Trafoturm wird zum Artenschutzzentrum
Neue Heimat für Vögel und Insekten
Alfter-Gielsdorf - (fes) Schön anzusehen ist er nicht, der marode Trafoturm oberhalb
Gielsdorfs zwischen Dorfgemeinschaftshaus, Spielplatz,
Feuerwehrgerätehaus und Wasserturm. Das möchte die Kreisgruppe Bonn
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ändern und erhielt dafür
nun auch grünes Licht von den Mitgliedern des Alfterer
Gemeindeentwicklungsausschusses.
Das Gebäude soll zu einem Artenschutzturm umgebaut werden. Den
Politikern stellte Willi Richter vom NABU das Konzept kürzlich vor.
Zunächst wird der obere Teil des Turms gereinigt und von innen
zugänglich gemacht. Anschließend sollen Nisthilfen für Vögel sowie
eine Durchflugöffnung am Turm angebracht werden. Rund um das Gebäude
werden dann in Abstimmung mit der Gemeinde Alfter artengerechte
Blühflächen angelegt. Hinzu kommt ein Insektenhotel für Wildbienen.
Um den Turm vor Graffiti-Sprayern oder Vandalismus zu schützen, soll
er mit ansprechenden Motiven bemalt werden.
Profitieren werden auch der Gielsdorfer Junggesellenverein und die
örtliche Löschgruppe von der Idee. Da der Turm an das alte
Feuerwehrgerätehaus angebaut ist, möchten die Junggesellen das
Erdgeschoss als weitere Lagermöglichkeit nutzen. Sie haben bereits
das Feuerwehrgerätehaus hierfür gemietet.
Auch die Freiwillige Feuerwehr wird profitieren. Die Kameraden können
an dem Trafoturm Übungen abhalten. Für den Umbau des Turmgebäudes
wurde dem NABU von dem Energieversorger innogy bereits eine
finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Auf die Gemeinde
entfallen Kosten von etwa 3.700 Euro für den Bauhof, der die
Umgestaltung der Fläche um den Trum vornehmen wird.
Die Einsaat der Blühstreifen sowie den Anstrich des Gebäudes
übernimmt der NABU. Hier werden auch die örtlichen Vereine
mithelfen. Daher fallen für die Gemeinde lediglich nur noch
Materialkosten für den Anstrich an, die aber derzeit noch nicht genau
beziffert werden können.
Lobende Worte für das Vorhaben gab es von allen Fraktionen. Sabina
Glasmacher (Grüne) sprach von „einem Projekt, dem man von ganzen
Herzen zustimmen kann.“
Fridhelm Marx (SPD) nutzte die Gelegenheit auch noch einmal, um auf
den „vor sich hin rottenden Wasserturm, den der Rat zu verantworten
hat“, hinzuweisen. Dieser steht ebenfalls an der Straße Auf der
Heide gegenüber des Trafoturmes.
Zur Historie: Das ehemalige Turmgebäude in Gielsdorf diente
seinerzeit als Transformationsanlage (Trafo) und wurde 1955 von der
RWE an das alte Feuerwehrgerätehaus angebaut. Diese Versorgungsanlage
wurde inzwischen außer Betrieb genommen. Nach Abbau der Trafoanlage
hat die Westnetz GmbH der Gemeinde Alfter angeboten den Turm kostenlos
zu übertragen, um ihn einer anderen Nutzung zuzuführen.
Eigentümerin ist seitdem die Gemeinde Alfter.
Der Turm steht ebenso wie das alte Feuerwehrgerätehaus auf einem
gemeindeeigenen Grundstück, so dass keine Eigentumsübertragung
erforderlich war. Der Innenraum der ehemaligen Trafostation wurde
zwischenzeitlich von einer Fachfirma gereinigt. Belastungen durch
Schadstoffe sind nicht bekannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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