Mit Humor durch die Krise
Irmgard Jansen-Otto malt Karikaturen zum Virus
Alfter-Oedekoven - (fes) Wie gehen Menschen in Zeiten von Corona mit der Krise um? Die
Künstlerin Irmgard Jansen-Otto aus Oedekoven nimmt es mit einer
gehörigen Prise Humor und lässt ihrer Kreativität freien Lauf. Sie
ist Mitglied der Alfterer Künstlergruppe der MontagsmalerInnen, die
sich natürlich derzeit nicht treffen kann. Daher lautet das Credo von
Irmgard Jansen- Otto aktuell: „Zu Hause Corona-Creativ.“
Und da fällt der ehemaligen Erzieherin und Floristin, die bis 2012 an
der Staffelsgasse in Oedekoven einen Blumenladen betrieben hat, so
Einiges ein. In ihrem Garten in dem historischen Fachwerkhaus, das die
64-Jährige seit 1991 bewohnt, tummeln sich unzählige Gartenzwerge.
Einigen dieser Kerlchen hat sie passend zur Krise ein paar
Gesichtsmasken verpasst.
Doch das ist längst nicht alles. Jansen-Otto, die in Gemünd in der
Eifel zur Welt kam, zeichnet jetzt regelmäßig Karikaturen inspiriert
durch COVID-19. So nimmt sie beispielsweise die Hamsterkäufer, die
sich fleißig mit Toilettenpapier eindecken, auf die Schippe. Da macht
sich ein possierlicher Nager an Klopapierrollen zu schaffen. Auf einem
anderen Bild liegt ein Ehepaar gemeinsam im Bett.
Überall stapeln sich Klopapierrollen, auch zwischen den beiden. Er
fragt: „Echt jetzt? Trennungsjahr?“ Sie erwidert lakonisch „Ne,
nur Hamsterkäufe!“ Auf einem anderen Bild hat sie Knoblauchzehen
gemalt mit dem Tipp: „In Coronazeiten viel Knoblauch essen, stärkt
das Immunsystem und sorgt für den Mindestabstand.“
Passend zur Zeit kommt auch ihr Bild daher, das das neuartige Virus
zusammen mit Ludwig van Beethoven zeigt. Hier kombiniert sie geschickt
die Pandemie mit dem Beethoven-Jubiläumsjahr. Bekanntlich wäre der
große Maestro ja in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden und in Bonn
und der Region sollte dieser Geburtstag mit vielen Konzerten und
Aktionen groß gefeiert werden. Derzeit liegt alles auf Eis. Die Idee
zu diesem Bild kam der Künstlerin, als viele Menschen anlässlich der
Krise von ihren Balkonen und in ihren Gärten Beethovens „Ode an die
Freude“ gespielt hatten: „Das fand ich unglaublich berührend und
ich wollte auch etwas dazu beitragen.“
Doch das ist noch längst nicht alles, was sich Irmgard Jansen-Otto
ausgedacht hat. Sie schrieb und schreibt Gedichte, aber auch
nachdenkliche Kurzgeschichten für Kinder. Etwa die Erzählung von
einem syrischen Flüchtlingsmädchen und einer deutschen Schülerin,
die beide in eine Klasse gehen. Das deutsche Mädchen gibt sich dem
Kind aus Syrien gegenüber sehr arrogant. Doch dann kommt der
Corona-Shutdown. Die Eltern des Mädchens arbeiten im Homeoffice, sie
selber darf nicht in die Schule. Sie freundet sich mit der kleinen
Syrerin, die nebenan wohnt, an und die beiden fangen an
„Coronaspiele“ zu spielen, so der Titel der Geschichte. Jedes Kind
malt auf seiner Seite des Gartenzaunes Hüppekästchen und sie spielen
miteinander. Auf diese Weise ist der Abstand gewährt, aber die beiden
kommen sich trotzdem näher.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.