Rathaus Vettweiß
Kaffeepulver an den Wänden
Vettweiß - (bp). Über die gut besuchten Rathausflure wundert sich derzeit
niemand. Dabei werden momentan weniger die Mitarbeiter der Vettweißer
Verwaltung aufgesucht. Lediglich die Wände spielen eine Rolle beim
Gang durch das Rathaus. Grund dafür sind die traumhaft schönen
Bilder, die diese gerade zieren.
Es sind Werke von Peter Dittberner, der gerade dort ausstellt. Eine
einzigartige Vielfalt, die selten so zu sehen ist, bietet sich den
Gästen der Ausstellung, und dabei spielt es keine Rolle, ob jemand
sich mit Kunst auskennt oder immer schon kunstbegeistert ist - diese
Werke nehmen jeden ein.
Bürgermeister Joachim Kunth: „Es ist beeindruckend, wie oft wir auf
diese Bilder bereits angesprochen worden sind. Ich selbst finde jedes
einzelne Bild so toll, dass ich mich tagtäglich freue, den Flur
entlangzugehen.“
Dabei hat Peter Dittberner sich erst vor drei Jahren der Kunst
verschrieben: Nachdem der 65-Jährige bei der Aufstellung von
Ausstellungsstrukturen auf der Burg Hengebach in Heimbach auf das
einzigartige Ambiente und das Angebot von Workshops in allen Bereichen
der Kunst aufmerksam geworden war, hat er nach mehreren Anläufen im
Sommer 2014 dort einen einwöchigen Kurs in Acrylmalerei belegt. Das
sei die Initialzündung für seine künstlerische Arbeit gewesen, sagt
der Künstler von sich selbst, der er allerdings berufsbedingt nur in
seiner knapp bemessenen Freizeit nachgehen kann. Trotz allem sei es
ein wunderbarer Ausgleich.
Fasziniert von der Formen- und Farbenvielfalt der Natur widmet er sich
aktuell vorrangig der Landschaftsmalerei. Allerdings darf es
inzwischen auch schon mal ein wenig abstrakt werden. Bei Wäldern,
Wüsten und Flussläufen geht es ihm nicht um eine
wirklichkeitsgetreue Abbildung sondern eine Interpretation derselben.
Allerdings bedeutet das nicht, dass nicht zu erkennen ist, was der
Künstler einem sagen möchte. Manchmal ist eben einfach ein anderer
Blickwinkel von Vorteil. Mit dem Einsatz von Spachtelmasse, Sand,
Steinen - Teppiche und Kaffeepulver werden auch gerne verarbeitet -
erzielt er eine plastische Wirkung und entsprechende Strukturen. So
lautet übrigens auch der Titel der Ausstellung „Strukturen“.
Beim Erftstädter Kunstmarkt im Herbst 2015 hat sich Peter Dittberner
mit seinen Arbeiten erstmalig in die Öffentlichkeit gewagt und dabei
eine überaus positive Resonanz erhalten. Im Vettweißer Rathaus
feiert der Mersheimer nun eine Premiere: Dies ist nämlich seine erste
Ausstellung.
Bestärkt weiterzumachen und auch neue Ansätze und Formensprachen zu
entwickeln, möchte er bald noch mutiger werden und neue
Herausforderungen annehmen. „Ich würde mich sehr freuen, mich mit
anderen Künstlern austauschen zu können. Nur so kann man
weiterkommen und dazulernen“, betont Dittberner. Über einen Besuch
in seinem Atelier, einem kleinen Fachwerkhaus in Vettweiß-Mersheim,
freut sich der 65-Jährige auch immer. Da er aber viel unterwegs ist,
ist unter der Telefonnummer 02424-1795 eine vorherige Terminabsprache
sinnvoll.
Die Ausstellung im Vettweißer Rathaus kann noch bis zum 9. März zu
den üblichen Öffnungszeiten besucht werden. Jedes Werk ist mit Titel
und Preis zum Erwerb ausgestattet. Visitenkärtchen und ein Kurzprofil
des Künstlers liegen aus.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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