und sein „Vize“ Dr. Christoph Münch miteinander ab: „Die Chemie stimmt, wir denken in die gleiche Richtung.“ Außerdem unterrichten beide mit Deutsch und Religion auch noch die gleichen Fächer. | Foto: ProfiPress
  • Mehrmals täglich stimmen sich der neue „Direx“ Joachim P. Beilharz (r.) und sein „Vize“ Dr. Christoph Münch miteinander ab: „Die Chemie stimmt, wir denken in die gleiche Richtung.“ Außerdem unterrichten beide mit Deutsch und Religion auch noch die gleichen Fächer.
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Zülpich - (pp) Gleich zwei neue Gesichter an der Spitze des Zülpicher
Franken-Gymnasiums stellte Bürgermeister Ulf Hürtgen in einer
kleinen Pressekonferenz vor. Gemeinsam mit dem
Schulpflegschaftsvorsitzenden Thomas Virnich und dem städtischen
Schulausschussvorsitzenden Timm Fischer begrüßte Hürtgen den neuen
Direktor Joachim P. Beilharz (47) und seinen Stellvertreter Dr.
Christoph Münch (39) als „Kapitän“ und „Erster Offizier“:
„Mit Ihnen segelt das Flaggschiff in unserer Schulflotte mit
frischem Wind in eine gute Zukunft“.

Beide führende Pädagogen leben in der Region, Beilharz in Drove,
Münch in Kreuzau. Sie unterrichten die gleichen Fächer, nämlich
Deutsch und Katholische Religionslehre, der neue „Direx“ hat
außerdem Geschichte studiert und auch schon mal außerordentlich
Lateinunterricht erteilt. Über die Zukunft des Franken-Gymnasiums
haben die beiden ebenfalls deckungsgleiche Vorstellungen.

„Erst einmal gucken und kennenlernen, wie die Schule pädagogisch
aufgestellt ist“, kündigte Joachim P. Beilharz im Pressegespräch
an: „Parallel wollen wir an unserem Auftreten in der Öffentlichkeit
arbeiten und moderne interaktive didaktische Mittel wie Whiteboards,
Beamer oder Bildschirme einsetzen, die den Unterricht bereichern und
ihn an die mediale Entwicklung anpassen.“Whiteboards und
BeamerMithilfe einer solchen medialen Ausstattung können
beispielsweise elektronische Datensätze oder Internetseiten für alle
sichtbar gemacht werden. Man kann Schülerarbeiten an die Wand
projizieren und diskutieren, sich aber auch Internetquellen zur
Veranschaulichung von Sachverhalten zunutze machen.

„Dieser Innovationsschub wird eine Stange Geld kosten, Geld, das die
Stadt Zülpich aber – auch unter Einbeziehung des Schulbudgets -
für das Frankengymnasium zu investieren bereit ist“, betonte
Bürgermeister Ulf Hürtgen: „Wir freuen uns über die
Modernisierung des Unterrichts an unserem städtischen Gymnasium und
die Einführung interaktiver Lehr- und Lernmethoden.“

Den neuen Schulleiter und seinen Stellvertreter begrüßte der erste
Bürger der Römerstadt herzlich. Der Stadt Zülpich lägen alle
Schulen gleichermaßen am Herzen, betonte Hürtgen: Alle hätten in
etwa gleichhohe Budgets für den laufenden Betrieb und für
Investitionen.

Nicht in Anspruch genommene Mittel würden vom Kämmerer ins nächste
Haushaltsjahr übertragen, so der Verwaltungschef. Dadurch stünden
dem Franken-Gymnasium zurzeit alleine Budgetmittel in Höhe von
220.000 Euro für die mediale Neuversorgung zur Verfügung. Die
Ausrüstung einer Klasse mit i-Pads koste um die 20.000 Euro. Die
Stadt habe alleine 2016 625.000 Euro in neue Dächer und Decken
investiert, es gebe ein Sanierungsprogramm bis ins Jahr 2020.

Die neuen didaktischen Mittel und ihre gemeinsame Benutzung führten
zu mehr Zusammenarbeit und Teambildung, hoffen Schulleiter Joachim
Beilharz und sein Stellvertreter Christoph Münch. Das gelte aber
nicht nur für den Unterricht, sondern grundsätzlich für die ganze
Schule. Der neue Direktor: „Der Idealfall wäre, wenn wir zusammen
– Schüler, Lehrer, Eltern – so etwas wie »Schulheimat«
entstehen lassen könnten.“

Dr. Münch: „Die Schule ist ein so wichtiger und Biographien
prägender Ort, an dem die Kinder und Jugendlichen heute fast mehr
Zeit verbringen als zu Hause.“ Die Ziele der beiden neuen Lehrer an
der Spitze des Franken-Gymnasiums lauten deshalb „Transparenz und
Teamarbeit“.Wir-Gefühl und WerteMit anderen Worten: Das
„Wir“-Gefühl soll verstärkt werden. Deshalb ist Münch und
Beilharz auch „Wertevermittlung im Alltag“ so wichtig. Der
Direktor: „Nicht nur darüber reden, sondern tun, das heißt fair,
anständig und auf Augenhöhe miteinander umgehen!“ Es soll eine
„Schulfamilie“ entstehen und wachsen.

