Ausstellung in den Römerthermen Zülpich
Mit 1,5 Kilogramm Handgepäck ins All

Sicherlich eines der faszinierendsten Ausstellungsobjekte ist dieses Modell der Internationalen Raumstation ISS. | Foto: Tom Steinicke
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  • Sicherlich eines der faszinierendsten Ausstellungsobjekte ist dieses Modell der Internationalen Raumstation ISS.
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Zülpich - Für Neil Armstrong war es damals ein kleiner Schritt für den
Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit. Am 21. Juli
1969 betrat er als erster Mann den Mond. Seitdem ranken sich um die
Raumfahrt einige Mythen, aber vor allem ist sie eines: faszinierend.

Die Sonderausstellung „AllTag im All“ in den Römerthermen
Zülpich  - Museum der Badekultur befasst sich ab sofort mit dem
Leben in der Schwerelosigkeit.

Die Ausstellung zeigt den Alltag auf der Internationalen Raumstation
(ISS). Die Ausstellung, die noch bis 7. Juli zu sehen ist, ist in
Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entstanden. „AllTag
im All“ vermittelt neben der Körperhygiene und der Wasserversorgung
auf der ISS auch existenzielle Dinge wie Essen, Gesundheit und
Schlafen in der Schwerelosigkeit. „Da es im Weltall keine
Erdanziehungskraft gibt, werden einfache, lebensnotwendige und
alltägliche Dinge zur Herausforderung“, sagt Museumsleiterin Iris
Hofmann-Kastner, die die Sonderausstellung konzipiert hat. Der
Auslöser sei ein Bild gewesen, das ihr schon vor zehn Jahren in die
Finger gekommen sei. Es zeigt den Astronauten Charles Conrad, wie er
sich im All die Haare wäscht. „Das Thema ist mir seitdem nicht mehr
aus dem Kopf gegangen.“

Die Ausstellung vermittelt vor allem durch zahlreiche Videos einen
Blick hinter die Kulissen einer Raumstation. „Es ist ein Thema, das
für Außenstehende nur schwierig greifbar zu machen ist. Bilder sagen
dann eben manchmal doch mehr als 1000 Worte“, so die Kuratorin.
Allerdings gibt es für Besucher nicht nur etwas auf die Augen, sie
können auch aktiv werden: Am sogenannten Grabbeltisch kann der Gast
nachempfinden, wie schwierig es sein kann, mit dicken
Raumanzughandschuhen eine Mutter von der Schraube zu drehen oder ein
Rohr zusammenzubauen.
Interessant sind auch die Erfahrungsberichte des deutschen Astronauten
Alexander Gerst. Der 40-Jährige war 2014 für sechs Monate auf der
ISS und setzte sich im Vorfeld gegen mehr als 8000 Konkurrenten durch.
Im Weltall erlebte Gerst auch den Gewinn der
Fußball-Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft mit. Er
hatte sich sogar extra ein Trikot eingepackt. „Er muss es geahnt
haben, denn er durfte ja nur 1,5 Kilo Handgepäck mitnehmen“, so
Hofmann-Kastner. Sie habe schon Schwierigkeiten, sich an das deutlich
höhere Gepäcklimit bei Flugreisen zu halten.  Gerst hatte unter
anderem auch einen Stein des Kölner Doms und einen Schlüssel seines
Urgroßvaters, den dieser als Geselle schmiedete, dabei. Und noch
etwas erfährt der Besucher: Welche Lieder Gerst  auf dem Weg zum
Start hörte. Er hatte sich „Rückenwind“ von Thomas D und
„Über den Wolken“ von Reinhard Mey gewünscht.  Der Eintritt zur
Sonderausstellung kostet zwei Euro. Im Kombiticket mit der
Dauerausstellung werden  fünf Euro fällig.
www.roemerthermen-zuelpich.de

- Tom Steinicke

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