Der „Bergkristall“ von Impekoven
Aufnahme in die Liste der Denkmäler

Im Traumzimmer des Alfterer Rathauses übergab Bürgermeister Rolf Schumacher (3. von rechts) an Pfarrer Rainald M. Ollig (rechts) die Denkmalplakette im Beisein von Pfarrer Georg Theisen, Ilse Niemeyer, Johannes Wilde und Heinz Zimmermann (von links). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Im Traumzimmer des Alfterer Rathauses übergab Bürgermeister Rolf Schumacher (3. von rechts) an Pfarrer Rainald M. Ollig (rechts) die Denkmalplakette im Beisein von Pfarrer Georg Theisen, Ilse Niemeyer, Johannes Wilde und Heinz Zimmermann (von links).
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Alfter-Impekoven - (fes) Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Kirche, die in der
Nachkriegszeit erbaut wurde, in die Denkmalliste einer Kommune
aufgenommen wird. Nachdem im Februar der Alfterer
Gemeindeentwicklungsausschuss der Empfehlung des Landschaftsverbandes
Rheinland mehrheitlich folgte, wurde die Pfarrkirche St. Mariä
Heimsuchung in Impekoven, deren Grundsteinlegung sich im Juli zum 50.
Mal jährt, nun in die Denkmalliste der Gemeinde Alfter
aufgenommen.

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Bei einer Feierstunde im Trauzimmer des Alfterer Rathauses in
Oedekoven übergab Bürgermeister Rolf Schumacher die Denkmalplakette
des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell an Pfarrer Rainald M. Ollig.

Dass es so weit kam, verdanken die Impekovener dem Vorsitzenden des
Kirchenbauvereins Johannes Wilde, der sich bereits seit 2011 hierfür
stark markte. Allerdings stieß er seinerzeit auf Widerstand der
Kirchengemeinde, „da Pflege und Unterhalt eher erschwert als
erleichtert werden“, wie es damals hieß.

Heinz Zimmermann, ehemaliger Leiter des Alfterer Ordnungsamtes und mit
90 Jahren ältestes Gründungsmitglied des Kirchenbauvereins, lobte
das Engagement Wildes: „Ich finde es sehr gut und vorausschauend,
dass sich Johannes Wilde hierfür eingesetzt hat. Dadurch wird
gesorgt, dass die Kirche nicht zweckentfremdet wird.“

Für Rolf Schumacher war dies ein „schöner Anlass“. Er beschrieb
sein Verhältnis zu der Pfarrkirche, die einer der bedeutendsten
Nachkriegsarchitekten Deutschlands, Gottfried Böhm aus Köln,
mittlerweile 97 Jahre alt, bauen ließ, nicht aus Sicht eines
Bürgermeisters, sondern aus der Sicht eines Theologen. Schumacher
hatte einst katholische Theologie studiert. Viele erlebten diesen
monolithischen Bau als Burg, so Schumacher: „Doch eine Kirche ist
keine Burg, sie ist offen für alle. Denn auch Jesus hat sich
geöffnet für andere, dies würde auch Papst Franziskus so sehen.“
Schumacher lobte zudem die Architektur des Gebäudes. So ist der
Innenraum ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils als
Versammlungsraum erbaut worden. Pfarrer Ollig dankte sowohl dem
Gemeindeentwicklungsausschuss, wie dem Kirchenbauverein und lobte die
„kleine Gemeinschaft“, die sich hierfür eingesetzt hatte:
„Dadurch sorgen Sie dafür, dass die Gemeinde lebendig bleibt.“
Das Bild der Burg griff auch Ollig auf. Für ihn bietet eine Burg
nicht nur Schutz, sondern auch Heimat für alle. Impekovens
Ortsvorsteherin Ilse Niemeyer freute sich über den Eintrag in die
Denkmalliste, da der Kirchenbau eine große Wertigkeit für den Ort
bedeute. Das Gotteshaus sei wichtig für den Dialog zwischen Kultur
und Kirche im Ort. Entschuldigen ließ sich Helmtrud Köhren-Jansen,
Leiterin der Abteilung Inventarisation der des LVR-Amtes für
Denkmalpflege im Rheinland. Per Brief ließ sie jedoch verbunden mit
einem besonderen Dank an Johannes Wilde ausrichten: „Sie bewahren
mit dieser Böhm-Kirche ein besonderes Kleinod in Ihrer Gemeinde.“

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