Mehr Haltestationen in Alfter
Bürgerantrag für Erweiterung der Kleinbuslinie
Alfter - (fes) Seit Ende 2015 verkehrt die Kleinbuslinie 882 in Alfter und
verbindet einen kleinen Teil des Hangbereiches mit dem
Bundesbahn-Bahnhof in Roisdorf. Vor allem ältere Bewohner in den
Alfterer Höhenlagen wünschen sich eine Streckenerweiterung der
Linie, falls sie irgendwann einmal auf ein eigenes Fahrzeug verzichten
müssen.
Bereits im November 2016 wurde beim zuständigen Verkehrsträger, dem
Rhein-Sieg-Kreis, ein auch von der Gemeinde unterstützter Antrag auf
eine Streckenverlängerung gestellt. Getan hat sich in den vergangenen
vier Jahren jedoch nichts, auch wenn der Kreis in einer
Beschlussvorlage vom Juli 2017 grundsätzlich das Anliegen begrüßt.
Um diesem Anliegen Nachdruck zu verschaffen, hat sich nun die
Bürgergemeinschaft Görreshof um Volker Helwich, Werner Runken und
Uwe Flohr zusammengeschlossen und einen Bürgerantrag formuliert.
Diesen Antrag sowie eine Liste mit 207 Bürgerunterschriften
überreichten sie im Vorfeld zur jüngsten Ratssitzung an
Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU). Auch der CDU-Landtagsabgeordnete
Oliver Krauß und verkehrspolitische Sprecher der
CDU-Kreistagsfraktion war dazu gekommen. Schumacher bezeichnete ihn
als „einen der Väter der Kleinbuslinie.“ Krauß bedankte sich
ausdrücklich für diese Initiative und hofft, dass sie Erfolg haben
wird: „Wir nehmen den Antrag wohlwollend mit.“ Krauß verwies
darauf, dass für die Verlängerung des Angebotes ein zusätzlicher
Bus eingesetzt werden müsse, da der aktuelle Fahrplan sowohl die
Fahrzeit, als auch die gesetzlich vorgeschriebene Mindestpausenzeit
vollständig ausreize.
Die Gemeindeverwaltung wird den eingereichten Bürgerantrag nun
inhaltlich ausformulieren und im Februar in der nächsten Sitzung des
Hauptausschusses einbringen, erläuterte Schumacher. „Für mich
klingt das so, als ob wir bei Ihnen offene Türen einrennen“, freute
sich Werner Runken.
Aktuell werden auf der rund sechs Kilometer langen Strecke 16
Haltestellen tagsüber zweimal stündlich angefahren. Die Fahrzeit
beträgt zirka 19 Minuten. Durch die gewünschte Erweiterung um die
beiden Hangstraßen Strangheidgesweg und Görreshof verlängert sich
die Strecke um gut drei Kilometer. Nach den Überlegungen der
Bürgergemeinschaft würde die Haltestelle Görreshof entfallen, die
Haltestelle Strangheidgesweg verlegt und drei weitere Stationen kämen
hinzu. Die Fahrzeitverlängerung wird auf neun Minuten geschätzt. Der
zusätzliche Streckenverlauf würde vorbei am Schützenheim am
Görreshof, dann entlang des Kottenforstes, der Sportanlagen und dann
über den Strangheidgesweg wieder zurück Richtung Olsdorf,
Ortszentrum mit Herrenwingert führen und anschließend wieder die
alte Linienführung Richtung DB-Station Roisdorf aufnehmen.
„Die vorgeschlagene Erweiterung erhöht die innerörtliche
Mobilität für alle Bürger erheblich. Durch diese
Streckenerweiterung wird fast der gesamte Ort Alfter für den
Öffentlichen Personennahverkehr erschlossen“, heißt es in der
Antragsbegründung. Vor allem ältere Einwohner würden profitieren.
Laut einer Recherche der Bürgergemeinschaft sind etwa 32 Prozent in
den beiden hinzugenommenen Hangstraßen älter als 60 Jahre. „Unsere
Anregung erfüllt ihren Wunsch, möglichst lange in ihren Häusern
wohnen zu bleiben und auf ein Auto verzichten zu können.“ Dadurch
würde sich auch der Bedarf an Altenheimplätzen entspannen.
Zudem seien dann auch die Sportanlagen und das Schützenhaus per ÖPNV
erreichbar. Jugendliche müssten dann nicht mehr von ihren Eltern zum
Fußballplatz oder zum Tennisverein gefahren werden. Auch der
Kottenforst mit seinen Wandermöglichkeiten wäre erschlossen und für
die Alanus Hochschule mit dem Campus I (Johannishof) bedeutet dies
ebenfalls eine „deutliche Mobilitätsverbesserung.“ Nicht zuletzt
würde sich der CO2-Ausstoß verringern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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