Kunst der Improvisation

„Muschlich“ für Anfänger

Alfter (fes). Die „große Kunst der Improvisation“ erlebte das Publikum im Alfterer Wald rund um den Aussichtspunkt Böhling. Voll des Lobes war Theaterpädagogin Monika Timme, die gemeinsam mit Co-Spielleiterin Andrea Lütz mit 13 Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren das abwechslungsreiche Theaterstück „Die sprechende Muschel“ oder „Muschlisch für Anfänger“ organisiert hatte. Mehr als eine Stunde lang ging es quer durch den Wald und über die Wiesen oberhalb Alfters. Immer wieder wechselten die jungen Akteure die Spielorte und das Publikum, Eltern, Geschwister, Omas und Opas, wanderten mit Klappstühlen ausgestattet mit und waren begeistert, mit welch großem Elan die jungen Schauspieler ihr Stück nicht nur präsentiert, sondern auch entwickelt hatten.

Während der ersten Sommerferienwoche hatte Monika Timme wieder ihr beliebtes Ferienprojekt des Alfterer Freilichtbühnenprojektes organisiert. Schnell waren die zu vergebenen Plätze ausgebucht. Das Prinzip: Die beiden Spielleiterinnen gaben jeweils eine kleine Rahmenhandlung vor, die Geschichte und die Charaktere erdachten und entwickelten die jungen Darsteller dann aber selbst. Dabei konnten sie fleißig improvisieren und ihrer Fantasie auch freien Lauf lassen. Das hatte durchaus Vorteile: „So merkte keiner der Zuschauer, wenn es mal einen Patzer gab, denn das Publikum weiß ja nicht, wie es hätte sein sollen“, erklärte Monika Timme.

Darum ging es: Einige Kinder haben eine sprechende Muschel gefunden, die die bösen „Muros“ unbedingt haben wollten in dem Glauben, dass sie durch diese Muschel reich werden könnten und träumten von einem großen Schatz. „Jenny“ fühlte sich nirgendwo richtig zugehörig und war hin- und hergerissen zwischen der Kindergruppe und den „Muros“, und wird so zur Spionin, die die Muschel dann auch tatsächlich stiehlt und zu den „Muros“

bringt. Doch die sind wütend, dass sie die Muschel nicht verstehen können. Spricht sie „muschlisch“? Hinzu kamen einige „Helferwesen“, die gegen Ende des Stückes die Kinder zu einem Schatz führten. In einer turbulenten Schlussszene eroberten die „Muros“ den Schatz, doch statt Gold fanden sie dort nur „Müll“ vor und zogen wütend von dannen. In der Kiste waren kleine Armbänder versteckt. Die Mädchen und Jungen hatten aber sofort kapiert, dass es sich um den „Schatz der Freundschaft“ handelte.

Clara (12) aus Hersel war zum ersten Mal dabei, sie liebte ihre Rolle als tollpatschiges Helferwesen: „Das war so lustig.“ Die beiden Bonner Schwestern Fiona (12) und Mareike (10) haben schon öfter beim Freilichttheater mitgewirkt: „Mir macht es immer viel Spaß mit meiner großen Schwester zusammen zu spielen, auch zu Hause machen wir gemeinsam Rollenspiele“, schilderte Mareike. Die 12-jährige Anna aus Alfter sahen die Zuschauer gleich in einer Doppelrolle. Sie spielte die Muro-Spionin Jenny, lieh aber auch als Synchronsprecherin der Muschel ihre Stimme, beides machte ihr großen Spaß. Birk aus Roisdorf überzeugte als „Kind mit besonderen Kräften“. Als Dankeschön überreichten zur gelungenen Aufführung Monika Timme und Andrea Lütz neben den Genannten auch den anderen jungen Schauspielern jeweils eine Rose: Amalia, Finn, Franka, Gwen, Helen, Jana, Jannis und Louise. Danach wurde auf dem Böhling noch schön gefeiert.