Schule in Alfter
Pläne für Gesamtschule sind vom Tisch
Affter - Die Entscheidung ist gefallen: Es wird keinen Teilstandort der
Rheinbacher Gesamtschule in Alfter geben. Für den Standort Alfter
wurden insgesamt nur 54 Kinder angemeldet, nötig für die
Errichtung waren jedoch 75 Anmeldungen. Das teilte die Gemeinde am
Mittwoch mit.
Schulleiterin Elke Dietrich-Rein, Alfters Bürgermeister Dr. Rolf
Schumacher und Bürgermeister Stefan Raetz aus Rheinbach reagierten
enttäuscht auf das Ergebnis. „Man muss die Entscheidung der Eltern
akzeptieren. Es ist immer schwer, ein neues Schulangebot aus der Taufe
zu heben, auch wenn die Zahlen der potenziellen Schülerinnen und
Schüler durchaus auf eine erfolgreiche Errichtung des Teilstandortes
hingewiesen haben“ erklärten die
Beteiligten unisono.
Die Anmeldezahlen für den Standort Rheinbach machten es unter
Berücksichtigung der derzeitigen Beschlusslage des Rheinbacher
Ausschusses für Schule, Bildung und Sport notwendig, erneut eine
Mehrklasse bei der Bezirksregierung zu beantragen, heißt es aus dem
Rheinbacher Rathaus. „Diese Entwicklung erhöht die Dringlichkeit
einer zeitnahen, nachhaltigen Lösung für das Angebot der
weiterführenden Schulen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis“ so
Bürgermeister Stefan Raetz mit Blick auf die Überlastung des
Rheinbacher Gesamtschulstandortes.
CDU-Fraktion nahm Ergebnis mit Enttäuschung auf
„Mit großer Enttäuschung hat die CDU-Fraktion im Rat der Gemeinde
Alfter das Ergebnis der Abstimmung der Eltern zur Errichtung eines
Teilstandortes der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter aufgenommen“
sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Barthel Schölgens zu der heute
bekannt gewordenen Entscheidung der Eltern.
„Die Politik in Alfter hat mit Unterstützung der Bezirksregierung
weitgehend einmütig für die Errichtung der Schule gekämpft. Sie
hat alles unternommen, um wieder eine öffentliche
weiterführende Schule in unserer Gemeinde zu errichten. Wir waren
auch bereit, die notwendigen finanziellen Mittel trotz der
schwierigen Finanzlage der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Es
ging schließlich um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.“
Weiter sagte Schölgens: „Angesichts des attraktiven Schulangebotes
in unseren Nachbarkommunen haben die Eltern aber leider eindeutig
anders entschieden! Angesichts des klaren Elternvotums sehen wir in
den nächsten Jahren keine Chance mehr, zu einem neuen
Anmeldeverfahren zu kommen. Ein Trost ist allerdings, dass in
absehbarer Zeit die ‚Frei Christliche Gesamtschule‘
errichtet werden soll und Alfter so nicht ohne weiterführende Schule
sein wird. Es gilt nun dieses Vorhaben weiter erfolgreich zu
unterstützen.“ Die CDU danke allen, die sich für die Realisierung
des Teilstandortes der Rheinbacher Gesamtschule eingesetzt haben,
allen voran unserem Bürgermeister Dr. Rolf Schumacher mit
seinem Team, der Stadt Rheinbach und dem dortigen Schulkollegium
sowie der Bezirksregierung.
SPD bedauert erneutes Scheitern der Gesamtschule
Die SPD Alfter nimmt das erneute Scheitern der Gesamtschule für
Alfter mit großem Bedauern zur Kenntnis. Nachdem bereits 2012 keine
ausreichende Anzahl von Anmeldungen für die Gründung einer eigenen
Gesamtschule zusammen gekommen war und auch die Hauptschule in
Oedekoven 2015 geschlossen werden musste, sei nun das
Nichtzustandekommen der Dependance der Gesamtschule Rheinbach das
Symbol für die verfehlte Schulpolitik in Alfter.
"Eine Stimme bei dieser Entscheidung hatten leider nur die Eltern der
Kinder, die 2019 auf eine weiterführende Schule kommen. Von diesen
ca. 230 Elternpaaren haben sich nur 54 für die Alfterer Gesamtschule
entschieden. Das müssen wir akzeptieren. Sie haben damit leider auch
über das Schicksal der Kinder entschieden, die nächstes,
übernächstes oder in 3, 4 oder 5 Jahren eine weiterführende Schule
brauchen. Dies ist die Tragik der Entwicklung. Diese Kinder und deren
Eltern hatten keine Möglichkeit, Einfluss auf die Entscheidung zu
nehmen, nach der es für die nächsten Jahre keine weiterführende
Schule in Alfter geben wird.", so die SPD in einer
Pressemitteilung.
"Bei aller Enttäuschung über den Misserfolg darf dies nicht einfach
so hingenommen werden! Wir fordern Bürgermeister und Verwaltung auf,
eine offene, eine kreative Diskussion anzustoßen, wie der Neustart
einer zukunftsorientierten Schulpolitik für Alfter aussehen soll,
damit wir Alfterer Kindern künftig wieder eine öffentliche
weiterführende Schule im Ort anbieten können. Auch über die Zukunft
des sanierungsbedürftigen Schulgebäudes und dessen Nutzung muss
jetzt schnell gesprochen werden.", so die SPD.
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Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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