Rosenmontagszug in Zülpich

Römerstädter gingen auf (Zeit-)Reisen

Zülpich - Die Zöllecher Jecken sind seit jeher dafür bekannt, dass sie
alljährlich einen Rosenmontagszug mit viel Lokalkolorit auf die Beine
stellen. Und: Der närrische Lindwurm durch die Römerstadt ist seit
Jahren stets der größte im Kreis Euskirchen. Das war auch in diesem
Jahr nicht anders. 105 Gruppen mit rund 1500 Teilnehmern konnte
Zugleiter Hans-Joachim Wachendorf pünktlich um 13.15 Uhr auf die
Reise schicken - und das bei strahlendem Sonnenschein.

Apropos Reise: Der Zoch durch Zöllech hatte in diesem Jahr etwas von
einer Reise um die Welt. Es ging zum Beispiel zu den Pharaonen nach
Ägypten, zur Hüttengaudi nach Bayern, in den Wilden Westen und zum
St. Patrick's Day nach Irland. Auch das legendäre Bobteam aus Jamaika
ging in Zülpich an den Start.

Die Reise ging aber nicht nur um die Welt, sondern auch in andere
Zeiten. Die Fußballer des TuS Chlodwig Zülpich hatten tief in der
Klamottenkiste gekramt und sich alte Fußballtrikots übergestreift.
Dazu passend trugen sie Schnäuzer und Vokuhila. Und die Gruppe um
Ottmar Voigt, Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Zülpich,
verteilte Eintrittskarten für das (1981 abgebrannte) Hallenbad und
für das Burgtheater. Das römerstädtische Kino war im Jahr 2003
abgerissen worden.

Den krönenden Abschluss des Zoch durch Zöllech bildete der
Prunkwagen von Prinz Heinz-Willi I. (Pütz). Das närrische Oberhaupt
der Römerstadt schaufelte zusammem mit Gattin Gabi und seinen
Adjutanten tonnenweise Kamelle unters Volk, hielt aber auch immer
wieder inne, um sich das Spektakel am Straßenrand fast ungläubig
anzuschauen. Die vielen tausenden Jecken am Zugweg bereiteten ihm
einen triumphalen Empfang, den Heinz-Willi I. sichtlich genoss.