Mahnmal gegen den Klimawandel
Ausstellung „Feral“ mitten im Kottenforst

Mahnmal gegen den Klimawandel mitten im Kottenforst (von links): Sonia Teimann (Grüne Alfter), Andrea Sunder-Plassmann, Manfred Hören und Ulrich Maiwald mit den Studierenden von der Alanus Hochschule Alfter bei der Vernissage der Ausstellung „Feral“. | Foto: fes
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  • Mahnmal gegen den Klimawandel mitten im Kottenforst (von links): Sonia Teimann (Grüne Alfter), Andrea Sunder-Plassmann, Manfred Hören und Ulrich Maiwald mit den Studierenden von der Alanus Hochschule Alfter bei der Vernissage der Ausstellung „Feral“.
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Bonn-Ippendorf/Alfter - (fes) „Der Wald ist tot“, Manfred Hören nahm, um im Bild zu
bleiben, kein Blatt vor den Mund. Hören, Waldpädagoge beim
Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, hatte vor einigen Monaten das
Projekt „wald.anders.denken“ im Kottenforst bei Ippendorf
initiiert. Mit ins Boot geholt hatte er mehrere Partner, zuletzt auch
Studierende des Bachelorstudienganges Kunst-Pädagogik-Therapie der
Alanus Hochschule Alfter.

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Mitten im Wald gibt es nun eine ganz besondere Kunstausstellung:
„Feral“. Das ist Spanisch und steht für wild und ungezähmt.
Studierende zeigen hier Fotografien auf Metallplatten gedruckt, mit
denen sie sich in Selbstporträts mit dem Umgang von Mensch und Natur
auseinandersetzen. Mal sinnlich-verspielt, nachdenklich und auch
mahnend. Geleitet wurde das Projekt von Seiten der Kunsthochschule von
Professorin Andrea Sunder-Plassmann.

Die Idee auch Studenten von Alanus mit ins Boot zu holen kam von
Manfred Hören. Gemeinsam mit dem Waldpädagogen schaute sich
Sunder-Plassmann eine abgestorbene Lichtung im Kottenforst an: „Da
hat es mich erwischt und mir war klar: Hier muss etwas passieren.“
Zur Vernissage erschien auch Ulrich Maiwald, Professor für
performative Kunst und Sprache an Alanus: „Ein erster Schritt ist
gemacht, weitere werden in Gang gesetzt. Wenn man sich mit den Bildern
auseinandersetzt, passiert etwas mit einem. Hier verbinden sich
Elemente der bildenden mit der darstellenden Kunst.“ Die Ausstellung
„Feral“ sei auch ein politisches Statement.

Unübersehbar ragt auch der Schriftzug „Zeitenwende“ in zwei Meter
hohen Lettern aus weißem Metall empor, den Manfred Hören geschaffen
hat. Apokalyptisch wirken die unzähligen, sich hinter dieser Skulptur
aufbäumenden vertrockneten und abgestorbenen Fichtengerippe. Davor
türmen sich Berge von Totholz; drei aufeinanderfolgende Dürresommer
und der Borkenkäferfraß haben der Waldlichtung den Garaus gemacht.

 

Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer: Auf der Kahlfläche regt sich
bereits neues Leben. Mit Mitteln des europäischen
LIFE-Naturschutzprojektes „Villewälder“ haben Förster Eichen,
Hainbuchen und Linden gepflanzt. Ein kleiner Tümpel wurde für den
Springfrosch und die Geburtshelferkröte als Laichort angelegt. Der
benachbarte naturnah bewirtschaftete alte Laubmischwald mit seiner
natürlichen Verjüngung weist bereits den Weg zur Abkehr von reinen
Fichtenwäldern.

Eigentlich hatte Manfred Hören ergänzend zu seinem Naturprojekt auch
die Veranstaltungsreihe „Bonner Waldgespräche“ anlässlich der
Ernennung der Bundesstadt zur „European Forest City 2020“ durch
das European Forest Institute (EFI) geplant. Doch Corona machte den
Plänen bislang einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Programm
standen Tanzperformances, Lesungen, Ringvorlesungen oder
philosophische Vorträge. Sollte sich die Pandemielage bessern,
könnten diese Angebote nachgeholt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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