Ideen für den Hochwasserschutz
Ramers informiert sich in Zülpich

Ortstermin am Wassersportsee: Bürgermeister Ulf Hürtgen (v.r.), Landrat Markus Ramers, der Beigeordnete Ottmar Voigt und Jürgen Kremer von der städtischen Bauverwaltung erörterten vor Ort die Möglichkeiten für die Errichtung eines Abschlagbauwerks für den Vlattener Bach, so dass dieser im Notfall in den unmittelbar angrenzenden Zülpicher Wassersportsee umgeleitet werden kann. 
  | Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen
  • Ortstermin am Wassersportsee: Bürgermeister Ulf Hürtgen (v.r.), Landrat Markus Ramers, der Beigeordnete Ottmar Voigt und Jürgen Kremer von der städtischen Bauverwaltung erörterten vor Ort die Möglichkeiten für die Errichtung eines Abschlagbauwerks für den Vlattener Bach, so dass dieser im Notfall in den unmittelbar angrenzenden Zülpicher Wassersportsee umgeleitet werden kann.
  • Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen

Zülpich. Landrat Markus Ramers besuchte jetzt Zülpich, um sich gut ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe bei Bürgermeister Ulf Hürtgen über den aktuellen Stand des Wiederaufbaus und Pläne für präventive Hochwasserschutzmaßnahmen zu informieren.

Schon unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe hatte die Stadtverwaltung Zülpich mit der Aufarbeitung der Ereignisse begonnen. Seither sitzen Fachleute aus unterschiedlichen Abteilungen der Verwaltung regelmäßig an einem Tisch und entwickeln Ideen für Hochwasserschutzmaßnahmen, die bei Starkregenereignissen die Zülpicher Ortschaften und deren Bürgerinnen und Bürger besser schützen sollen.

Umleitung für den Vlattener Bach

Ein konkreter Vorschlag, den Bürgermeister Ulf Hürtgen, der Beigeordnete Ottmar Voigt und Jürgen Kremer von der städtischen Bauverwaltung dem Landrat während seines Besuchs in Zülpich vorstellen konnten, ist die Schaffung eines Abschlagbauwerks für den Vlattener Bach, so dass dieser im Notfall in den unmittelbar angrenzenden Zülpicher Wassersportsee umgeleitet werden kann.

Ein ähnliches Bauwerk gibt es am Neffelsee bei Zülpich-Füssenich. Dort hat der Erftverband schon vor Jahren am westlichen Ufer einen kaskadenartigen Abschlag gebaut, der bei Starkregenereignissen das Wasser des Neffelbachs in den See einleitet. „Dieser Abschlag hat während der Hochwasserkatastrophe im gesamten Neffeltal Schlimmeres verhindert“, berichtete Bürgermeister Ulf Hürtgen. „Deshalb wünschen wir uns eine derartige Lösung auch für den Wassersportsee.“ Dadurch könne bei einem extremen Starkregenereignis der gesamte Unterlauf des Vlattener Bachs sowie große Teile im Einzugsbereich des Rotbachs entlastet werden. Mögliche Bedenken, dass eine Eutrophierung des Wassersportsees die Folge eines Starkregenereignisses sein könnte, wurden vom Erftverband und auch vom Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen nicht bestätigt.

Auch die Furcht vor einem steigenden Wasserpegel ist nach Angaben der Experten unbegründet. Überschüssiges Wasser soll kontrolliert über den Mühlengraben abgeführt werden.

Nach dem Ende der Braunkohleförderung im Jahr 1969 war das Restloch mit Hilfe des Vlattener Bachs geflutet worden. Teile des damaligen Zulaufs sind auch heute noch sichtbar.

„Ich halte das für eine gute Maßnahme“, sagte Landrat Ramers beim Besuch vor Ort. „Dadurch, dass hier auf vorhandene Strukturen zurückgegriffen werden kann, ließe sich das sicherlich auch einfacher realisieren.“

Wie wichtig ein Abschlag in den Wassersportsee ist, hatte sich unlängst während des Sturmtiefs Roxana gezeigt, als der Pegel des Rotbachs an etlichen Stellen im Stadtgebiet erneut bedenklich angestiegen war.

Landrat Ramers betonte beim Besuch in Zülpich außerdem, dass es neben einem verbesserten Hochwasserschutz auch besserer Prognosen bedürfe, um die Bevölkerung zu schützen.

Klare Informationen und gezielte Warnungen seien hier wichtig. Dabei gehe Qualität vor Quantität, denn bei der Vielzahl von Warnmeldungen sei die Lage manchmal nicht leicht einzuschätzen.

„Auf kommunaler Ebene sind wir dabei stets auf die Expertise und die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes und der Landesbehörden angewiesen“, so Ramers weiter. Eine Meinung, die auch Bürgermeister Ulf Hürtgen teilt: „Die Kommunen dürfen bei der Entscheidung, ob und was zu tun ist, nicht allein gelassen werden.“

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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