Außerdem wollen Joachim P. Beilharz und sein „Vize“ die
öffentliche Wahrnehmung des Franken-Gymnasiums verändern und
verbessern. Der neue „Chef“: „Das fängt beim eigenen
Internetauftritt an, führt über die Medien und endet noch lange
nicht bei Kooperationen mit schulischen und außerschulischen
Partnern.“

Vorstellbar sei die Zusammenarbeit des Zülpicher Franken-Gymnasiums
mit Wirtschaftsunternehmen und Institutionen. Auch eine Intensivierung
der Kooperation mit anderen Schulen werde angestrebt.

„Wir sind solidarisch mit dieser Schule“, versprach Bürgermeister
Ulf Hürtgen für sich, den Schulpflegschaftsvorsitzenden Thomas
Virnich und den städtischen Schulausschussvorsitzenden Timm Fischer:
„Als ehemalige Schüler, als Politiker und als Väter!“

Virnich verglich das Gymnasium mit einem Orchester und sagte der neuen
Musikleitung: „Eine Symphonie kann man nicht alleine flöten, aber
Dirigent und Konzertmeister bestimmen mit, was und wie gespielt
wird.“

Die Stadt erwartet von ihrem Gymnasium und seiner neuen Führung
steigende Schülerzahlen. Dem würden die neuen Chefs mit ihrer
frischen Unternehmensphilosophie zweifelsohne zuspielen, so
Schulausschussvorsitzender Timm Fischer: „Und auch die G
9-Entscheidung der neuen Landesregierung wird weniger Schüler zu
umliegenden Gesamtschulen abwandern lassen.“Biographische
AngabenFischer rechnet mittelfristig mit einer Angleichung der
Schülerzahlen zwischen Gymnasium und der zuletzt überfrequentierten
weil sehr beliebten Realschule. Am bewährten dreigliedrigen
Schulsystem solle in der Römerstadt keinesfalls gerüttelt werden,
unterstrichen Fischer und auch Bürgermeister Ulf Hürtgen
nachdrücklich.

Joachim P. Beilharz ist verheiratet und hat fünf Kinder. Er ging in
Eschweiler zur Schule, studierte an der RWTH Aachen und machte sein
Referendariat am Ritzefeld-Gymnasium Stolberg. Seither unterrichtete
er an der Viktoriaschule Aachen, dem Albert-Einstein-Gymnasium Kaarst
und am Städtischen Gymnasium seiner Vaterstadt Eschweiler.

Dort leitete er Klassen und Jahrgangsstufen, wurde stellvertretender
und zeitweise kommissarischer Oberstufenkoordinator, nahm Fachvorsitze
ein und sammelte unter anderem Erfahrungen als SV-Verbindungslehrer
und Initiator des schulischen Mentoren-Projekts, war Mitglied im
Kriseninterventionsteam und Coach der Fußballschulmannschaft.

Dass er nach Zülpich kommen würde, wusste der seit Oktober 2015 am
Erftgymnasium Bergheim tätige stellvertretende Schulleiter seit
Dezember 2016. Dr. Christoph Münch erfuhr erst im Juli, dass die
Bezirksregierung ihn mit der Nachfolge auf der seit zwei Jahren
vakanten Stellvertreterstelle betrauen wollte. Die Vakanzen am
Franken-Gymnasium waren von Gabrielle Thumann-Langva und Andrea
Schauff in leitender Stellung erfolgreich überbrückt worden.

Der gebürtige Satzveyer Christoph Münch lebt heute mit seinen beiden
Kindern in Kreuzau. Er besuchte die Grundschule Kommern und das
Münstereifeler St.-Angela-Gymnasium, studierte an der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und absolvierte sein
Referendariat am Studienseminar Hagen, Ausbildungsschule war das
Gymnasium Letmathe der Stadt Iserlohn.

Seither unterrichtete der 2009 promovierte Theologe am Städtischen
Gymnasium Herzogenrath, dem Gymnasium der Gemeinde Kreuzau und dem
Burgau-Gymnasium Düren. Eine Zeitlang unterrichtete Münch
nebenberuflich am Lehrstuhl für Religionspädagogik an der RWTH
Aachen. Er publiziert in theologischen Zeitschriften und hat wie
Joachim Beilharz zahlreiche Zusatzqualifikationen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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