Neues Dach für die Kapelle
„Haus der Alfterer Geschichte“ bittet um Spenden
Alfter - (fes) „Wir sind stolz diese besondere Stätte der Besinnung zum
Beten oder einfach nur der Entschleunigung unser eigen nennen zu
dürfen“, erklärt Antja Schäfer vom Vorstand der Gemeinschaft
Katholischer Frauen St. Matthäus Alfter und dem Förderverein Haus
der Alfterer Geschichte, wenn sie über die Judas-Thaddäus-Kapelle
oberhalb Alfters spricht.
Das Dach der Kapelle, die in Birrekoven an der Straße „Auf dem
Rott“ steht, war schon seit langer Zeit sanierungsbedürftig. Mitte
Mai konnte die Alfterer Dachdeckerfirma Spiczak das Schindeldach nun
erneuern. Ringsum wurden auch Dachrinnen angebracht, so dass das Dach
jetzt nach hinten entwässert. Seitdem, so Schäfer, erstrahlt die
Kapelle „in einem ganz besonderen Glanz.“ 12.000 Euro waren
hierfür veranschlagt. Ein Teil des Erlöses aus dem diesjährigen
Pfarrfest sollte hierfür investiert werden. Da das Fest wegen der
Coronapandemie nicht stattfinden konnte, hofft die Pfarrgemeine nun
auf weitere großzügige Spenden. Dank gilt bereits jetzt einigen
Bürgern, die Geld gespendet haben.
Die Kapelle wurde 1934 von Karl Schmitz, einem Alfterer Samenzüchter,
errichtet. Aufgrund seiner Nähe zur katholisch geprägten
Zentrumspartei wurde er während des Nazi-Regimes zwei Mal verhaftet.
Die Kapelle ließ er danach nach eigenen Angaben aus Dankbarkeit für
„Gebetserhörungen“ errichten. Das Grundstück, auf dem die
Kapelle heute steht, war ein Geschenk des Birrekovener Barthel
Vianden. Maurermeiser Wilhelm Schmitz (genannt Nelle Wellem) führte
die Arbeiten aus. Rund drei Monate nach der Grundsteinlegung weihte
der damalige Dechant Wilhelm Bergené das Gotteshäuschen ein.
Der Heilige Judas Thaddäus, einer der 12 Apostel, gilt als „Patron
der verzweifelten und hoffnungslosen Fälle“, als Helfer „der sehr
bedrängten und von der Welt verlassenen Menschen“. Viele Gläubige
zieht es regelmäßig nach Alfter, um an der Kapelle den Heiligen zu
verehren. 1997 wurde das Kleinod durch ein Feuer zerstört. Dank des
engagierten Einsatzes der damaligen Ortsvorsteherin Grete Offermann,
sowie vieler Spender und tatkräftiger Helfer, konnte das Gebäude
wieder hergerichtet werden. Die Fachhochschule Köln restaurierte das
Gemälde im Kapelleninneren unentgeltlich. Ortsansässige Vereine,
Handwerker, Stammtische und Einzelpersonen halfen mit, so dass neun
Monate nach dem verheerenden Brand die Gläubigen mit dem damaligen
Pfarrer Rainald M. Ollig vor der renovierten Judas Thaddäus-Kapelle
auf dem Rott den Festtag des Namenspatrons feiern konnten. Durch eine
Schenkung ist der Förderverein „Haus der Alfterer Geschichte“
seit Oktober 2010 Eigentümer des Grundstücks der kleinen Kapelle.
Das Gebäude beeindruckt durch sein dunkles Lavagestein, das aus dem
Siebengebirge stammt. Die Anlage wird von der Gemeinschaft
Katholischer Frauen St. Matthäus Alfter gepflegt. Unterstützt werden
sie dabei von vielen, teils unbekannten Frauen und Männern, die die
Kapelle regelmäßig aufsuchen.
Für weitere Informationen zur Kapelle und zu Spendenmöglichkeiten
steht Antja Schäfer unter Tel. 02222-3881 zur Verfügung. Das
Spendenkonto findet sich auch auf der Website:
www.hdag.info/arbeitskreise/ak-judas-thaddäus-kapelle/
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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