Inklusive Arbeit Alfter
Hier finden Menschen mit Handicap und Arbeitgeber zusammen

Vereinsgründung im Ratssaal (von links):Uli Groneick (Vize-Vorsizender), Elke Melzer (Schriftführerin), Florian von Schweinitz (2. Stellvertretender Vorsitzender), Marie-Luise Hartung (Vorsitzende) und Hermann Huckert (Schatzmeister). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Vereinsgründung im Ratssaal (von links):Uli Groneick (Vize-Vorsizender), Elke Melzer (Schriftführerin), Florian von Schweinitz (2. Stellvertretender Vorsitzender), Marie-Luise Hartung (Vorsitzende) und Hermann Huckert (Schatzmeister).
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Alfter - (fes) Vor sechs Jahren rief die frühere Sozialarbeiterin
Marie-Luise Hartung mit einigen Mitstreitern die „Initiative
Inklusiver Arbeitsmarkt Alfter“ ins Leben. Es handelt sich um ein
Netzwerk, das Menschen mit Behinderung und potentielle Arbeitgeber in
Alfter und der Region schnell und unbürokratisch zusammen bringt. Nun
wurde der nächste Schritt gemacht: Im Alfterer Rathaus in Oedekoven
trafen sich 13 Gründungsmitglieder, um den neuen Verein „Inklusive
Arbeit Alfter“ aus der Taufe zu heben.

Begrüßt wurden sie von der stellvertretenden Bürgermeisterin
Jeanette Schroerlücke. Die Vereinsform soll die Angebote auf festere
Füße stellen, die Beratungen ausbauen und die Tätigkeitsbereiche
erweitern. Bislang lag der Fokus hauptsächlich darin Ansprechpartner
für Menschen mit Handicap, auch für deren Angehörige, meistens
Eltern von behinderten Kindern, zu sein. Stets nach dem Prinzip:
Beratung auf Augenhöhe.

Angestrebt seien laut Hartung unter anderem, neben der Vermittlung von
Jobs, Ausbildungsstellen oder Praktika, künftig auch inklusive
Sportangebote zu forcieren. Zudem soll der neue Internetauftritt einen
„Marktplatz“ bieten, der mögliche Arbeitgeber und Menschen mit
Einschränkungen unkompliziert zusammenbringt.

Geplant ist zudem die Aktion „Barrieren aufspüren“. Systematisch
sollen Hindernisse im Alltag auf der Internetseite des Vereins
dokumentiert und gemeinsam mit der Kommunalpolitik und der Gemeinde
Lösungen gefunden werden, um diese Barrieren zu beseitigen. Generell
soll der Begriff „Normalität“ hinterfragt werden: „Man kann
nicht von Normalität sprechen, denn dazu sind wir alle zu
verschieden. Wir machen uns für die Inklusion stark, damit aus einer
Minderheit eine Mehrheit wird“, meinte Florian von Schweinitz. Der
26-jährige Alfterer hat das Down-Syndrom, sitzt im Vorstand des neuen
Vereins und arbeitet seit einiger Zeit im Edeka-Supermarkt in Alfter
als Verkäufer im Lebensmitteleinzelhandel, wo er zuvor auch seine
Ausbildung absolviert hat

Der Verein „Inklusive Arbeit Alfter“ möchte alle Menschen für
die Themen Inklusion und Behinderung sensibilisieren. Vielen sei nicht
bekannt, meinte Schatzmeister Hermann Huckert, dass die meisten
Menschen nicht von Geburt an behindert seien, sondern mitten im Leben,
etwa durch einen Verkehrsunfall oder eine schwere Krankheit getroffen
würden. Dem Verein ist es deshalb wichtig, dass Hilfe suchende
Menschen Personen kennlernen, die selber betroffen sind. Daher fanden
sich als Beraterinnen Miriam Clemens, die durch einen Motorradunfall
an den Rollstuhl gefesselt ist, sowie die Vorsitzende des
Gewerbevereins Gabi Haag. Ihr Sohn ist von Geburt an gehörlos. Die
bisherige Initiative konnte mehr als 20 Menschen in Praktika
vermittelt, führte über hundert Beratungs- und Bewerbungsgespräche.
Stolz ist Marie-Luise Hartung auf zahlreiche Dankesbriefe, die ihr und
ihren Unterstützern zeigen, wie sehr sich ihr Engagement lohnt.

Verein „Inklusive Arbeit Alfter“
Kontakt: Marie-Luise Hartung
Tonnenpütz 19, 53347 Alfter
Tel.: 0 22 22 - 9957 191
kontakt@iia-alfter.de
www.iia-alfter.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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