Wasserturm in Gielsdorf
Lösung für Wasserturm in Sicht?
Gielsdorf (fes). „Sie haben ein Schmuckstück und einen neuen Ortskern geschaffen und das aus eigener Kraft mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement. Gielsdorf mit seiner Dorfgemeinschaft ist in der Gemeinde Alfter eine echte Landmarke“, lobte Alfters Vize-Bürgermeisterin Luise Wiechert. Der Grund: Im August 2023 hatten die „Wasserturmfreunde Gielsdorf“ gemeinsam mit dem Ortsausschuss, dem Junggesellenverein und der Männerreih entschieden, den Platz zwischen Wasserturm, dem Vereinsheim der Junggesellen und dem Artenschutzturm des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus oberhalb Gielsdorfs neu zu gestalten.
Ehrenamtliche Arbeit
Über viele Jahre habe sich die Fläche in einem bemitleidenswerten Zustand präsentiert, wie Benedikt Kreuzberg, Vorsitzender der „Wasserturmfreunde“, schilderte: Schlamm an den Schuhen bei Regen, roter Sandstaub bei trockenem Wetter, wild parkende Autos oder Wohnmobile und Schlaglöcher. Das war einmal.
Nun wurde er frühere Ascheplatz mit einem Fest feierlich eröffnet. Dazu hatten die „Wasserturmfreunde Gielsdorf“ Helfer, Sponsoren und Bürger eingeladen. Viele Stunden ehrenamtliche Arbeit, ordentlich Muskelkraft und jede Menge Unterstützung von Sponsoren und Gönnern brauchte es, um den Platz herauszuputzen.
Hilfe von Sponsoren
Die Alfterer Firmen Faßbender Tenten, Forster Garten- und Landschaftsbau, Bodo Schucht, die Gartenbaumschule Fuhs und die Firma Neukirchen förderten das Projekt großzügig mit Baumaterial, Pflanzen und Arbeitsgeräten.
Alleine 10.000 Steine wurden über Schottersplit verlegt um das Ökopflaster fertigzustellen. Zwei Abflüsse sorgen dafür, dass der Platz auch bei Starkregen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Fläche des angrenzenden NABU-Artenschutzturms wurde mit einer Wildkräuterfläche und einer niedrigen Umrandung ebenfalls neu hergestellt. Gemeinsam mit den Naturschützern wurde außerdem ein Insektenhotel aufgestellt.
Auf dem benachbarten Spielplatz konnte eine Erle gepflanzt werden und den Dorfplatz zieren nun zwei große Pflanzkübel mit einem Ahorn und einer Linde. Die Männerreih steuerte noch eine Bank in ihren Vereinsfarben zum Verweilen bei. Zudem ist der Platz nun abgesperrt, so dass dort niemand mehr sein Auto abstellen kann.
Zukunft des Wasserturms
Hätte die Gemeinde das Projekt finanzieren müssen, wären laut Benedikt Kreuzberg, Kosten im knapp sechsstelligen Bereich angefallen. Angesichts der prekären Haushaltslage sei dies „keine denkbare Alternative“ gewesen.
Und der Wasserturm? Während der Platz nun ein Schmuckstück geworden ist, ist es der alte 1972 stillgelegte Wasserturm, der Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut worden ist, noch lange nicht und er verfällt zusehends. 2002 hatte ein Kölner Unternehmer den Turm von der Gemeinde für einen symbolischen Preis gekauft mit der Auflage, diesen bis spätestens 2009 zu sanieren, was jedoch nie geschah.
Die Gemeinde klagte gegen den Eigentümer. 2013 wurde der Turm dann für 36.000 Euro zwangsversteigert und befindet sich nun im Privatbesitz einer Eigentümerfamilie. 2016 traten die Eigentümer an die Gemeinde heran, dass diese ihnen angrenzende Flächen übertragen solle, umneben dem Turn einen Anbau realisieren zu können. Nur so würden sich aus Sicht der Eigentümer eine Sanierung und Nutzung lohnen. Dies lehnten damals jedoch die örtlichen Vereine ab, die die Flächen weiterhin nutzen wollten. Getan hat sich seitdem nichts mehr. Die Sanierungskosten wurden damals von der Gemeinde auf rund 46.000 Euro geschätzt.
Die „Wasserturmfreunde“ hatten sich 2016 mit dem Ziel gegründet, das denkmalgeschützte „Zeugnis der Geschichte der öffentlichen und zentralen Wasserversorgung zu erhalten“ und die denkmalgerechte Sanierung zu ermöglichen. Auch der Erwerb des Turmes durch die „Wasserturmfreunde“ steht seitdem im Raum. Benedikt Kreuzberg signalisierte, dass sich in den kommenden Monaten etwas tun könnte. Über Details zu sprechen sei aber noch zu früh.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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