Städtebauliches Entwicklungskonzept
Große Pläne für Alfter

Nicht mehr zeitgemäß: In ein paar Jahren sollen Pkw-Fahrer ihre Autos in einer Tiefgarage unter dem Herrenwingert abstellen. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Nicht mehr zeitgemäß: In ein paar Jahren sollen Pkw-Fahrer ihre Autos in einer Tiefgarage unter dem Herrenwingert abstellen.
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Alfter - (fes) Diesmal soll es klappen. Ralf Kalscheuer vom Bonner
Planungsbüro DSK-BIG (Deutsche Stadt- und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft) gab sich in der jüngsten
Alfterer Ratssitzung optimistisch. Hier hatten sich die Lokalpolitiker
erneut mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept
(ISEK) zur Ortskerngestaltung von Alfter beschäftigt.

Nachdem im vergangenen Jahr wegen fehlender Planungsreife der
Städtebauförderantrag von der Bezirksregierung Köln abgelehnt
wurde, heißt es nun einen erneuten, detaillierten Antrag auf
finanzielle Unterstützung einzureichen. Das muss bis spätestens zum
30. September geschehen. Damit diesmal wirklich alles klappt, wurde
das genannte Planungsbüro beauftragt den Prozess zu begleiten.
Einstimmig stimmten die Ratsmitglieder dafür die Antragsunterlagen
fortzuschreiben.

Vorausgegangen in dem seit 2014 laufenden Prozess war ein mehrstufiges
Wettbewerbsverfahren, an dem Bürger, Gewerbetreibende, Politiker und
Verwaltungsangestellte beteiligt waren. Im vergangenen Jahr konnte das
Kölner Architekturbüro Königs mit seinem Entwurf zur Neugestaltung
von Alfters Ortskern rund um den Herrenwingert die Beteiligten
überzeugen.

Herzstücke des Projektes sind der Neubau einer Mehrzweckhalle sowie
das „Markthallen-Konzept“ für den großflächigen Einzelhandel.
Hier sollen der bisherige Edeka-Markt sowie einige kleinere Geschäfte
einziehen. Der Neubau der Mehrzweckhalle wird die gut 60 Jahre alte
marode Turnhalle der Anna-Schule ersetzen.

Im Rat stellte Architekt Ulrich Königs neue Pläne für den Bau der
Mehrzweckhalle vor, die auch Teil des Förderantrages ist. Der Bau
erstreckt sich über drei Ebenen und grenzt unmittelbar an den
Schulcampus, so dass die Kinder die Turnhalle gefahrlos erreichen
können. Der Zugang erfolgt ebenerdig. Hier sind ein Quartiers-Café
oder ein Bistro sowie Tribünenplätze für bis zu 400 Zuschauer
vorgesehen. Der eigentliche Sportbereich befindet sich im
Untergeschoss. Als neue Idee brachte Königs die Teilung des
Sportareals ein. Durch ein Vorhangsystem kann die Halle in zwei
Hälften geteilt werden und so gleichzeitig mehrfach genutzt werden.
Auf dem Dach war in einem ersten Entwurf ein Spielplatz mit
Grünflächen vorgesehen. Hier schlug Königs nun vor den Bolzplatz an
der Anna-Schule auf das Dach zu verlegen verbunden mit einem
Fitnessbereich für alle Generationen. Abgerundet wird das Areal durch
mehrere Grünflächen. Der Spielplatz soll stattdessen auf die
bisherige Bolzplatzfläche gebaut werden. Die Halle wird sowohl für
den Schul- als auch für den Vereinssport genutzt.

Architekt Königs stellte auch überarbeitete Entwürfe für die
Ansiedlung des Supermarktgebäudes vor. Dieser Bau ist zwar Teil der
Gesamtmaßnahme, fließt aber nicht in den Förderantrag hinein, weil
es sich um ein gewerbliches Projekt handelt. Um die
Aufenthaltsqualität der Ortsmitte zu verbessern, sollen die derzeit
120 oberirdischen Pkw-Stellplätze größtenteils in einer Tiefgarage
unterhalb des Einzelhandelsgebäude verschwinden: „So wie jetzt
sollte eine Ortsmitte im 21. Jahrhundert nicht mehr aussehen“,
meinte Ulrich Königs.

Auch die derzeitige Anlieferzone sei problematisch, da sich diese
direkt vor dem Edeka-Markt befindet und damit Kunden und Passanten
behindert würden. Die künftige Anlieferzone wird in das neue
Marktgebäude integriert. Oberhalb des Gebäudes entstehen mehrere
Wohnungen. Ob es sich hierbei um Eigentums- oder Mietwohnungen handeln
wird, vermochte der Architekt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu
sagen.

Nicht mehr zeitgemäß: In ein paar Jahren sollen Pkw-Fahrer ihre Autos in einer Tiefgarage unter dem Herrenwingert abstellen. | Foto: Frank Engel-Strebel
So könnte die neue Ortsmitte Alfters mal aussehen. In vorderen Arkaden-Gebäude ziehen Geschäfte ein, hinten links entsteht die neue Mehrzweckhalle mit Bolzplatz auf dem Dach. | Foto: Architekten Königs
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