Balulicht-Übung
Blaulicht in der Kiesgrube
Region (fes). Eine Rauchsäule steigt auf, Menschen liegen reglos in dem weitläufigen Gelände einer Kiesgrube bei Straßfeld (Swisttal) verteilt und benötigen dringend Hilfe.
Rasch waren die Einsatzkräfte vor Ort Schnell steht fest, dass am Abend vorher auf dem Gelände, auf dem seit 1963 die Firma Josef Esser Sand und Kies abbaut, eine illegale Rave-Party stattgefunden hatte. Glücklicherweise handelte es sich bei der geschildeten Situation nur um ein gestelltes Szenario, das Teil einer 24-Stunden-Übung des Bornheimer Aktionsbündnisses „Jugend trifft auf Blaulicht“ war. Erstmals führten die Bornheimer Rettungskräfte eine solche Übung gemeinsam mit den Maltesern aus Meckenheim und Lohmar sowie dem THW Bergisch Gladbach durch.
Rund 70 Jugendliche aus den beteiligten Kommunen waren an diesem Großeinsatz beteiligt, dazu kamen noch einmal zehn Betreuer, die gemeinsam etwa 20 Verletzte bergen und das Feuer löschen mussten.
Kaum eingetroffen, fahren die ersten Einsatzfahrzeuge in das unwegsame Gelände hinunter, ruhig und ohne Hektik wurden die erforderlichen Schritte wohl überlegt vom THW Bergisch Gladbach koordiniert. Von dem Gewässer in der Kiesgruppe verlegten Jugendliche der THW-Gruppen Schläuche und pumpten diese mit Wasser voll um den Brandherd gemeinsam mit der Feuerwehr zu löschen. Die Einsatzkräfte der Malteser und des DRK kümmertenn sich um die Verwundeten.
Erstmals an einer solchen Übung dabei waren Jugendliche der Löschgruppe aus Bornheim-Dersdorf wie Hannah Neufeld und Katharina Klütsch, beide 12 Jahre alt. „Ich habe bereits im vergangenen Jahr bei der 24-Stunden-Übung mitgemacht und fand es beeindruckend, im Team zusammenzuarbeiten. Mir macht es Spaß, Menschen zu retten“, schilderte Katharina Klütsch, die als Maschinistin die Wasserpumpe bediente.
Die Meckenheimer Malteser hatten diesen Einsatz eingebettet in ihr eigenes Rettungsübungswochenende. „Für uns ist es etwas Besonderes mit anderen überörtlichen Blaulicht-Organisationen unter realen Bedingungen an solch einer großen Übung mit so vielen Jugendlichen teilzunehmen“, schilderte deren Pressesprecherin Kira Hofmann (25). Elf Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren waren aus der Apfelstadt mit dabei. Ebenso wie ihre Bornheimer Kollegen absolvierten die Meckenheimer Jugendlichen mehrere Übungen an dem Wochenende. Sie mussten noch eine verletzte Person bergen, die durch einen Leitersturz in hoher Höhe verletzt worden war und reanimiert werden musste und gemeinsam mit der Polizei eine Konfliktsituation lösen, in der auch Gewalt im Spiel war.
Die Bornheimer Junghelfer, zwischen 10 und 18 Jahre alt, hatten noch die Aufgaben, eine verletzte Person (als Dummy) aus einer verrauchten Halle des Bauhofes zu retten und sich um „Verletzte“ eines Verkehrsunfalles bei Waldorf zu kümmern.
Das Aktionsbündnis „Jugend trifft auf Blaulicht – Gemeinsam als Team“ wurde 2018 unter dem damaligen Vorsitzenden des Stadtjugendrings Bornheim, Dominik Pinsdorf, ins Leben gerufen. Bundesweit einmalig kooperieren mehrere Hilfsorganisationen, um ehrenamtlichen Nachwuchs für ihre Arbeit zu gewinnen. Dazu gehören: Die Freiwillige Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst, das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz. Schirmherr des Bündnisses ist NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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