Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises
Der Bergkristall von Impekoven

Streifzug durch Impekoven: Johannes Wilde widmet im aktuellen Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises seinem Wohnort ein Kapitel.  | Foto: Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Streifzug durch Impekoven: Johannes Wilde widmet im aktuellen Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises seinem Wohnort ein Kapitel. 
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Region - (fes). „Von Dörfern und ihren Geschichten“ handelt das
aktuelle Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises für 2018. Zahlreiche
Autorinnen und Autoren links und rechts des Rheins haben sich mit
ihren Heimatorten beschäftigt. Erstmals dabei ist auch Johannes Wilde
aus Impekoven. Ihm liegt vor allem die Böhm-Kirche, deren
Grundsteinlegung sich im Sommer 2018 zum 50. Mal jährt, am
Herzen.

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97 Jahre wird der renommierte Architekt Gottfried Böhm am 23. Januar
alt. Er gilt als einer der angesehensten und einflussreichsten
Architekten Deutschlands. Vor allem in den fünfziger und sechziger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtete er zahlreiche
Sakralbauten, unter anderem den Mariendom in Neviges. Später folgten
Profanbauten wie das Bensberger Rathaus. Auch in Impekoven hinterließ
Böhm seine Spuren. Ganz besonders stolz sind die Impekovener auf ihre
„Böhm-Kirche“, St. Mariä Heimsuchung, deren Grundsteinlegung
sich am 14. Juli 2018 zum 50. Mal jährt.

Johannes Wilde, der von 1972 bis 1990 CDU-Abgeordneter im
Düsseldorfer Landtag war und seit 2008 Vorsitzender des
Kirchenbauvereins Impekoven ist, liegt diese Kirche ganz besonders am
Herzen. Ein Grund, weshalb er vor einigen Monaten einem Aufruf des
Rhein-Sieg-Kreises folgte, als Autoren für die mittlerweile 33.
Ausgabe des Jahrbuchs des Rhein-Sieg-Kreises gesucht wurden. „Von
Dörfern und ihren Geschichten“ handelt die Publikation diesmal.
Wilde nutzte die Gelegenheit, Impekoven und im Besonderen die
„Böhm-Kirche“ in einem Artikel zu würdigen. Denn viele Menschen
in der Region wissen gar nicht, welches außergewöhnliche Kleinod
sich hier mitten im Vorgebirge in der Gemeinde Alfter befindet.

Wie kam es zu diesem Bau? Die alte Kapelle im Impekovener Oberdorf aus
dem Jahre 1884 war viel zu klein geworden, trotz einer Erweiterung von
1925/26. Als Glücksfall erwies es sich in den 1960er Jahren, dass der
Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings den jungen Priester Heinz
Schütte zum Subsidiar der katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä
Heimsuchung in Impekoven ernannte. Schütte regte den Neubau der
Kirche an. Ihm gelang es den bereits damals renommierten Architekten
Gottfried Böhm zu gewinnen. Dank der Spendenbereitschaft der
Impekovener Bürger konnten 170.000 DM aufgebracht werden, sodass am
14. Juli 1968 die Grundsteinlegung erfolgte und die erste Messe an
Heiligabend 1969 zelebriert werden konnte. „Die Impekovener Bürger
setzten mit dem Neubau ihrer Kirche ein weithin sichtbares Zeichen
ihres Glaubens und schufen einen markanten Mittelpunkt für ihr Dorf,
für ihre engagierte, wachsende Wohngemeinde“, beschreibt Wilde,
„einzigartig im Vorgebirge“. Die Architektur erinnert viele an die
Form eines Bergkristalls. Im Juli soll die Grundsteinlegung vor 50
Jahren mit einem großen Fest gefeiert werden.

Doch nicht nur Impekoven ist einen Ausflug wert. Der bekannte
Bornheimer Heimatforscher Horst Bursch stellt in seinem Aufsatz
„Dörfliche Miniaturen aus dem Vorgebirge“ vor. Er erzählt von
den Waldorfer Ochsen, berichtet von dem nicht immer einfachen
Verhältnis zwischen Rösberg und Hemmerich oder von den Zeiten, als
in Alfter noch Wein angebaut wurde. Der ehemalige Studienrat Hans
Grugel beschäftigt sich mit der kleinen Walburgiskapelle in
Walberberg. Vom Mertener Sänger, Liedermacher und Textdichter Willi
Wilden, der viele Jahren bei den „3 Colonias“ sang, sind drei
seiner Heimatlieder wie „Vorgebirgsblütenträume“ oder die
Reminiszenz an Wildens Kindheit in Waldorf, das Lied vom „Waldorfer
Jung“ im Jahrbuch abgedruckt. Margret Datz, Schulbuchautorin und
ehemalige Schulleiterin und ehemalige Ollheimerin, lässt ihre
Kindheit wieder aufleben und entdeckt ihre alte Heimat neu. Walter J.
Dick und Anne Faßbender laden ein zu einem Ausflug nach Lüftelberg.
Selbstverständlich kommen auch die rechtsrheinischen Orte nicht zu
kurz. Hier gab und gibt es auch Verbindendes wie Lothar Schwarz und
Josef Schnabel illustrieren, wenn sie von der letzten Fähre zwischen
Bornheim-Widdig und Niederkassel-Rheidt vom April 1956 berichten.
Abgerundet wird das Jahrbuch durch eine Chronik mit den wichtigsten
Ereignissen der vergangenen 12 Monate im Rhein-Sieg-Kreis.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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