Skulpturen von Erich Beck
Neue Heimat an der der Deutschen Steinzeug

Auf den neuen Standort von Robert und Johannes stoßen an (von links): Dieter Schäfer, Bernhard Hermann, Erich Beck und Sigrid Pippon. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Auf den neuen Standort von Robert und Johannes stoßen an (von links): Dieter Schäfer, Bernhard Hermann, Erich Beck und Sigrid Pippon.
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Alfter-Witterschlick - „Was lange währt, wird endlich gut“, mit diesen Worten begrüßte
Witterschlicks Ortsvorsteherin Sigrid Pippon den Künstler Erich Beck
und einige Gäste, die zur offiziellen Enthüllung der von Beck
geschaffenen Stahlmänner „Johannes“ und „Robert“ kamen, die
an der Pforte vor der Deutschen Steinzeug an der Servaisstraße eine
neue, bleibende Heimat gefunden haben und damit zurückgeführt werden
konnten in den öffentlichen Raum. Seit 2005 begrüßten und
verabschiedeten der Sitzende (Johannes) und der Stehende (Robert)
unweit von ihrem neuen Standort am Witterschlicker Bahnhof die
Reisenden. Der Kulturkreis Alfter hatte sie seinerzeit für 1.000 Euro
erworben und der Gemeinde Alfter geschenkt, gleichzeitig sind sie
Bestandteil des Witterschlicker Kulturerlebnisweges. Die Eheleute
Anette und Albert Söhngen, Eigentümer des Bahnhofsgebäudes,
stimmten seinerzeit zu, dass Becks Skulpturen dort stehen durften.
2016 wurden das Bahnhofsgebäude und damit auch die Figuren
eingezäunt, da es immer wieder zu Vandalismus kam. Damit, so
kritisierte Beck, waren die Figuren nicht mehr Teil des öffentlichen
Raums. Es kam zu Differenzen zwischen dem Ortsausschuss, dem
Kulturkreis, den Eheleuten Söhngen und dem Künstler. Erich Beck
stellte im selben Jahr einen Bürgerantrag, schlug verschiedene
Alternativstandorte vor, die Verwaltung vermittelte und am Ende
entschied der Haupt- und Finanzausschuss, dass Johannes und Robert vor
der Deutschen Steinzeug ihren neuen Standort bekommen sollten. Dieter
Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinzeug, war sofort
von dem Vorschlag angetan: „Erich Beck hat selber zehn Jahre bei uns
gearbeitet, als Bürgermeister Rolf Schumacher auf uns zugekommen war,
waren wir sofort einverstanden, denn die Skulpturen passen als Kunst
am Bau hervorragend hier hin. Für uns ist es eine große Freude.“
Gemeinsam mit dem Bauhof der Gemeinde wurden die jeweils gut ein
Zentner schweren Figuren mit dem Gabelstapler vom Bahnhof zur
Deutschen Steinzeug transportiert, der Sitzende wurde fachmännisch
auf eine neue Bank aus Kanalklinkern gesetzt, da die alte Bank leider
kaputtgegangen war, bedauerte Bernhard Hermann vom technischen Dienst
der Deutschen Steinzeug. Auch eine Bodenfläche aus gebrannten
Keramikfliesen wurde eigens für die Skulpturen gelegt. „Da die
Skulpturen Eigentum der Gemeinde und damit Eigentum aller Bürger
sind, gehören sie in die Öffentlichkeit, denn Sinn und Zweck von
Kunstwerken im öffentlichen Raum ist es, durch eine zufällige
Begegnung mit ihnen angeregt oder berührt zu werden oder sich mit
ihnen auseinanderzusetzen“, freute sich Sigrid Pippon.

Die Vorsitzende des Kulturkreises Alfter, Eugenie Hellmann, kann sich
mit dem neuen Standort hingegen nicht anfreunden: „Ich finde den
Platz nicht sehr ideal, die Figuren wirken dort verloren, eben
hingestellt“, äußerte sie sich gegenüber dieser Zeitung. Bereits
im Vorfeld kritisierte Hellmann die Versetzung, da dadurch der vom
Kulturkreis geschaffene Kulturerlebnisweg mit dem dazugehörigen
Faltplatt zerstört werde. Zudem verweist Hellmann darauf, dass der
Kulturkreis zumindest für die zweite Skulptur 1.000 Euro bezahlt
habe. Erich Beck sieht dies hingegen anders. In seinen Augen hat er
die Skulpturen dem Kulturkreis geschenkt, da dieser nur die
Materialkosten bezahlt habe, nicht aber die aufwendige künstlerische
Arbeit.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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