Frauen und ihre Art zu lieben
Ausstellung von Cathrin Dahm-Schmidt

Starke Frauenfiguren: Cathrin Dahm-Schmidt verbindet in ihren Bildern eindrucksvoll die Leidenschaft zur Literatur mit ihrer Liebe zur Malerei. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Starke Frauenfiguren: Cathrin Dahm-Schmidt verbindet in ihren Bildern eindrucksvoll die Leidenschaft zur Literatur mit ihrer Liebe zur Malerei.
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Alfter - (fes). „Frauengestalten der Literatur und ihre Art zu lieben“
lautet der Titel des Werk-Zyklus der Alfterer Künstlerin Cathrin
Dahm-Schmidt, der derzeit in der Evangelischen Kirche in Alfter zu
sehen ist.

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Dahm-Schmidt, die in Hamburg geworden wurde, widmet sich in ihren
Gemälden Protagonistinnen der klassischen, deutschen, englischen,
amerikanischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu ihren
Heldinnen zählen bekannte Charaktere wie Charlotte Brontës „Jane
Eyre“, die sich in Mr Rochester verliebt. Die beiden wollen heiraten
und erst am Tag der Hochzeit erfährt Jane, dass ihre große Liebe
bereits verheiratet ist. Allerdings in eine Frau, die geisteskrank
ist. Theodor Fontanes Effi Briest malte die 51-Jährige, wie sie am
Strand auf einem weißen Pferd reitet: „Es waren die einzigen
Augenblicke in ihrem Leben, in denen sie sich frei fühlte.“ Das
Bild titelte Cathrin Dahm-Schmidt passend „Der Ritt in die
Freiheit“. Leo Tolstois tragischer Heldin Anna Karenina, die am Ende
des Romans den Freitod wählt, stellt sie die junge, unschuldig
verliebte, aber hoffungsvolle Tatjana aus Alexander Puschkins „Eugen
Onegin“ gegenüber. Weitere Heldinnen sind Évangéline von Henry
Wadsworth-Longfellow oder Rebecca von Daphne du Maurier. Bei ihren
Recherchen stellte Cathrin Dahm-Schmidt, die leidenschaftlich gerne
liest, fest, dass die männlichen Schriftsteller ihre Protagonistinnen
am Ende der Geschichten oft sterben lassen. Weibliche Autoren dagegen
zeigen ihre Heldinnen eher stark und leidenschaftlich und die
Heldinnen finden meistens Lösungen, mit der Liebe ihres Lebens
zurecht zu kommen und es zu schaffen, ihr Leben selbst in die Hand zu
nehmen.
Doch Cathrin Dahm-Schmidt zeigt noch weitere Werke, die alle zwischen
2014 und 2017 gemalt in Acryl auf Leinwand entstanden sind. Ein
wunderbares Triptychon zeigt ein idyllisches Rheinpanorama, in dessen
Mitte ihre Tochter Laurentia zu sehen ist, die den Blick von der Burg
Schönburg auf den Loreley-Felsen schweifen lässt. Im Gegensatz zur
Femme fatale Loreley, die Männer ins Unglück stürzte, titelte sie
ihr Bild „Die nette Laurielei“.
Cathrin Dahm-Schmidt ist auch leidenschaftliche Kaffeetrinkerin und
genießt vornehmlich fair gehandelten Kaffee. Den Menschen, die dort
auf den Kaffeetüten abgebildet sind, meist Plantagenarbeiter und
–arbeiterinnen aus Südamerika, setzte sie mit ihren
ausdrucksstarken Porträts ein künstlerisches Denkmal. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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