Bücher sind ihre Leidenschaft

Gertrud Schneider begann 1953 in der Bücherei

Alfter-Gielsdorf - (fes) Bücher und Lesen – das waren immer schon die großen
Leidenschaften von Gertrud Schneider. 1953, damals noch unter Pfarrer
Jakob Wirtz, begann sie mit gerade mal 20 Jahren für die
Pfarrbücherei St. Jakobus Gielsdorf zu arbeiten.

Jetzt war für die 85-Jährige die Zeit des Abschieds gekommen. Nach
beachtlichen 65 Jahren als Leiterin der Einrichtung hörte sie nun
auf. Zum Dank gab es eine Feierstunde mit Pfarrer Georg Theisen, dem
kommissarischen Vorsitzenden des Pfarrausschusses von St. Jakobus
Peter Simon, Engagementförderin Elke Friedrich und zahlreichen
Weggefährten.

Dazu zählten auch die Leiterin der Öffentlichen Bücherei St.
Matthäus Alfter, Franzis Steinhauer, die ehemalige Leiterin der
Oedekovener Pfarrbücherei Margret Nath und Ursula Rötzheim, die die
Geschicke der Pfarrbücherei von St. Mariä Hilf Volmershoven-Heidgen
lenkt.

Zunächst war die Einrichtung in einem kleinen Raum im Pfarrhaus
untergebracht. 1965 kam dann der Umzug in die heuten Räumlichkeiten,
dem umgebauten Annastift an der Blechgasse. Im Lauf der Jahre wurde
der Medienbestand um Video- und Hörkassetten und CDs erweitert. 1992
kam ein weiterer Raum hinzu. Den digitalen Umbruch erlebte die
Einrichtung, in der zuletzt rund 2.000 Medien entliehen werden
konnten, nicht mehr. Bis zuletzt arbeiteten Gertrud Schneider und ihr
Team mit Zetteln, Listen und handschriftlich ausgefüllten
Karteikarten.

Die Wende für die Büchereien der Alfterer Pfarrgemeinden kam vor
einigen Jahren. „Nach der leider unausweichlichen Entscheidung für
drei Bibliotheksstandorte in der Gemeinde Alfter, Oedekoven und
Witterschlick, musste die Pfarrgemeinde St. Jakobus die Aufwendungen
für die Gielsdorfer Pfarrbücherei weitgehend alleine tragen. Frau
Schneider hat trotzdem bis jetzt für die treuen Nutzer das Angebot
erhalten wollen. Dafür sei ihr herzlich gedankt“, betonte Peter
Simon.

Mit Gertrud Schneider geht nun auch die über hundertjährige Ära der
Gielsdorfer Bücherei zu Ende, die im Juni zum Pfarrfest zum letzten
Mal geöffnet hatte.