Blut spenden und gewinnen
Lebenssaft ist nicht künstlich zu produzieren
Zülpich (gr). Als der Rotkreuz-Ortsverein Zülpich und der
Unternehmer Claus Helfen 2019 erstmals Preise für Blutspender in der
Römerstadt überreichten, passierte das noch vor viel närrischem
Volk. Im Rahmen der Zülpicher Sessionseröffnung vor dem Münstertor
wurden damals drei Blutspender mit Einkaufsgutscheinen beschenkt. Doch
seit März 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, ist alles etwas
anders. Erstmals in seiner Geschichte wird dieses Jahr der
üblicherweise im Februar stattfindende Neujahrsempfang des Zülpicher
Ortsvereins gestrichen, was Ortsvereinschef Lothar Henrich zutiefst
bedauert.
Immerhin die Preisverleihung für die Blutspender 2020 fand jetzt,
nach einer Verschiebung aus dem Herbst, statt – ohne Zuschauer,
dafür mit Mund-Nasen-Schutz, Abstand und bei kühlen Temperaturen an
der frischen Luft in der geöffneten Fahrzeughalle auf dem Zülpicher
DRK-Gelände. Das Zeichen, das das Rote Kreuz damit setzen will, ist
klar: Die Blutspenden gehen weiter, etwa am 2. Februar im Forum, und
sind zwingend notwendig. „Die Termine bleiben bestehen und können
reibungslos durchgeführt werden. Allerdings mussten wir wegen Corona
besondere Vorkehrungen treffen. Aber wichtige Operationen finden
natürlich weiterhin statt, und das Blut wird benötigt“, erklärt
Zülpichs Rotkreuz-Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen.
Helfen, der den Edeka in Zülpich aufgegeben hat, will das DRK auch
weiterhin unterstützen. „Ich stehe weiter treu zum Roten Kreuz,
denn es ist gut, dass es Blutkonserven gibt“, sagt er. Mit seinem
Unternehmen HEM – Helfen Event Management „kann ich eventuell das
DRK noch mehr unterstützen als bisher“, so Helfen weiter.
Für die Aktion 2020 übergab er elf Edeka-Gutscheine im Wert von je
100 Euro, die unter den 178 Teilnehmern verlost wurden. Jeweils fünf
Gutscheine erhielten Albert Hees und Karin Opgenorth. Hees steht
mittlerweile bei 132 Blutspenden. Karin Opgenorth aus Zülpich hat
fast 100 Blutspenden weniger, wurde aber auch schon 36-mal angezapft.
Der elfte Gutschein ging an Nina Esser aus Bürvenich. Sie war 2020
zum ersten (und auch zum zweiten) Mal zur Blutspende. Freunde und
Familie haben sie dazu gebracht, mitzugehen. Weitere Spenden sollen
dieses Jahr folgen.
Heinen überreichte den drei Gewinnern außerdem noch je eine
Rotkreuzdose. In dieser Dose, die normalerweise gekauft werden muss,
werden Informationen zu Allergien, Medikamenteneinnahme und Anamnese
gesteckt. Die Dose kommt in den Kühlschrank, ein Aufkleber, dass dort
die Dose steht, soll von außen am Kühlschrank befestigt werden.
„So weiß der Rettungsdienst direkt, dass er Informationen zum
Patienten findet, denn es zählt im Notfall jede Sekunde“, erklärt
Thomas Heinen.
Henrich bedankte sich bei den Blutspendern, den „Lebensrettern
Nummer eins“. Der rote Lebenssaft sei noch nicht künstlich
reproduzierbar, weshalb man dringend auf Blutspenden angewiesen sei.
In Zülpich haben 2020 1145 Menschen, darunter 76 Erstspender, trotz
der Corona-Pandemie die sechs Blutspenden aufgesucht. „Ein siebter
Spendentermin in Füssenich fiel coronabedingt aus“, sagte Heinen.
2019 waren 1304 Menschen in Zülpich zur Blutspende gegangen, darunter
185 Erstspender.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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