Initiative Plastikmüllfreies Alfter
Mehr Müll in der Natur durch Corona

Der Müll muss weg; Ingeborg Renckendorf (rechts) und Monika Placke sammelten am Hardtbach in Oedekoven Unrat ein  (natürlich mit dem gebührenden Abstand). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Der Müll muss weg; Ingeborg Renckendorf (rechts) und Monika Placke sammelten am Hardtbach in Oedekoven Unrat ein (natürlich mit dem gebührenden Abstand).
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Alfter - (fes) Weit brauchten Ingeborg Renckendorf und Monika Placke an
diesem Vormittag nicht zu gehen: Schon hatten sie mit ihren
Greifzangen die ersten Papiertaschentücher, Plastikflaschen und
leider auch Masken zum Schutz gegen das Coronavirus eingesammelt. Die
ehemalige Alfterer Lehrerin Ingeborg Renckendorf (79) hatte vor knapp
zwei Jahren die Initiative „Plastikmüllfreies Alfter“ ins Leben
gerufen. Seit langem ist sie in ihrer Freizeit unermüdlich im
Einsatz, um wilden Müll einzusammeln, den rücksichtslose Bürger
einfach auf die Straßen oder in Grünanlagen weggeworfen haben.

Diesmal war sie mit ihrer Bekannten am Hardtbach im Oedekovener
Alma-Gewerbepark unterwegs. Hier fanden sie alles Mögliche:
Ausgedientes Plastikspielzeug ebenso wie Gäbelchen und
Styroporverpackungen vom benachbarten Imbissstand. Was viele nicht
wissen: Der Hardtbach mündet bei Graurheindorf in den Rhein. Jede
Menge Unrat fließt auf diese Weise in den Fluss, später ins Meer und
durch die in den Kunststoffen erhaltenen Weichmacher können viele
Tiere verenden.

Müll in der Natur nimmt in Corona-Zeiten zu

Hat sich in Zeiten von Corona etwas geändert? Geht der Müll
vielleicht zurück? „Das ist leider nicht der Fall“, bedauerte
Ingeborg Renckendorf . Eher im Gegenteil, denn sie hat einen anderen
traurigen Trend beobachtet: „Vieles hat sich verlagert. Ich bin oft
im Wald unterwegs und finde immer häufiger zugemüllte Lichtungen.“
Manche Menschen zieht es hinaus in die Natur, wo sie sich unbeobachtet
fühlen. Ihr Essen lassen sie sich von Restaurants in
Styroporverpackungen einpacken und verzehren die Speisen dann
draußen. Oft wird der Müll dann nicht mehr mitgenommen und bleibt im
Wald oder in Parks liegen. Renckendorf befürchtet, dass dieses
Phänomen während des Teil-Lockdowns im November noch zunehmen wird,
da Gaststätten geschlossen sind und sich immer mehr Leute draußen
treffen werden. Sie findet auch immer wieder weggeworfene
Schutzmasken.

Eine Tendenz, die auch Monika Placke beobachten konnte. Erst kürzlich
fand sie einen größeren Müllberg auf den Treppenstuften der
Pfarrkirche St. Matthäus in Alfter. Coronabedingt kann sich die
Initiative Plastikmüllfreies Alfter derzeit nicht treffen. Beide
hoffen jedoch mit ihrer aktuellen Aktion viele Mitmenschen zu
sensibilisieren, ihren Dreck nicht einfach achtlos wegzuwerfen und
damit die Umwelt zu verschmutzen oder gar zu vergiften.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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