Grenzsteine
Historische Grenz- und Meilensteine in Alfter
Alfter - (fes) Sie sind stumme Zeugen am Wegesrand, die historischen Grenz- und
Meilensteine. Erst wenn man genauer hinschaut, lassen sich aus ihnen
viele spannende Informationen zur Geschichte unserer Region ablesen.
Genau dies hat der Oedekovener Heimatforscher Heinz-Dieter Flamme
getan und den Grenzsteinen im Alfterer Gemeindegebiet eine lesenswerte
Broschüre gewidmet.
Vor dem Alfterer Rathaus in Oedekoven stellte er die Broschüre
gemeinsam mit Bürgermeister Rolf Schumacher jetzt vor.
Der Ort war bewusst gewählt. Am Querweg vor dem Rathaus stehen 14
solcher stummen Zeugen, nicht alle in bestem Zustand, so dass Flamme
trotz intensiver Recherche in Archiven und Museen nicht zu jedem Stein
eruieren konnte, was dahinter steckt. Eines lässt sich jedoch gewiss
sagen, Grenzsteine dienten dazu, Besitzungen abzutrennen und zu
markieren. Vorausgegangen waren oft heftige Streitereien zwischen
Untertanen und Grundbesitzern.
Begleitend zu der Broschüre hatte Flamme eine Schautafel mit allen
Grenzsteinen, die sich vor dem Verwaltungsgebäude befinden, erstellt
sowie sämtliche Steine mit einer Metalltafel versehen, die der
Witterschlicker Schlossermeister Josef Wenzler angebracht hat. Die
Steine standen immer schon vor dem Rathaus, wurden in den vergangenen
Monaten im Zuge der Neugestaltung des Areals vor dem Gebäude
kürzlich neu angeordnet und mit Infotafeln versehen.
In der Gemeinde Alfter befinden sich aber nicht nur Grenzsteine am
Rathaus. In Witterschlick, im Innenhof des historischen
Fachwerkgebäudes Haus Kessenich, sind vier solcher Relikte zu sehen.
Der älteste Stein stammt aus 1688 dessen Inschrift „Sanctus
Cuniberrtus“ und das Stift St. Kunibert in Köln erinnert.
Ein weiterer Meilenstein findet sich in Gielsdorf mitten in der
Einmündung der Kirchgasse in die Alfterer Straße wo er in einem Beet
hinter einem Wegekreuz steht. Der Stein mit seinem dreieckigen
Grundriss stammt aus dem 19. Jahrhundert und trägt Richtungs- und
Entfernungsangaben an jeder Seite.
Besonders bemerkenswert ist der zwei Meter hohe preußische
Meilenstein aus den 1820er Jahren, der in Impekoven hoch oben auf der
Böschung der B56 in Fahrtrichtung Buschhoven zwischen der
Eisenbahnbrücke und der Brücke im Verlauf der Straßen „Am
Reichshof“ und „Kirchweg“ steht.
Vor vier Jahren hatte Heinz-Dieter Flamme (77) bereits ein Buch über
Wegekreuze in der Gemeinde Alfter veröffentlicht. Sein aktuelles
Projekt wurde mit dem Heimatscheck in Höhe von 2.000 Euro des
Landesförderprogramms des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau
und Gleichstellung des Landes NRW unterstützt.
Infos kompakt
Die Broschüre „Historische Grenz- und Meilensteine in Alfter“ ist
erhältlich im Rathaus in Oedekoven, in den Büchereien der
Pfarrgemeinden sowie im Haus der Alfterer Geschichte. Sie kann
kostenlos mitgenommen werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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