Verdienstmedaille für Uwe Flohr
Engagement für psychisch Kranke gewürdigt
Alfter - (fes) Sichtlich bewegt nahm Uwe Flohr im Alfterer Rathaus in
Oedekoven aus der Hand von Landrat Sebastian Schuster das
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland, verliehen durch den Bundespräsidenten Frank Walter
Steinmeier, entgegen.
Seit 13 Jahren engagiert sich der in Wilhelmshaven geborene Uwe Flohr
ehrenamtlich als Vorstandsmitglied und seit zwei Jahren als
stellvertretender Vorsitzender für den Verein „Hilfe für psychisch
Kranke Bonn/Rhein-Sieg“ (HpfK e. V.). Der Verein gründete sich
1980, um die Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen abzubauen
und um Betroffenen und Angehörigen professionelle und
niederschwellige Hilfen anzubieten.
Auch in Uwe Flohrs Leben gab es eine Zeit, in der er nicht mehr weiter
wusste und Unterstützung benötigte. Als sein Sohn an einer schweren
psychischen Erkrankung litt, fand er Hilfe beim Verein HfPk. Der
79-Jährige arbeitete unter anderem in der Öffentlichkeitsarbeit des
Hanauer Leybold-Konzerns (ein Unternehmen der Degussa AG), als
Unternehmensberater und war Geschäftsführer des Bundesverbands
Information und Beratung für NS-Verfolgte in Köln.
Seine beruflichen Erfahrungen brachte er auch in seiner ehrenamtlichen
Tätigkeit für den Verein HfPk ein. So kümmerte er sich vor allem um
die Netzwerks- und Öffentlichkeitsarbeit sowie um das Fundraising.
Dadurch gelang es dem Verein sämtliche Angebote kostenlos
bereitzustellen. Angeboten werden etwa ein Krisentelefon für
Betroffene und Angehörige sowie umfassende Hilfsangebote. Besonders
am Herzen liegt Flohr das Projekt „Seele trifft auf Schule“,
welches er 2008 übernahm und das mit zahlreichen Ehrungen und Preisen
gewürdigt wurde. Das Projekt trägt dazu bei, Kinder und Jugendliche
für psychische Krankheiten und den Umgang mit psychisch Kranken zu
sensibilisieren. Etliche Auszeichnungen erhielt auch das jüngste
Projekt des Vereins: „Sonnenkinder“, das sich an Kinder und
Jugendliche mit psychisch kranken Eltern richtet.
Darüber hinaus engagiert sich der Alfterer auch in weiteren Angeboten
des Vereins, zum Beispiel im Projekt „Externes Arbeitstraining –
Integration in das Arbeitsleben“, an dem auch die Öffentliche
Bücherei St. Matthäus Alfter seit vielen Jahren teilnimmt. Hier war
Flohr von 2007 bis 2011 auch als Vorsitzender des Fördervereins
„Buchstützen“ aktiv. „Für viele Menschen sind Sie ein
geschätzter und zentraler Ansprechpartner. Doch zuvorderst sind Sie
Ansporn und Vorbild für uns, unsere Gesellschaft nach bestem Wissen
und Kräften mitzugestalten und mitaufzubauen“, sagte Sebastian
Schuster in seiner Laudatio. Bürgermeister Rolf Schumacher erinnerte
daran, dass es auch in einer „schönen Gemeinde wie Alfter“ viel
Leid und persönliche Schicksale gebe. Er würdigte Flohr und den
Verein, denen es gelinge mit „hoher Expertise“ ein großes
Netzwerk für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu schaffen.
„Diese Worte tun einem Ehrenamtler gut“, sagte Uwe Flohr, „ich
nehme diese Auszeichnung stellvertretend für den Verein entgegen und
nicht für mich. Ich möchte die vergangenen 13 Jahre nicht missen.
Sie haben mir sehr viel gegeben.“ Flohrs Dank galt seiner Frau Heide
und seiner Familie, sowie Vertretern des Vereinsvorstandes, die
ebenfalls zur Verleihung gekommen waren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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