Pläne für Campus Klostergarten in der Kritik
Neubau Freie Christliche Schule Bonn

Zwischen Discounter, Supermarkt und Wohnbebauung soll der Campus Klostergarten entstehen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Zwischen Discounter, Supermarkt und Wohnbebauung soll der Campus Klostergarten entstehen.
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Alfter-Oedekoven - (fes) Die Freie Christliche Schule Bonn/Rhein-Sieg (FCSB) kommt den
Bürgern entgegen. Der Campus Klostergarten, den die Schule mit Hilfe
eines Investors im Oedekovener Alma-Gewerbepark realisieren möchte,
soll deutlich kleiner werden. Die neuen Pläne präsentierte der
Trägerverein nun gemeinsam mit der Gemeinde Alfter im Ratssaal im
Rathaus in Oedekoven vor rund 50 Bürgern.

Zunächst stellte Ulrich Faßbinder vom Stadtplanungsbüro Zimmermann
die neuen Pläne vor. Zwischen drei Varianten können die politischen
Gremien nun entscheiden. Die entsprechenden Anregungen und Einwände
der Bürger kommen hinzu. Generell möchte der christliche
Schulträger auf einen Kindergarten nun komplett verzichten, um so den
Lärm für die Anwohner und eine Mehrbelastung durch den Bring- und
Abholverkehr zu reduzieren. Bleiben also noch das Gesamtschulgebäude
und die Vierfachturnhalle. Auch beim Schulgebäude wird abgespeckt:
Variante 1 sieht eine Reduzierung der Vollgeschosse von bislang vier
auf drei vor, in Variante 2 würde das Gesamtschulgebäude über ein
geringeres Volumen verfügen und die Pausenhoffläche wäre im
Gegensatz zu Vorschlag 1 teilweise im Außenbereich. Auch in Variante
3 wird das Schulgebäude wie im zweiten Vorschlag kleiner. Zusätzlich
würde aber zwischen Turnhalle und Gesamtschule an der Stelle der
ursprünglich hier geplanten Kita noch ein Riegelgebäude entstehen,
in dem auch noch einige Schüler unterrichtet werden könnten. Nach
wie vor soll die Grundschule wie für Gesamtschulen üblich vierzügig
bleiben. Die Schülerzahl allerdings werde sich von den bislang
geplanten 825 Jungen und Mädchen auf maximal 780 Schüler reduzieren,
erläuterte Andreas Wiegel, Vorsitzender des Schulträgervereins.
Deutlich verringern würde sich nach neuesten Berechnungen und
Zählungen der Ingenieurgruppe IVV die Zahl des Pkw-Verkehrs bei der
reduzierten Variante. Verkehrsexperte Bernhard Lutterbeck geht nun von
404 Fahrten pro Tag aus, bei 825 Schülern plus Kita war man von 568
Fahrten pro Tag ausgegangen, das wären 29 Prozent weniger.

Noch immer steht der Standort des Gesamtschulgebäudes in der Kritik.
Erneut kam der Wunsch aus der Bevölkerung auf, die Standorte für
Schule (Planfeld A) und Turnhalle (Planfeld C) zu tauschen, da dann
die Schule nicht so nah an die vorhandene Wohnbebauung grenze. Laut
Faßbinder gäben dies die Grundstücksverhältnisse nicht her, da die
Grundstücke einfach nicht gleich groß seien. Zudem wäre die
Belastung für die Anwohner stärker, da die Turnhalle auch nach
Schulende genutzt werde, etwa für Vereine oder Veranstaltungen der
Gemeinde. Sorge hatten die Bürger, ob überhaupt genügend Bedarf da
sei für diese Gesamtschule, wenn zusätzlich die Dependance der
Gesamtschule Rheinbach nach Alfter käme. Diese Bedenken haben
angesichts der steigenden Schülerzahlen weder Planungsamtsleiterin
Claudia Gerhardi noch Andreas Wiegel: „Die Nachfrage nach der
Gesamtschule ist sehr groß. Selbst mit einer vierzügigen Schule und
der Dependance schaffen wir es nicht, den Bedarf in Alfter zu
decken,“ so Wiegel. Gefragt wurde nach dem Mehrwert für Alfter, da
derzeit gerade einmal 25 Prozent der Schüler an der privaten
evangelischen Bekenntnisschule unterrichtet werden, deren „betuchte
Eltern“ dann auch noch Schulgeld bezahlen müssten. Für die
Gemeinde, so Gerhardi, stelle der Mehrwert ein „adäquates
Bildungsangebot für Alfterer Kinder zu sicher“ und sie verwies auf
die hohen Ablehnungsquoten in den umliegenden Kommunen. Die Zahl der
Kinder aus Alfter steige seit Jahren, entgegnete Wiegel. Zudem sei der
Vorwurf schlicht falsch, dass hier nur Kinder aus „betuchten“
Familien und keine Andersgläubigen eine Chance hätten. Am Schulgeld
scheitere dies nicht.

Die Forderungen an die Politik betrafen neben der wiederholt
geäußerten Kritik am Standort allgemein auch die Verkehrssituation.
Gefordert wurde, dass die Nebenstraßen entlastet werden. Den
Vorschlag eine Tiefgarage zu bauen nahm Andreas Wiegel auf. Er wolle
diese Idee mit dem Investor, der mindestens 30 Millionen Euro
investieren möchte, besprechen. Da in Oedekoven einige Bauprojekte,
aktuell an der Châteauneufstraße, realisiert werden, befürchtete
ein Anwohner die „Zubetonierung Oedekovens“.

Bianca Lorenz vom Planungsamt erklärte noch einmal die weiteren
Schritte des Bauleitplanverfahrens, das sich noch immer in einem sehr
frühen Stadium befände. Die Stellungnahmen des Abends werden
ausgewertet und dem Gemeindeentwicklungsausschuss am 28. Juni zur
Abwägung vorgelegt. Es erfolgt eine erneute Offenlage der Pläne,
bevor der Satzungsbeschluss für die Aufstellung des Bauplanes
getroffen wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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