Gläubige sollen mitreden bei Weltsynode in Köln
Motto: „Sag‘s dem Papst!“

Werben für die Weltsynode: Lorenz Dierschke (links) und Martin Zielinski, hoffen, dass möglichst viele Katholiken den Dialog mit Papst Franziskus suchen.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Werben für die Weltsynode: Lorenz Dierschke (links) und Martin Zielinski, hoffen, dass möglichst viele Katholiken den Dialog mit Papst Franziskus suchen.
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Region (fes). „Sag’s dem Papst!“ – unter diesem Motto haben die Gläubigen in aller Welt derzeit Gelegenheit sich im Rahmen der Weltsynode Gedanken über die Zukunft der katholischen Kirche zu machen. Die beiden Sprecher des 2017 gegründeten Dekanatsbereichs Rhein-Sieg linksrheinisch Martin Zielinski aus Witterschlick und Lorenz Dierschke aus Rheinbach rührten im Pfarrheim von St. Lambertus Witterschlick kräftig die Werbetrommel und hoffen, dass sich möglichst viele Gläubige an der Weltsynode beteiligen werden. Auch vor Ort in Witterschlick sollen die Gläubigen im März Gelegenheit haben, sich aktiv einzubringen und zu äußern (siehe unten).

„Unser Ziel ist es deutlich zu machen, dass wir als Kirche nicht mehr so weitermachen können wie bisher, dann sind wir bald bankrott. Momentan sind wir eine Kirche der Grauhaarigen. Wir müssen die Jugend mitnehmen, sonst sind wir ein Auslaufmodell“, betonte Dierschke .

Über eine Online-Beteiligungsplattform können Christen ihre Anregungen, ihre Kritik und ihre Sorgen kundtun. Noch bis zum 18. März hat jeder die Möglichkeit sich zu äußern. Zuständig für die Region ist das Erzbistum Köln. Wichtig ist dabei die Transparenz. Alle Beiträge können von jedem jederzeit mitgelesen werden. Die Anregungen werden anschließend ausgewertet und fließen dann in ein Abschlussdokument ein, welches der Papst spätestens Ende 2023 veröffentlichen möchte.

Zehn Themen, zu denen sich die Menschen äußern können, sind dem Heiligen Vater dabei besonders wichtig: Zusammen gehen, einander zuhören, frei und offen sprechen, den Auftrag Jesu annehmen und verantworten, in der Ökumene wachsen oder Einfluss haben und nehmen. Viele Gläubige wünschen sich, dass die Vorstellungen der Laien stärker berücksichtigt werden, dass Frauen auch liturgische Ämter bekleiden dürfen sowie mehr Toleranz bei sexueller Orientierung oder Diversität: „Jeder Mensch ist gleichwertig vor Gott“, betonte Lorenz Dierschke.

Eine „wichtige Triebfeder“ für die Weltsynode sind laut Dierschke auch die Missbrauchsskandale. Rom habe mittlerweile begriffen, dass dies die katholische Kirche weltweit betreffe.

Noch ein weiterer Aspekt liegt Zielinski und am Herzen. Viele Gläubige fühlten sich derzeit heimatlos. Mit dem Dekanatsbereich Rhein-Sieg linksrheinisch soll sich dies ändern: „Wir wollen der Kirche vor Ort wieder ein Gesicht geben.“

An der Weltsynode im Erzbistum Köln können noch bis zum 18. März Pfarrgemeinden, Einzelpersonen, Gruppen oder Gremien teilnehmen. unter

www.weltsynode.koeln

Am Sonntag, 6. März, lädt der Dekanatsbereich Rhein-Sieg linksrheinisch nach der Heiligen Messe um 11 Uhr an St. Lambertus Witterschlick zu einer „Weltsynode vor Ort“ ein. Die Anregungen der Gläubigen werden direkt während der Veranstaltung auf der Internetseite des Erzbistums eingegeben. Abends ab 18 Uhr besteht zusätzlich die Gelegenheit an einer Zoom-Sitzung teilzunehmen. Die Anmeldung erfolgt über Diakon Martin Sander, E-Mail: martin.sander@erzbistum-koeln.de

Am Montag, 7. März, wird um 19 Uhr eine Videokonferenz zur Weltsynode über das Katholische Bildungswerk Rhein-Sieg-Kreis angeboten. Weitere Informationen hierzu unter www.bildung.erzbistum-koeln.de

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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