Die Kirche der Zukunft
Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Alfter
Alfter-Witterschlick - (fes) „Unausweichliche Veränderungsprozesse vor Ort“ gelte es
in der Pfarreiengemeinschaft anzupacken. Stellen sich die Gläubigen
zwischen Alfter und Volmershoven-Heidgen diesen Herausforderungen
nicht, „werden wir irgendwann hinweg gespült“.
Dies betonte Pfarrer Rainald M. Ollig beim traditionellen
Neujahrsempfang der Pfarreiengemeinschaft Alfter, der in diesem Jahr
an St. Lambertus Witterschlick stattfand. Noch laufe sehr viel im
Gemeindeleben, lobte Ollig. Es gebe eine große Breite an Gruppen, die
der Kirche angehören oder ihr nahestünden.
Kritisch sieht Ollig jedoch, dass es immer weniger Christen und vor
allem Gottesdienstbesucher gäbe, was jedoch nicht bedeute, dass die
Aufgaben abnähmen: „Sie werden jedoch auf immer weniger Schultern
verteilt, was zur Auslaugung und Ermattung führen kann.“ In Alfter
findet Rainald M. Ollig eine „Erhaltungs-Mentalität“ vor. Zum
einen geben Verharren und Festhalten am Bestehenden eine gewisse
Sicherheit. Man gehe keine Risiken ein und laufe nicht Gefahr zu
scheitern. Hier liegt jedoch nicht nur eine große Stärke, sondern
zugleich auch eine große Schwäche, führte Ollig aus. Als Stärke
hob er hervor, dass es in den Gemeinden im Vorgebirge viel Gewachsenes
und immer noch einen „guten Bodensatz“ gäbe. Viele Menschen
engagieren sich in ihren Pfarrgemeinden. Als Schwäche sieht Pfarrer
Ollig jedoch, dass „wir dabei die Quelle unseres Tuns, Jesus
Christus und den Glauben an ihn“ verlieren: „Wir werden spirituell
immer leerer und verstehen nicht, was uns die massiven
gesellschaftlichen und vor allem religiös-kirchlichen Veränderungen,
die wir alle spüren, sagen und wie wir damit umgehen wollen. Manchmal
stehen wir ratlos und ohnmächtig vor den vielen Umbrüchen.“ Mit
der Rückbesinnung auf den Glauben an Jesus Christus möchte das
Pastoralteam die nächsten Jahre gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat
und den Pfarrausschüssen über diese unausweichlichen
Veränderungsprozesse nachdenken, Ziele vereinbaren und Visionen
entwickeln. Ein erster Schritt in dieser Richtung ist ein Klausurtag
am 24. Februar. Daher lud Pfarrer Ollig alle Gläubigen ein an der
Zukunft der Kirche mit eigenen Ideen, Impulsen und Visionen
mitzuwirken: „Vielleicht lässt sich heute Gott nur so neu
finden.“
In seiner Ansprache erinnerte Ollig auch an die zurückliegenden
Pfarrgemeinderatswahlen vom vergangenen November, wo für eine
vierjährige Amtszeit Carsten Falkenbach, Jan Klencz, Christian
Lanzrath, Mathias Molzberger, Sylvia Rieks, Holger Scherer, Peter
Simon , Martina von Adrian und Martin Zielinski gewählt worden sind.
Zugleich stellte er noch einmal Elke Friedrich vor, die im Juli 2017
Ansprechpartnerin für all jene ist, die sich ehrenamtlich in den
Pfarrgemeinden engagieren. Sie vernetzt diese Menschen und
unterstützt andere bei der Suche nach ehrenamtlichen Kräften, sorgt
unbürokratisch für ein offenes Ohr und bietet konkrete Hilfen an.
Großer Dank galt den diesjährigen Sternsingern. Anfang Januar waren
Kinder und Jugendliche als Heilige Drei Könige unterwegs und
sammelten in diesem Jahr Geld gegen Kinderarbeit, speziell in Indien.
Insgesamt kamen in der Pfarreiengemeinschaft rund 22.000 Euro
zusammen. 3.590 Euro erbrachte der Verkauf an selbst gebastelten
Christbaumkugeln, die nach den Adventsgottesdiensten in den einzelnen
Pfarrgemeinden verkauft wurden. Das Geld kommt der Initiative
„Lebensbrunnen für Afrika“ zugute. Unterstützt wird eine Schule
für bedürftige Kinder und Jugendliche in Sambia. Mit dem Geld
können eine neue Spüle für die Schulküche sowie neue Stühle für
die Klassenräume finanziert werden. Zudem gibt es Geld für die
Schulspeisung. 2018 stehen einige Ereignisse an. So gibt es im
November Kirchenvorstandswahlen und vom 10. bis 22. April wird
Weihbischof Ansgar Puff visitieren. Ollig hofft, dass er den Gemeinden
neue und wichtige Impulse mit auf den Weg geben kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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