Kirche soll Spaß machen
Abschluss der "Zukunftswerkstatt" in Alfter
Alfter - (fes) Der erste Schritt ist gemacht: Die Gemeinde hat sich auf den
Weg begeben. Nun wird sich zeigen, wie es künftig weitergeht.
Optimistisch blickt Diakon Martin Sander in die Zukunft, nachdem sich
in den vergangenen Monaten in allen sechs Kirchengemeinden der
Pfarreiengemeinschaft Alfter Gläubige und Vertreter der Gremien zu
Zukunftstreffen zusammen gefunden hatten, um über die die künftige
Ausrichtung, aber auch über Bewährtes in ihren Pfarreien zu
diskutieren und zu sprechen.
Nun fand im Katholischen Pfarrheim von St. Matthäus Alfter ein
Abschlusstreffen teil. Daran nahmen nicht nur Katholiken aus den
einzelnen Ortsteilen, sondern auch Vertreter aus den kirchlichen
Gremien teil. Bei einem Glas Wein und einem Imbiss diskutierten sie
noch einmal über die gesammelten Vorschläge und die Umsetzung
einiger konkreter Ideen.
Martin Sander freute sich, dass sich zwei Frauen gefunden hatten, die
künftig sonntagnachmittags im Alfterer Pfarrheim am Hertersplatz
einen offenen Treff anbieten möchten. Eingeladen sind all‘
diejenigen, die sich einsam fühlen und einfach Kontakt und Anschluss
finden möchten bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen.
Verbessert werden soll auch die Öffentlichkeitsarbeit der
Pfarreiengemeinschaft. Hier erklärte sich eine Frau bereit, den
Aufbau der Internetseite zu betreuen und diese um neue Angebote zu
erweitern.
Gewünscht wurden auch modernere Gottesdienstformate. Die heiligen
Messen sollen „mit Leben gefüllt werden“, so Martin Sander. Dies
könne durch zeitgenössische, schwungvollere Lieder geschehen.
Hier möchten einige verstärkt auf die Organisten und Kirchenmusiker
zu zugehen, um ihre Ideen mit ihnen zu besprechen. Angeregt wurde
beispielswiese das „Lied des Monats“. Dadurch könnte jeden Monat
ein eher unbekannteres Lied aus dem „Gotteslob“ vorgestellt und
gesungen werden.
Viele Menschen bewegte auch der Bereich des Pilgerns. Hier gibt es
bereits zahlreiche Angebote, die Anregung jedoch war, dass sich die
Verantwortlichen der einzelnen Pilgergruppen einmal zusammensetzen und
auch Pilgerreisen für Jüngere anbieten.
Rund 120 Katholiken zwischen Alfter-Ort und Volmershoven-Heidgen
hatten sich in den vergangenen Monaten zu den Zukunftstreffen
versammelt. Diakon Martin Sander und Engagementförderin Elke
Friedrich hatten die Treffen auf Anregung des Pfarrgemeinderates der
Pfarreiengemeinschaft einberufen. Im Schnitt besuchten etwa 30 bis 40
Gläubige die Treffen. Leider waren kaum Jugendliche oder junge
Erwachsene dabei, bedauerte Elke Friedrich: „Wir haben in jeder
Gemeinde gut ein Prozent der Katholiken erreicht. Ich hätte mir mehr
Beteiligung gewünscht. Vielleicht brauchen wir mehr
Mund-zu-Mund-Propaganda und sollten mehr auf Qualität statt auf
Quantität setzen“, fasste Elke Friedrich zusammen. Kirchen, aber
auch Vereine, müssten heute vor allem mit den vielfältigen
Medienangeboten konkurrieren und deshalb mit ihren Angeboten
attraktiver werden: „Heute gibt es Netflix und Co., früher hatten
wir nur wenige Fernsehsender. Wenn dort nichts lief, was uns
interessierte, haben wir uns umgesehen und geguckt, was in unserer
Nachbarschaft angeboten wird. Das haben viele heute nicht mehr
nötig“, so die Engagementförderin. Ihr ist es wichtig, dass Kirche
Spaß macht. Wie viele andere möchte auch sie gerne Gottesdienste
„mit viel Freude, Tanz und Gesang oder Taizé-Gottesdienste“
erleben. Doch nicht nur neue Ideen waren bei den Teilnehmern gefragt.
Viele möchten auch, dass Altbewährtes erhalten bleibt, vor allem die
einzelnen Gemeindestrukturen rund um ihren Kirchturm vor der eigenen
Haustür sowie regelmäßige Gottesdienste.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.