Alfterer Heimatvereine frustriert
Immer wieder Vandalismus und wilder Müll

Im Jakob-Wahlen-Park des Heimatvereins Alfter haben Unbekannte am Wochenende den circa 200 Kubikmeter großen Teich mit Farbe verunreinigt.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Im Jakob-Wahlen-Park des Heimatvereins Alfter haben Unbekannte am Wochenende den circa 200 Kubikmeter großen Teich mit Farbe verunreinigt. 
  • Foto: Frank Engel-Strebel
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Alfter - (fes) Ärger und Frust sitzen tief, sowohl beim Heimatverein Alfter
als auch beim Heimat- und Naturschutzverein Oedekoven. Immer wieder
müssen die Vereine Vandalismusschäden in ihren Parks beklagen –
mit weitreichenden Folgen.

So erwägt der Vorstand des Alfterer Heimatvereins ernsthaft seinen
Aussichtspunkt, den Böhling am Buchholzweg, zu verkaufen, wie der
Vorsitzende Georg Melchior kürzlich erklärte. Mit einigen
Mitstreitern holte er wie jedes Jahr im Herbst die Vereinsflagge auf
dem Böhling ein: „Vielleicht zum letzten Mal“, meinte Melchior.

Heimatverein denkt über Verkauf des Aussichtspunktes am Böhling
nach

Immer wieder finden sich hier jede Menge weggeworfener Müll, leere
Flaschen, zerstörte Bänke oder Pflanzen: „Das möchten wir uns
nicht mehr länger antun, wir halten das Gelände ja nicht nur mit
unseren ehrenamtlichen Helfern in Schuss, wir müssen immer wieder
Müll und Vandalismusschäden beseitigen. Das kostet viel Zeit und
Kraft.“ Kaufinteressenten für den Böhling gebe es bereits.

Auch im Jakob-Wahlen-Park, der ebenfalls dem Verein gehört, mit
seinem beliebten Spielplatz, kommt es regelmäßig zu unschönen
Szenen. Erst kürzlich musste Melchior wieder die Polizei rufen,
nachdem ihn Anwohner auf ein „Saufgelage“ hingewiesen hatten.
„Bis zu 30 junge Leute hatten sich in unserem Park aufgehalten,
natürlich trug niemand eine Schutzmaske.“ Als schließlich zwei
Polizisten eintrafen, nahmen die Jugendlichen Reißaus. Laut Melchior
liefen sie über den Lohheckenweg und die Straße Tonnenpütz hinunter
zum Herrenwingert. Auf dem Weg dorthin wurden Mülltonnen umgestoßen
und Blumen aus den Vorgärten gerissen.

Kürzlich haben Unbekannte den circa 200 Kubikmeter großen Teich mit
Farbe verunreinigt. Sowohl die Untere Wasserbehörde des Kreises, als
auch das Alfterer Ordnungsamt waren vor Ort und riefen die Feuerwehr
Alfter hinzu, um das Wasser abzupumpen und den Wasserzulauf zu
stoppen, sodass kein verschmutztes Wasser mehr ablaufen konnte.
Viereinhalb Stunden dauerte der Einsatz. Der Heimatverein erhielt für
die Anlage des Amphibienteichs erst kürzlich den Klimaschutzpreis der
Westenergie.

Doch nicht nur der Vandalismus an fremder Leute Eigentum nimmt zu.
Auch verbale und körperliche Attacken bekam Melchior unlängst zu
spüren. So habe man ihn mit einer Machete bedroht. „Ich finde das
ganz schlimm, jemanden wie Georg Melchior, der sich so sehr für den
Verein und den Ort einsetzt, derart zu bedrohen“, betonte
Vereinsmitglied Karl-Heinz-Ketteler.

Zerstörungswut am neuen Apfeltor

Auch Detlef Nath, Vorsitzender des Heimat und Naturschutzvereins
Oedekoven, machte eine traurige Entdeckung. Erst am Tag der Deutschen
Einheit, am 3. Oktober, eröffnete der Verein das Apfeltor am
Jungfernpfad. Nun musste Nath feststellen, dass in der Halloween-Nacht
die Infotafel durch „zerstörungswütige Unbekannte“ mutwillig
abgerissen und der Pfosten am Boden umgetreten worden war: „Beides
kann nur mit roher Gewalt erfolgt sein. Hier werden Bemühungen
ehrenamtlicher Mitbürger, die Umgebung zu verschönern, mit Füßen
getreten. Wer tut so etwas? Ist es das Ziel allen Idealismus
abzuwürgen?“, fragte Nath. Der Heimatpark, die „Grüne Lunge
Oedekovens“ mit ihren Ruhebänken, werde sehr gut angenommen, so
Nath. „Wir hoffen noch dieses Jahr das Gelände zu bepflanzen. Wir
lassen uns nicht entmutigen und werden das Schild wieder aufbauen.“
Allerdings sei dies wieder mit einem erheblichen ehrenamtlichen
Einsatz verbunden. Der Vereine haben Anzeige bei der Polizei gestellt.
Bürger, die Beobachtungen gemacht haben, können sich bei der
Polizeiwache in Duisdorf unter der Rufnummer 0228/ 15511 melden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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