Dramatische Szenen in Witterschlick
Jahresübung der Feuerwehr Alfter
Alfter-Witterschlick - (fes) Dramatische Szenen auf dem Betriebsgelände der „Deutschen
Steinzeug“ in Witterschlick: 20 „Verletzte“ konnten bei einem
Brand in einer Fabrikhalle gerettet werden. Glücklicherweise handelte
es sich hierbei um keinen echten Katastrophenfall, sondern um die
traditionelle Jahresübung der Alfterer Feuerwehr.
Blutüberströmt, stöhnend und hustend lagen mehrere Menschen vor der
Werkhalle der „Deutschen Steinzeug“ in Witterschlick. „Ich habe
starke Schmerzen, warum hilft mir keiner“, verzweifelte Hilferufe
hallten den Rettungskräften von Feuerwehr, Polizei und
Katastrophenschutz entgegen, als sie sich der „brennenden“
Lagerhalle näherten, wo es zu einer Verpuffung gekommen war.
Glücklicherweise waren die vermeintlichen Opfer professionelle
Unfalldarsteller der Jugendabteilung des Malteser Hilfsdienstes aus
Meckenheim und die Rauchentwicklung durch die Flammen wurde nur
simuliert. Auf dem Programm stand die Jahresübung der Freiwilligen
Feuerwehr Alfter, an der sich alle vier Löschgruppen der Gemeinde aus
Alfter-Ort, Impekoven, Witterschlick und Gielsdorf beteiligt hatten.
Auch Kollegen aus Duisdorf, Mitarbeiter der Bonner Polizei und des
Rettungsdienstes der Katastrophenschutzeinheiten des
Rhein-Sieg-Kreises waren dabei. 150 Teilnehmer waren insgesamt am
Einsatzgeschehen beteiligt, davon 60 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus
Alfter. Das Szenario: In der Lagerhalle hatte sich ein schwerer
Unglücksfall mit einer Explosion ereignet, wodurch es zu einem
„ausgedehnten Brandereignis“ kam. Rund 20 Verletzte galt es zu
bergen. Um möglichst realistisch zu proben, wussten die Löschgruppen
zuvor nicht, wo sich der Einsatzort befand und was sie vor Ort
erwarten würde, erläuterte Alfters Feuerwehr-Pressesprecher Michael
Hesse. Die Kameradinnen und Kameraden wurden unter den Stichworten
„B-4 M Gebäudebrand sowie ManV“ alarmiert. Die Kürzel standen
für einen großen Gebäudebrand, in diesem Fall eine rund 1.500
Quadratmeter große Lagerhalle, sowie einem „Massenanfall von
Verletzten“. Zu den „Verletzten“ zählten beispielsweise Miriam
Demary und Valerie Korth. Sie lagen blutüberströmt vor der
Lagerhalle, Miriam Demarys Arm war durch die starke Explosion durch
eine Fliesenscherbe verletzt worden, die sie unter Schmerzen
herauszog. Die Arterie war dadurch so stark verletzt, dass sie
bewusstlos gestützt von ihrer Partnerin auf Hilfe wartete. Sie und
die 18 anderen Darstellerinnen und Darsteller gehören zu den
Meckenheimer Jugendmaltesern und beschäftigen sich mit der
realistischen Unfalldarstellung, damit in entsprechenden Übungen die
Einsatzkräfte unter möglichst realistischen Bedingungen trainieren
können. Kleidung und Körperteile waren mit Kunstblut, wie es auch im
Theater verwendet wird, verschmiert.
Auffallend war, wie besonnen die Rettungskräfte vorgingen. Alles
wirkte geordnet und bestens geplant. Hektik kam keine auf. Auch nicht
bei den Feuerwehrleuten, die in mehreren Trupps in das Gebäude
eindrangen, um „Flammen“ und Rauchentwicklung zu stoppen.
Hauptziel war dabei nicht der Erhalt der Lagerhalle, erklärte Hesse,
sondern vielmehr ging es darum, zunächst die verletzten Personen zu
orten und zu bergen, und zu verhindern, dass die Flammen aus der Halle
schlugen und auf die Nachbargebäude übergriffen. In Witterschlick
kam erschwerend hinzu, dass das Firmengebäude direkt am Bahnhof
liegt: „Wir haben im Sommer in Siegburg gesehen, wie schnell eine
Böschung am Bahndamm brennen kann“, so Hesse. Die Verletzten wurden
direkt vor Ort behandelt und betreut in der so genannten
„Patientenablage“, einem separaten abgetrennten Bereich auf dem
Parkplatz des Firmengeländes. Für den reibungslosen Ablauf der
Übung zeichneten der Leiter der Feuerwehr Alfter, Thorsten Ohm, sein
Stellvertreter Philip Knoff, Gemeindebrandinspektor Eric Lambertz
sowie der Ärztliche Leiter für die Rettungsdienste Christian
Diepenseifen verantwortlich. Hinzu kamen noch einige
Übungsbeobachter. Aus Sicht der Übungsleiter verlief die Übung
erfolgreich: „Alle wesentlichen Übungsziele wurden erreicht, so
dass sich die Menschen in der Gemeinde Alfter darauf verlassen
können, dass ihnen auch in größeren Einsatzlagen schnell und
kompetent geholfen wird“, resümierte Pressesprecher Michael Hesse,
der sich bei allen Beteiligten für deren Einsatz bedankte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.