Studenten auf der Bühne
„Hoftheater“ der Alanus Hochschule startet in die Spielsaison
Alfter - 2012 öffnete das „Hoftheater" der Alanus Hochschule erstmals
seine Pforten. Die Spielstätte machte sich in den vergangenen Jahren
auch einen Namen über die Grenzen Alfters hinaus. In den kommenden
Monaten bringen die Studierenden erneut interessante Aufführungen auf
die Bühne, unter anderem Maxim Gorkis „Nachtasyl". Und auch die
Kommunalpolitik interessiert sich mittelerweile für die
Kulturstätte.
„Es geht nicht darum Antworten zu geben, sondern sich auf die Suche
nach einer Utopie zu machen", so beschreibt Dominik Schiefner,
Fachgebietsleiter Schauspiel sowie Leiter des Hoftheaters in Alfter,
seine Vision zur Theaterausbildung. Gemeinsam mit Gode Japs,
Vorsitzender des Vereins „Rampe" zur Förderung von
Schauspielstudenten und Absolventen an Alanus, stellte er im
Mozartsaal auf dem Campus I den Spielplan des Hoftheaters bis April
vor.
Ab dem 9. März steht Maxim Gorkis „Nachtasyl" (Uraufführung 1902
in Moskau) auf dem Programm. Dabei stehen wie schon in dem
Anti-Kriegs-Stück „Lysistrata" Bezüge zu aktuellen politischen und
gesellschaftlich Entwicklungen im Fokus. So stellt Gorkis
Figurenensemble die Schicksale der Gestrandeten und Ausgestoßenen aus
dem bürgerlichen Leben in den Mittelpunkt seines Dramas und lässt
sie in einer heruntergekommenen Herberge aufeinandertreffen. An
Aktualität hat dieser Stoff in Zeiten von Hartz IV und
Flüchtlingsströmen nichts verloren. Auf der Bühne stehen zehn
Studenten des dritten Studienjahres, die 2018 ihre Ausbildung an
Alanus beenden werden. Für die Inszenierung wählten sie die
renommierte Bonner Regisseurin Christina Schelhas (Theater Bonn,
Theater Marabu) aus.
Selbstständigkeit ist ein wichtiger Punkt in der Schauspielausbildung
an Alanus. Im Vergleich zu anderen Kunsthochschulen sogar ein
Alleinstellungsmerkmal. So muss jeder Student zwei Mal in seiner
Hochschulkarriere eine Eigenproduktion auf die Bühne gebracht haben.
Dies können Monologe, Theaterstücke oder kurze Filme sein.
Kostproben gibt es Mitte März unter dem Titel „Made In Alfter –
100 % Eigenproduktion" im Hoftheater. Längst ist das vor rund fünf
Jahren eröffnete Hoftheater eine etablierte Spielstätte. Mit 60
Vorstellungen pro Jahr entspricht dies der Größe etwa des Koblenzer
Stadttheaters, erklärt Dominik Schiefner.
Auch die Kommunalpolitik interessiert sich endlich stärker für die
Spielstätte. Dominik Schiefner freute sich über ein kürzlich
stattgefundenes Gespräch mit Bürgermeister Rolf Schumacher:
„Dieses Gespräch war sehr offen, es ist ein Ruck durch die Gemeinde
gegangen." Am 16. März wird das Konzept des Theaters daher auch den
Mitgliedern im Kulturausschuss vorgestellt. Am Ende funktioniert
natürlich auch dieser Kulturbetrieb nicht ohne Geld. Einen Teil der
Kosten spielt der Verkauf von Eintrittskarten ein, doch ohne Förderer
und Sponsoren geht es einfach nicht. Ob kleinere oder größere
Spenden, jeder Betrag ist willkommen.
Dass sich der Fachbereich Schauspiel längst über die Grenzen Alfters
hinaus auch bundesweit einen Ruf erarbeitet hat, davon zeugt ein
Symposium zum Thema „Zukunft der Schauspielausbildung", welches am
29. April auf dem Campus I abgehalten wird. Ausgehend von einer
Studenten-Initiative werden zum ersten Mal überhaupt Vertreter
führender Gremien, die sich mit Schauspiel beschäftigen,
zusammenkommen, freut sich Dominik Schiefner. Unter anderem mit dabei
ist der Schauspieler Shenja Lacher. Am Tag danach wird im Rahmen der
Rampe-Gala im Hoftheater zum zweiten Mal die „Rampen-Sau" für die
beste Alanus-Eigenproduktion verliehen.
Infos kompakt
- Spielplan und Terminübersicht:
- Karten:
- oder unter Tel. 02222/9321-1247
www.alanus.edu[/*]
schauspiel-ticket@alanus.edu
[/*]
(Anrufbeantworter).[/*]
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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