"Zum Glück hat sie nicht nein gesagt1"
Diemanthochzeit Ingrid und Andreas Wilhelm Noll

Vor 60 Jahren haben sie „Ja“ gesagt: Ingrid und Andreas Wilhelm Noll feierten kürzlich ihre Diamanthochzeit. | Foto: F. Engel-Strebel
  • Vor 60 Jahren haben sie „Ja“ gesagt: Ingrid und Andreas Wilhelm Noll feierten kürzlich ihre Diamanthochzeit.
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Alfter-Witterschlick - (fes) Lebensfreude pur und jede Menge Humor: Diese Mischung hat
sich bei Ingrid und Andreas Wilhelm Noll über viele Jahrzehnte
bewährt. Jetzt feierten sie im Witterschlicker „Lambertushof“
ihre Diamanthochzeit.

„Es gab viele tragische Momente in unserem Leben, aber der liebe
Gott hat immer schützend seine Hand über uns gehalten: Und wir sind
keine Menschen, die zum Lachen in den Keller gehen“, betonen die
beiden, schauen sich verliebt an und fangen an zu lachen.

Zu Beginn ihrer großen Liebe galt es jedoch einige Hürden zu nehmen.
Ingrid Noll, eine geborene Blancke, stammte ursprünglich aus Halver
bei Lüdenscheid im Sauerland, er ist ein gebürtiger Bonner.
Kennengelernt haben sie sich zufällig an einem Obststand auf dem
Markt auf dem Martinsplatz in Bonn. Ingrid Noll war damals zu Besuch
bei ihrer schwangeren Tante, um ihr an dem Stand auszuhelfen.
„Zuerst trafen sich unsere Blicke, dann kamen wir ins Gespräch, bis
wir uns auf der Kirmes in Poppelsdorf zufällig wiedergesehen
hatten“, erinnert sich der heute 80-jährige Andreas Noll. Fortan
traf man sich immer öfter, ging miteinander aus.

Beide hatten ihre Väter im Krieg verloren und wurden alleine von
ihren Müttern aufgezogen. Ingrid Noll (mittlerweile 78) war
protestantisch, ihr Zukünftiger stammte aus einem katholischen
Haushalt. Der verliebte junge Mann setzte sich gegen seine Mutter
durch: „Ich heirate dieses Mädchen und nicht die Kirche.“ Auch
Ingrid Nolls Mutter war skeptisch und stellte Andreas Noll auf eine
ganz besondere Probe. Immerhin war Ingrid Noll damals gerade einmal 17
Jahre alt, er erst 20. Meinte er es wirklich ernst? Ingrid Noll wohnte
damals noch im Sauerland. Wenn es ihr Freund wirklich ernst meinen und
sie regelmäßig von Bonn aus besuchen würde, dann dürften sie
heiraten. Fast jedes Wochenende fuhr er zweieinhalb Stunden mit dem
Moped nach Halver, auch im Winter – damit war der Liebebeweis
„erbracht“.

„Da man damals erst mit 21 Jahren volljährig war, musste ich bei
Gericht die Großjährigkeit beantragen“, schilderte Andreas Noll.
Sie heirateten in einem kleinen, bescheidenen Rahmen in Halver.
Evangelisch übrigens: „Sie sollte ja später unsere Kinder
erziehen, mit ihnen das Nachtgebet sprechen.“ Und so wuchsen die
drei Töchter Andrea (60), Gabriele (58) und Manuela (57)
protestantisch auf. Mittlerweile gehören noch sechs Enkel und ein
Urenkel zur Familie. Andreas Noll hatte mehrfach seinen Beruf
gewechselt. Mal, um eine besser dotierte Anstellung zu bekommen. Mal
aus gesundheitlichen Gründen. Bei der Bonner Hauptpost fing er an,
später war er Kraftfahrer und Busfahrer bei den Bonner Stadtwerken,
ließ sich umschulen und arbeitete bis zu seinem Ruhestand bei der
Bonner Stadtverwaltung, zuletzt im Liegenschaftsamt.

Ingrid Noll arbeitete im Hotel Savoy in Bonn, später fast 50 Jahre in
einem privaten Haushalt. Seit gut 30 Jahren wohnen sie mittlerweile in
Witterschlick. Andreas Nolls große Leidenschaft gilt übrigens dem
deutschen Schlager. Hunderte CDs hat er im Lauf der Zeit gesammelt.
Sein Lieblingshit? „Warum hast du nicht nein gesagt?“ – das
Duett von Roland Kaiser und Maite Kelly aus dem Jahr 2014. „Zum
Glück hat meine Frau damals nicht nein gesagt“, lacht er.

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