Enttäuschung in Alfter
Bezirksregierung Köln lehnt Förderantrag ab

Fördergelder für die Neugestaltung des Herrenwingerts in Alfter lassen weiter auf sich warten. 2020 soll nun ein neuer Antrag eingereicht werden. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Fördergelder für die Neugestaltung des Herrenwingerts in Alfter lassen weiter auf sich warten. 2020 soll nun ein neuer Antrag eingereicht werden.
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Alfter - (fes) Am Ende nutzten alle jahrelangen Bemühungen nichts. Vorerst
zumindest. Die Bezirksregierung Köln hat nun den Förderantrag für
das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) laut einer
„ersten informellen Rückmeldung“ zur Umgestaltung des
Herrenwingerts abgelehnt.

Diese schlechte Nachricht teilte Alfters Bürgermeister Rolf
Schumacher dem Haupt- und Finanzausschuss vergangene Woche mit. „Ich
bin enttäuscht, aber entschlossen weiterzumachen“, betonte
Schumacher. „Der Planungsprozess war so erfolgreich mit der
Bürgerbeteiligung, den Gewerbetreibenden und der Alanus Hochschule,
dass es nun wichtig ist, dieses tolle Projekte weiter voranzutreiben.
Wir werden alles dran setzen, um das Projekt umzusetzen.“

Mehr Anträge als Gelder bei der Bezirkregierung

Bei der Bezirksregierung seien mehr Anträge eingegangen als Gelder
vorliegen, meinte Schumacher weiter. Daher musste eine Auswahl
getroffen werden. In Köln schaue man, wie weit die Projektplanungen
jeweils vorangeschritten seien: „Wir befinden uns noch im
Entwurfsstadium, andere Kommunen haben für ihre Projekte bereits
Planungsrecht geschaffen. Daher müssen wir unsere Pläne nun
konkretisieren. Das geht nur mit der Beauftragung von
Architekturbüros und Ingenieuren.“

Die Gemeinde ist daher fest entschlossen, 2020 erneut einen Antrag zu
stellen. Dies wäre dann nach 2018 und 2019 bereits der dritte
Versuch. Im Klartext heißt dies für die erneute Antragstellung, dass
einzelne Teilprojekte wie die Verlagerung des Spielplatzes, der Bau
der Mehrzweckhalle oder die Mobilitätsangebote weiter qualifiziert
werden müssen, um die erforderliche Planungsreife zu erreichen. Dazu
wird die Verwaltung den Gremien im kommenden Jahr Vorschläge
unterbreiten, die dann schlussendlich vom Rat genehmigt werden
müssten. „Wir werden hier selbstverständlich auch die
haushälterischen Auswirkungen berücksichtigen“, so Schumacher.
Allein für die Planungen der neuen Mehrzweckhalle müsste die
Gemeinde mit 600.000 Euro in Vorleistung gehen. „Mein Ziel ist es
bis zum Sommer die Ratsbeschlüsse zu haben, so dass wir im September
2020 einen erneuten Antrag einreichen können“, erklärte der
Bürgermeister.

Ungeachtet dessen können die Gremien für den Bau des neuen
Supermarktes bereits jetzt Planungsrecht schaffen. Als
Wirtschaftsunternehmen kann der Vollversorger, im Fall Alfters Kirsten
Mohr von Edeka Mohr, nicht auf Fördermittel zurückgreifen. „Hierzu
werden wir im neuen Jahr ebenfalls Vorschläge unterbreiten“, so
Schumacher.

Ein erster Förderantrag scheiterte 2018, da die Pläne noch nicht
konkret genug waren. Auf Raten der Bezirksregierung wurden dann die
Pläne ausgearbeitet und konkretisiert. Hierfür lobte die Gemeinde
einen Architektenwettbewerb aus. Sechs Architekturbüros stellten im
Frühjahr ihre Ideen den Bürgern vor. Eine Expertenkommission wählte
danach den Vorschlag des Kölner Büros Königs aus, das sich unter
anderem für eine „Arkadenlösung“ des Supermarktes, große
Grünflächen, einem Spielplatz auf dem Dach der Mehrzweckhalle und
viele Tiefgaragenplätzen aussprach.

Im September 2019 stimmte der Gemeinderat einstimmig dafür, den
erneuten Förderantrag zu stellen. Ende September reichte die Gemeinde
diesen bei der Bezirksregierung ein. Kämmerer Nico Heinrich hatte die
Kosten mit 17,6 Millionen Euro kalkuliert. Bei einer Förderquote von
70 Prozent hätte Alfter einen Eigenanteil von 5,3 Millionen Euro zu
zahlen.

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