Rückblick auf 85 Jahre Grabungen
Vom ersten Fund bis zur Eröffnung
Zülpich - (pg) Seit zehn Jahren ziehen die Römerthermen Zülpich – Museum der
Badekultur die Besucher an. Genau am 29. August 2008 wurde das Museum
eröffnet. Grund genug für Museumsleiterin Dr. Iris Hofmann-Kastner
und ihre Mitarbeiter, in einer Sonderausstellung einmal einen Blick
zurück zu werfen – bis ins Jahr 1931 als auf dem Mühlenberg die
Thermen entdeckt wurden. „Ins Licht gerückt. Vom Befund zum
Museum“ heißt die Ausstellung, die am 4. August eröffnet wird.
Die Besucher können einen Blick zurück werfen auf die Grabungen der
letzten 85 Jahre, es wird die Entwicklung des ehemaligen Heimatmuseums
vorgestellt und die gelungene Kooperation von kulturfördernden
Menschen und Institutionen präsentiert, die den Bau des neuen Museums
seit 2004 ermöglicht haben.
Hunderttausende Besucher kamen bereits in die Römerthermen und 27
Sonderausstellungen befassten sich seit der Eröffnung mit Themen, die
immer irgendetwas mit Wasser zu tun hatten.
Grabungsdokumente aus den 1930er und 1970er Jahre, Modelle vom
Mühlenberg und historische Ausstellungsplakate vermitteln die bewegte
Geschichte des Ortes.
An den Wänden des Raumes können die Besucher die Entwicklung vom
ersten Fund bis zur Eröffnung des Museums verfolgen, im inneren
Bereich einen kleinen Blick hinter die Kulissen und in die
Arbeitsfelder des Museums werfen. Fotos vom Depot werden gezeigt
ebenso wie Objekte aus vergangenen Ausstellungen. Zur Präsentation
wurde kurzerhand auch eine alte Zinkbadewanne hochkant gestellt und in
ein kleines Ausstellungsregal verwandelt.
„Ganz besonders toll ist, das wir wieder mit dem Franken-Gymnasium
aus Zülpich kooperieren konnten“, freut sich die Museumsleiterin.
„Wir haben künstlerische Arbeiten der Schülerinnen und Schüler
zur Geschichte am Mühlenberg sowie der LEGO-AG in die Ausstellung
integriert“. Rund 15.000 Steine umfasst das LEGO-Modell der
rekonstruierten Thermenanlage im Maßstab 1:30. Die Schüler haben es
sich auch nicht nehmen lassen, ein paar Anachronismen einzubauen. Bei
genauem Hinschauen werden die Besucher sicherlich schnell die kleinen
Dinge entdecken, die nicht ganz in die römische Zeit passen.
Zu sehen ist auch ein Modell, das den Mühlenberg Anfang der 1950er
Jahre zeigt. Ein Bildhauer aus Bergisch Gladbach habe das Modell
gebaut, erklärt Museumsmitarbeiter Raphael Thörmer.
Margret Adams-Scheuer vom Geschichtsverein entdeckte bei der
Vorstellung der Ausstellung auch gleich einige alte Gebäude, die
längst abgerissen wurden. Wie beispielsweise die Gaststätte
„Windeisen“ neben dem Kirchturm. Dort, wo heute das Museum steht,
befand sich früher übrigens der Pfarrgarten.
Die Ausstellung ist bis zum 4. November zu sehen. Zum Rahmenprogramm
zählen kostenlose Führungen am 2. und 9. September jeweils um 15
Uhr. Am 4. Oktober hält Hans-Gerd Dick um 19 Uhr im Museum einen
Vortrag zum Thema „Die Thermen uns Licht gerückt“. Der Eintritt
ist dazu frei, um Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos unter
www.roemerthermen-zuelpich.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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