50 Jahre Ortsausschuss
Himmelblaue Luftballons schmückten Volmershoven-Heidgen
Alfter-Volmershoven-Heidgen - (fes) „Oss Dörp Oss Heimat“ ist auf dem hellblauen Banner an
der Tonlore an Kottenforststraße zu lesen. 50 Jahre alt wird der
Ortsausschuss (OAS) Volmershoven-Heidgen in diesem Jahr. Eigentlich
ein Grund groß zu feiern, doch pandemiebedingt ist dies derzeit nicht
möglich, die große Party wurde erst einmal auf Unbestimmt
verschoben.
Stattdessen hatte der OAS um seine Vorsitzende Anja Frenkel zwei
Jubiläumsbanner aufgestellt und das Dorf mit zahlreichen
himmelblaufarbenen Luftballons geschmückt. Zudem erhielt jeder
Haushalt einen Jubiläums-Bierdeckel mit aufmunternden Worten: „Wir
werden bald wieder zusammen sein. Wir werden uns wieder auf das ein
oder andere Getränk treffen. Wir werden dabei wieder über Gott und
die Welt reden und Gemeinschaft leben und feiern.“ Das Blau, das
auch das Vereinslogo prägt, wurde übrigens bewusst gewählt. Ab 1880
erlangte der Doppelort, in dem rund 1.300 Menschen wohnen, Bekanntheit
für seine Blautonvorkommen. Daher stiftete die Firma Fuchs-Ton dem
Ortsausschuss zum 25-jährigen Bestehen 1996 eine original
Untertage-Tonlore, heute das Wahrzeichen des Dorfes am Rande des
Kottenforstes.
Mit der Geburtsstunde des OAS begann auch die Karnevalstradition in
Volmershoven-Heidgen. In der Session 1971/1972 zog nicht nur zum
ersten Mal ein närrischer Lindwurm durch die Straßen – mit
Marianne und Ferdi Freischem regierte auch direkt ein Prinzenpaar
über die Jecken.
Anja Frenkel lobte die „intakte, sehr gut funktionierende
Dorfgemeinschaft“. Steffi Rötzheim freut sich, dass auch viele der
neu Zugezogenen sich für den Ort interessieren, sich engagieren und
mitfeiern: „Wer möchte, kann sich sofort integrieren.“ Zahlreiche
Vereine, etwa der SC Volmershoven-Heidgen oder das Damenkomitee
Herzblättchen, bieten auch für Kinder und Jugendliche tolle
Angebote. Sofern möglich, soll im Herbst das goldene Jubiläum
nachgefeiert werden. Dafür rufen die Mitglieder des Ortsausschusses
alle Bürger auf Anekdoten und Bilder von früher für eine
Festschrift beizusteuern, um die Erinnerungen an den Ort lebendig zu
halten.
Sollte Corona irgendwann überwunden sein, dann soll es auch den
monatlichen Treff in der Kneipe wieder geben. 1997 schloss die letzte
Kneipe. Vor zwei Jahren hatte der Ortsausschuss in Eigenregie daher
die seit Jahren geschlossene Kneipe in der Mehrzweckhalle wiederbelebt
und einen monatlichen Treff eingerichtet.
Aus der Taufe gehoben wurde der „Bürger-Ortsausschuß“ am 29.
April 1971 in der Anfang der neunziger Jahre geschlossenen und später
abgerissenen Gaststätte Werres an der Hauptstraße. „Die
Hauptaufgabe sieht der neu gegründete Bürger-Ortsausschuß darin,
Vorschläge und Meinungen der Bevölkerung und der Ortsvereine, soweit
sie kulturelle Veranstaltungen, Festlichkeiten, Altentage und
Goldhochzeiten betreffen, zu koordinieren, auszurichten und zur
Zufriedenheit durchzuführen. Es muß und soll aber ausdrücklich
darauf hingewiesen werden, daß die gute nachbarliche Verbindung zum
Ortsausschuß Witterschlick nicht getrübt werden darf, sondern durch
gute Zusammenarbeit in Zukunft noch gefördert werden soll.“ (Auszug
aus dem Gründungsprotokoll am 29. April 1971). Der erste Vorstand
setzte sich zusammen aus Rudolf Kömpel (Vorsitzender), Hans Lücker
(Schriftführer) und Sophie Lenz (Kassenwart)
Vorsitzende ab 1971 waren Rudolf Kömpel (1971-1983), Michael Krüger
(1983-1987), Heinz Menden (1987-1989), Johannes Dung (1989-2001),
Bernhard Schürmann (2001-2003), Johannes Dung (2003-2007), Dr. Rainer
Six (2007-2011), Georg Saguer (2011-2017) und seit 2017 Anja Frenkel.
Ehrenvorsitzender des Ortsausschusses ist Johannes Dung.
Der OAS organisiert nicht nur gemeinsam mit den Vereinen viele
traditionelle Feste, er unterhält auch zahlreiche Ruhebänke oder das
öffentliche Bücherregal auf dem Dorfplatz. Volmershoven-Heidgen ist
ein Ortsteil von Witterschlick.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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