Ein Multitalent hält Einzug in Oedekoven

Rotes Kreuz stellt neuen Logistik-Lkw vor

Alfter-Oedekoven - (fes) Mit einem neuen 180 PS starken Siebeneinhalbtonner sind die
ehrenamtlichen Mitarbeiter der Alfterer Ortsgruppe des Deutschen Roten
Kreuzes (DRK) bereits seit einigen Monaten unterwegs. Mit dem Lkw
leisten sie im Betreuungsdienst wertvolle Hilfe, unter anderem zuletzt
auch bei dem Böschungsbrand an der Siegburger Bahntrasse, wo mehrere
Häuser den Flammen zum Opfer fielen. Den neuen Gerätewagen Logistik
stellten die Mitglieder der Alfterer DRK-Gruppe um Bereitschaftsleiter
Michael Zerlett gemeinsam mit Kreisbereitschaftsleiter Andreas Mai
jetzt vor dem Oedekovener Einsatzstützpunkt am Jungfernpfad vor.

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Der Lkw wurde gebraucht gekauft und von den Helfern aus- und umgebaut,
erläutert Zerlett. Er erhielt eine Sondersignalanlage sowie eine
passende Beklebung. Insgesamt investierte das Alfterer DRK für das
Gefährt, wie es jetzt im Einsatz ist, 15.000 Euro, komplett
finanziert durch Spenden. 500 Euro steuerte der Ortsausschuss Alfter
bei. Eingesetzt wird der Lastwagen im Betreuungsdienst, wo sich in der
Ausstattung des Landes NRW große Differenzen zeigen zwischen Bedarf
und der Vorhaltung, erklärte Pressebetreuer Clemens Gregor: „Um
diese Lücke zu schließen, hat sich der Ortsverein Alfter entschieden
einen Logistik-Lkw zu beschaffen. Dieser Lkw wird sowohl für die
Alfterer Bevölkerung, als auch für die Hilfe von Betroffenen im
gesamten Kreisgebiet eingesetzt.“ Der Brand in Siegburg zeigte, wie
unverzichtbar solche Fahrzeuge sind, um das Leid in der Bevölkerung
zu lindern, so Gregor weiter. So wurden Babynahrung, Feldbetten und
Decken benötigt, was der Ortsverein alles auf Lager hat. Bislang war
jedoch der Transport an die Einsatzstellen ein großes Problem. Der
Lkw wird aber auch eingesetzt, um Material für die eigenen Dienste zu
transportieren, etwa Verpflegung und Versorgung für die
ehrenamtlichen Kräfte. Auch die Löschgruppen der Freiwilligen
Feuerwehr können damit unterstützt werden. Clemens Gregor spricht
von „unserem neuen Multitalent.“

Durch das Gewicht von 7,5 Tonnen können dieses „Multitalent“ noch
sehr viele Helfer fahren, jedoch wird das mit jüngeren Helfern
problematischer, da in der Regel dort nur ein Führerschein der Klasse
B vorhanden ist. Damit kann man nur Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von
3,5 Tonnen fahren, erläutert Clemens Gregor.

Das führt das DRK direkt zu einem weiteren drängenden Thema, der
Gewinnung neuer Helfer. Derzeit gibt es in Alfter neun aktive
Helferinnen und Helfer. Alle Helfer nehmen fast alle zwei Jahre an
Fachdienstausbildungen teil. Neue Kräfte werden von den Rotkreuzlern
aus- und fortgebildet: „Nicht nur ein Lkw ist die Lösung –
Hände, die auch in kleinem Rahmen helfen können, sind bei uns immer
herzlich willkommen“, so Gregor. Sie können, auch wenn sie nur
wenig Zeit haben, für ein paar Stunden im Einsatzdienst oder bei der
Blutspende mithelfen.

Das DRK unterhält im Auftrag des Landes NRW drei Einsatzeinheiten im
Rhein-Sieg-Kreis. Die Bereitschaft Alfter verfügt in der dritten
Einheit, 03 SU, noch über einen Vier-Tragen-Krankenwagen.