Dramatische Szenen im Kottenforst
Jahresübung der Alfterer Feuerwehr

Unter möglichst realen Bedingungen trainierten die Kameradinnen und Kameraden der Alfterer Löschgruppen, einen Waldbrand zu löschen und schwer verletzte Personen aus dem Waldstück zu retten. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Unter möglichst realen Bedingungen trainierten die Kameradinnen und Kameraden der Alfterer Löschgruppen, einen Waldbrand zu löschen und schwer verletzte Personen aus dem Waldstück zu retten.
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Alfter - (fes) Dramatische Szenen am Samstagnachmittag im Kottenforst
zwischen Oedekoven und Witterschlick: Bei Waldarbeiten war
unkontrolliert eine riesige Tanne umgestürzt, deren gewaltige
Baumkrone einen der Arbeiter unter sich begraben hatte. Ein zweiter
Mitarbeiter war unglücklich gestürzt und durch einen Wurzelteller zu
Tode gekommen.

Der dritte Mitarbeiter blieb weitgehend unverletzt. Durch den
Funkenschlag einer Motorsäge, die dieser vor Schreck fallen ließ,
wurde jedoch aufgrund anhaltender Trockenheit ein Waldbrand entfacht.

Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Szenario um keinen
realen Einsatz, sondern um die große Jahresübung der Feuerwehr
Alfter. Diese fand aber wie immer unter möglichst realen Bedingungen
statt. Sämtliche Einsatzkräfte wussten vorab bei der Alarmierung
nicht, was sie vor Ort erwarten würde, erläuterte die
stellvertretende Pressesprecherin Silke Simon.

Innerhalb kürzester Zeit waren alle vier Löschgruppen (Alfter-Ort,
Impekoven, Gielsdorf und Witterschlick) ausgerückt, 13 Fahrzeuge und
rund 70 ehrenamtliche Kameradinnen und Kameraden waren im Einsatz.
Vorab waren von den Übungsleitern Marc Schumann, Philipp Knoff und
Michael Fuhs einige Vorbereitungen getroffen worden: Unfalldarsteller
des Malteser Hilfsdienstes Meckenheim spielten die Verunglückten.

Das „brennende“ Waldstück war durch ein Flatterband markiert
worden, wobei die Höhe des Bandes die Höhe der „Flammen“
kennzeichnen sollte. Bevor es zur Löschung des Brandes kam, galt es
die Verletzten zu retten. Zunächst holten die Feuerwehrleute den
unverletzten Arbeiter aus dem Wald, ließen sich von ihm den
Unfallhergang schildern, kümmerten sich anschließend um den unter
der Baumkrone liegenden Verletzten, bis die Notärzte eintrafen.
Schumann. Hier lag auch die größte Herausforderung bei der
Jahresübung: Der Unfallort befand sich mitten im Wald und war nur
schwer zugänglich. Da schnell feststand, dass der dritte Mitarbeiter
keine „Vitalfunktionen“ mehr zeigte, kümmerten sich die
Einsatzkräfte zunächst nicht weiter um ihn.

Um den Waldbrand einzudämmen fuhren die Löschfahrzeuge von beiden
Seiten an den Unglücksort heran. Einmal durch das Waldstück vom
Oedekovener Waldparkplatz Am Herkenbusch aus. Von Witterschlicker
Seite aus von der Straße Schmale Allee. Wichtig war hier: Möglichst
ruhig, konzentriert und ohne Hektik und gut koordiniert an die Sache
heranzugehen: „Es macht keinen Sinn, mit allen Fahrzeugen
gleichzeitig vorzufahren und ein Verkehrschaos zu haben“, so
Schumann. Schwierig war es auch im Wald die Wasserversorgung sicher zu
stellen. Die mitgeführte Wassermenge der eingesetzten
Löschfahrzeuge, etwa 6.500 Liter, reichte dabei erwartungsgemäß
nicht aus, um den Waldbrand zu bekämpfen. Daher war ein Pendelverkehr
eingerichtet worden, bei dem ein Löschfahrzeug als Puffer bereitstand
und laufend von den Tanklöschfahrzeugen der benachbarten Feuerwehren
mit Wasser versorgt wurde.

Doch es galt noch weitere Herausforderungen zu meistern: Während der
Jahresübung erfolgten gleich zwei Notrufe zu realen Einsätzen. In
Oedekoven waren zwei Personen in einem Fahrstuhl steckengeblieben. Die
drei Übungsleiter mussten nun überlegen, ob die gesamte Übung
„eingefroren“ werden sollte oder nicht.

Schlussendlich zog man die Löschgruppe Alfter von der Jahresübung
ab, die bereits vier Minuten nach Alarmierung vor Ort waren und die
Personen im Zuge einer sogenannten „technischen Hilfeleistung“ aus
dem Aufzug befreien konnten. Im Anschluss an den Einsatz konnten die
Alfterer Wehrleute wieder in die Übung integriert werden.

Später löste der Funkmeldeempfänger für den zweiten realen Einsatz
aus. Erneut mussten Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrleute aus der Übung
herausgelöst werden. Diesmal galt es im Witterschlicker Gewerbegebiet
auf der Raiffeisenstraße eine Ölspur zu beseitigen.

Ausgerückt waren die Kameraden aus Witterschlick. Reale Einsätze
während einer Jahresübung gab es bislang noch nicht, so Silke Simon.
Wehrleiter Gemeindebrandinspektor Thorsten Ohm bedankte sich bei allen
Beteiligten mit einem dicken Lob: „Hier wurde eine bemerkenswerte
Leistung erbracht. Ihr habt heute erneut die Leistungsfähigkeit
unserer ehrenamtlichen Feuerwehr unter Beweis gestellt.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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