Ausstellung von Susanne Bahn
Farben, die Mut machen

Kraft tanken und anderen Mut machen möchte Susanne Bahn mit ihrer Werkschau im Evangelischen Gemeindezentrum in Alfter. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Kraft tanken und anderen Mut machen möchte Susanne Bahn mit ihrer Werkschau im Evangelischen Gemeindezentrum in Alfter.
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Alfter - (fes). Vor zehn Jahren brach bei Susanne Bahn Leukämie aus. Sie
vertraute sich einer Maltherapeutin an und gewann dadurch neuen
Lebensmut. Jetzt zeigt die 65-jährige Gielsdorferin im Evangelischen
Gemeindezentrum Alfter erstmals ihre Aquarelle in einer
Ausstellung.

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„Vieles fühlte sich grau an, ich war lange krank. Dann vertraute
ich mich zwei Maltherapeutinnen an, mischte zum ersten Mal Farben und
nach einiger Zeit kam mein Lebensmut zurück“, schilderte Susanne
Bahn anlässlich der Eröffnung ihrer ersten Ausstellung überhaupt im
Evangelischen Gemeindezentrum in Alfter.

„Kraft und Ruhe finden im Gestalten mit Farben“ hat sie ihre
Werkschau, die aus 27 Aquarellen besteht, genannt. Mitte 50 war
Susanne Bahn, als sie mitten aus dem Leben gerissen wurde und die
Diagnose Leukämie erhielt. Sie arbeitete als Lehrerin an Haupt- und
Grundschulen, zuletzt an der Bornheimer Johann-Wallraf-Schule. Nach
wie vor ist sie in der Alfterer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen
Fahrradclubs (ADFC) aktiv, gemeinsam mit ihrem Mann Hans Peter
Müller, derzeit stellvertretender Ortsgruppensprecher des ADFC.

Mittlerweile ist Susanne Bahn 65. Sie ist kämpferisch, kreativ,
sportlich aktiv und steht wieder mitten im Leben. Zu verdanken hat sie
dies neben der Unterstützung ihres Ehemannes vor allem den beiden
Maltherapeutinnen Katrin Sauerland aus Alfter und Else Bergner aus
Köln. Fasziniert von den Aquarellfarben entdeckte sie die
„Farbigkeit ihres Lebens wieder“: „Heilende Kräfte in der
Gestaltung mit Farben konnten wirksam werden“, sagt Susanne Bahn,
die mit ihrer Familie seit 20 Jahren in Gielsdorf wohnt.

Es folgten Malkurse bei Sabine Prechtel in Bonn und Claudia Fuß in
Alfter, die zugleich Kulturbeauftrage der evangelischen
Kirchengemeinde ist. Fuß war es dann auch, die Susanne Bahn
motivierte, ihre Bilder auch einmal öffentlich in einer Ausstellung
zu präsentieren. „Anfangs wagte sie sich nicht so richtig ran“,
erzählte Claudia Fuß während der Vernissage mit einem
Augenzwinkern. Heute ist Susanne Bahn froh, ihre Bilder zu zeigen:
„Ich sehe, was von den Betrachtern zurückstrahlt.“

Eines ihrer ersten Bilder trägt den schlichten Titel „Blau“ und
stammt aus dem Jahr 2004. Mit einem Töpfchen blauer Farbe fing
seinerzeit alles an. Sie mischte immer mehr Farben hinzu, sodass stets
wieder neue Farbschichten entstanden. Nach zwei Tagen war ihr
Aquarell, das bei einem Aufenthalt im Schwarzwald entstand, fertig.
Vor ihrer Krankheit unterrichtete Susanne Bahn auch drei Jahre lang an
einer norwegischen Schule. 2013 malte sie das Bild „Weite II“. Zu
sehen sind die Lofoten. Auf diesem Aquarell vermischen sich Himmel und
Landschaft. Gleichzeitig ist das Bild ihre Hommage an das Land:
„Norwegen trage ich immer in meinem Herzen.“ Susanne Bahn und Hans
Peter Müller sind sportlich aktiv, sie fahren nicht nur viel und
ausgiebig Fahrrad, sie tanzen und wandern auch gerne zusammen: „Mit
großer Leidenschaft“, wie die Künstlerin betont. Dies bringen ihre
Bilder mit Tanz- oder Wanderschuhen zum Ausdruck. Landschafts- und
Reisemotive malt Susanne Bahn jedoch am liebsten. Wunderbare Eindrück
von Madeira, dem Siebengebirge, dem Botanischen Garten der Uni Bonn,
aber auch den Hof Mandt in Alfter hat sie malerisch verewigt. Im
Urlaub sind immer ein Block und ein kleiner Malkasten mit im Gepäck.

Susanne Bahn widmet sich auch abstrakten Formen. So entstand vor drei
Jahren fast spielerisch ein moderner Zyklus aus geschwungenen Formen
und Linien.

Bewundernde Worte kommen von ihrer Freundin Irena Krämer aus
Pützchen für das Werk Susanne Bahns: „Ich bin überrascht, was
für wunderbare Sachen meine Freundin gemalt hat“, schwärmt sie.
Kennengelernt haben sich die beiden vor über 30 Jahren bei einem
Malkurs am Neusiedler See.

Susanne Bahn möchte aber nicht nur ihre Bilder zeigen, sie möchten
auch Menschen Mut machen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen wie
sie befinden oder befanden, einen ähnlichen Weg zu gehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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