Eine "Grüne Mitte" für Alfter
Pläne für den Herrenwingert nehmen Gestalt an
Alfter - (fes) Eine Markthalle, durchzogen von großen, bogenförmigen
Fenstern. Wohnungen auf den Obergeschossen des Supermarktes. Eine
Festwiese und ein Dorfplatz mit Obstbäumen und parkähnlichen
Strukturen: Als „Grüne Mitte“ mit dörflichem Charakter könnte
sich Alfters Herrenwingert in einigen Jahren präsentieren.
Einstimmig und nach intensiver, siebenstündiger Diskussion hatte eine
Bewertungs- und Expertenkommission für den Entwurf des Büros Königs
Architekten in Köln entschieden. Dieser Empfehlung folgten sowohl die
Mitglieder des Gemeindeentwicklungsausschusses, als auch des Rates in
der vergangenen Woche einstimmig. Vorausgegangen war im Rahmen des
Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) ein
Ideenwettbewerb, an dem sechs Architektur- und Planungsbüros
teilgenommen hatten, die ihre Entwürfe im Ratssaal im Rathaus in
Oedekoven erstmals öffentlich präsentierten.
Tags darauf tagte die Expertenkommission, der neben Bürgermeister
Rolf Schumacher Architekten, Stadtplaner, Fachkräfte aus der
Verwaltung, Vertreter aller Ratsfraktionen, Alfters Ortsvorsteher
Norbert Lehna sowie die Gewerbevereinsvorsitzende Gabi Haag
angehörten. Dabei entschied sich die Kommission dafür, dass der
Herrenwingert eher einen dörflichen Charakter erhalten solle und
nicht – wie einige Wettbewerber vorschlugen – eine urbane
Architektur.
Auch wenn die Bewertungskommission sich einstimmig für den Entwurf
der Architekten Königs aussprach, sah sie eine Reihe von Punkten
„als nicht zufriedenstellend“ gelöst und empfahl einige Aspekte
zu überarbeiten. So schlug Architektin Ilse Maria Königs bei ihrer
Präsentation vor, den Herrenwingert oberirdisch komplett autofrei zu
halten. Dafür sollte eine zweite Tiefgaragenebene entstehen. Die
Kommission schlägt jedoch vor „eine angemessene Anzahl von
Pkw-Stellplätzen ebenerdig und in Zuordnung zum Vollsortimenter
anzubieten.“ Für den Bereich der bogenförmigen Öffnungen im
Erdgeschoss des künftigen Supermarktgebäudes schlägt die Kommission
kleinere Läden mit anderen Nutzungen vor, um die Platzfläche
stärker zu beleben. Der Raum zwischen Vollsortimenter und dem
bestehenden VR-Gebäude soll attraktiver werden, etwa durch
zusätzliche Gastronomie. Ursprünglich schlug Königs vor auf dem
Dach des Supermarktgebäudes Wohnungen mit Einfamilienhauscharakter zu
bauen, inklusive Gartenflächen. Nun sollen es wohl mehr Wohnungen und
unterschiedliche Wohnformen werden. Das Grünflächenkonzept für den
Dorfplatz soll „grundsätzlich“ beibehalten werden, allerdings
muss es noch Konkretisierungen im Hinblick auf die Festplatz- und
Kirmessituation geben.
So geht es weiter:
Nachdem die politischen Gremien ebenfalls grünes Licht gegeben haben,
könnte bereits im Zuge des ISEKs im September der Förderantrag beim
Land eingereicht und die Ausschreibung für den Bau des
Vollsortimenters ausgeschrieben werden. Auf einen positiven
Förderbescheid hofft die Gemeinde im Frühjahr 2020. Parallel soll
bereits der Bebauungsplan aufgestellt werden, so dass ab Ende 2020
gebaut werden könnte, sagte Schumacher. Der Förderzeitraum beträgt
fünf Jahre.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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