Die Spargelsaison in Alfter ist eröffnet
Klima bereitet den Bauern Sorgen
Alfter - (fes) Alfters Bürgermeister kam mit einem dicken Kompliment:
„Der Geschmack ist allererste Sahne, wie immer“, lobte Rolf
Schumacher, als er gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Oliver
Krauß auf dem Hof Mandt die diesjährige Spargelsaison
eröffnete.
Das regionale Edelgemüse, Erdbeeren, aber auch frische Salate und
andere Gemüsesorten boomen. Über fehlende Kundschaft kann sich der
Familienbetrieb nicht beklagen, auch in Coronazeiten nicht, freut sich
Karlheinz Mandt. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die
Krise auch auf dem Hof am Taubenweiherweg angekommen ist. Lange Zeit
war nicht klar, ob ausreichend Erntehelfer kommen würden. Jedes Jahr
beschäftigen Mandts sechs Saisonkräfte hier. Ein Rumäne und ein
Pole kamen kurz vor Saisonbeginn.
Die beiden mussten allerdings erstmal in eine zweiwöchige
Quarantäne, bevor sie aufs Feld durften. Diese Woche kamen noch zwei
weitere Helfer. Und es standen noch weitere Bewerber Schlange. Viele,
die coronabedingt derzeit keinen Job haben: Studenten, Schüler und
Kurzarbeiter riefen an, zwei hat Mandt schlussendlich genommen. Der
Bauer spricht von einem Spagat. Auf der einen Seite braucht er die
Nachwuchskräfte, auf der anderen Seite möchte er für das kommende
Jahr die osteuropäischen Saisonarbeiter, die schon seit vielen Jahren
nach Alfter kommen, nicht verlieren.
Oliver Krauß bedauerte, dass die Regierung die Einreise von Rumänen
nicht in der Zahl durchsetzen konnte, wie es notwendig gewesen wäre.
Dennoch findet Mandt lobende Worte : „Wir Landwirte fühlen uns sehr
gut von der Politik vertreten.“
Eine größere Sorge bereitet Karlheinz Mandt jedoch das Klima. Der
dritte Dürresommer in Folge droht. Im April kam kaum Regen auf die
Felder. Die immer länger anhaltenden Trockenperioden haben auch
Konsequenzen für die Qualität des Spargels: „Er schmeckt zwar sehr
gut, aber die Stangen sind durch die fehlende Feuchtigkeit dünner.“
Fällt weiterhin kein ergiebiger Landregen, könnte dies dazu führen,
dass man auf dem Alfterer Hof nicht wie sonst bis zum Johannistag (24.
Juni) sticht, sondern lieber eine Woche früher aufhört, um die
Wurzeln für das kommende Jahr zu schonen. Junior Markus Mandt
erläuterte, dass man 2021 eine neue Bewässerungstechnik anwenden
werde. Statt der Überkopfbewässerung soll es dann eine
Tröpfchenbewässerung geben.
Und wie sieht des auf den anderen Bauernhöfen in der Gemeinde Alfter
hinsichtlich der Saisonarbeitskräfte und Corona aus? „Gut“,
meinte Bürgermeister Schumacher. „Sie kommen alle zurecht.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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